Plastikwindeln sind vor allem praktisch. Sie müssen nicht gewaschen werden und lassen sich ganz leicht an- und ausziehen. Stoffwindeln müssen hingegen gewaschen und mit bestimmten Techniken angelegt werden. Dennoch sind Stoffwindeln eine gute Alternative zu Plastikwindeln. Denn sie sind umweltfreundlich und verursachen weniger Kosten. Alles Wissenswerte zu Stoffwindeln erfahren Sie hier.

Plastikwindeln sind extrem unkompliziert. Sie lassen sich ganz einfach an- und ausziehen. Das Aufwändigste ist der regelmäßige Gang zur Mülltonne im Hof. Stoffwindeln sind da anspruchsvoller. Sie werden mittels der so genannten Baukastentechnik angezogen. Das bedeutet, dass erst eine saugkräftige Stoffwindel angezogen wird. In dieser befindet sich meist eine Einlage, welche den Stuhl und den Urin besser aufhalten Soll. Ein Höschen sorgt dafür, dass die Windel nicht verrutscht. Zudem kann durch das Höschen kein Urin nach außen dringen. Des Weiteren müssen Stoffwindeln gewaschen und anschließend zusammengelegt werden. Natürlich ist das recht aufwändig. Doch mit Blick auf die Umwelt und das Portemonnaie lohnt sich dieser Aufwand häufig.

Plastiwindeln oder Stoffwindeln ? – Umweltfragen

Stoffwindeln wird häufig vorgeworfen, sie seien umweltschädlich. Beim Waschen würden kostbare Energien verbraucht und sauberes Wasser verschmutzt. Diese Argumentation ist aber zu oberflächlich. Bei der Herstellung von Plastikwindeln wird viel mehr Energie benötigt und es wird viel mehr Wasser verschmutzt. Zudem kommen hier Chemikalien zum Einsatz. Wer ein umweltverträgliches Waschmittel verwendet, schadet der Umwelt somit weniger.
Zudem kommen bei Plastikwindeln die Transportwege hinzu. Die Windeln müssen zu den Supermärkten gebracht werden. Stoffwindeln werden nur einmal gekauft und überstehen Jahre und mehrere Kinder. Nach dem Gebrauch müssen die Plastikwindeln wieder abgeholt und entsorgt werden. Dies ist ein weiteres Argument für Stoffwindeln. Durch sie entstehen keine Müllberge wie bei den Plastikwindeln. Zudem müssen sie nicht entsorgt oder auf Mülldeponien gelagert werden.

Stoffwindeln: Kostenfragen

Stoffwindeln sind in der Anschaffung recht teuer. Je nach Hersteller kostet ein kompletter Windelsatz etwa 200-600 Euro. Dafür fallen annähernd keine Nebenkosten an. In zwei Jahren verbraucht ein Kind Plastikwindeln im Wert von etwa 1.500-2.500 Euro. Häufig werden Kinder aber erst später sauber. Hinzu kommen die Kosten für den Abtransport der Windeln. Die Gebühren für eine 40-Liter Mülltonne liegen bei 3,50 Euro Grundgebühr und 2,50 Euro für die Entleerung. Es kann also problemlos geschätzt werden, dass monatlich zu den Windelkosten noch 8,50 an Müllgebühren hinzukommen.
Bei Stoffwindeln fallen Waschmittelgebühren und Wasserkosten an. Da mit einem Kleinkind im Haus in der Regel aber sowieso viel mehr gewaschen werden muss, sind die Zusatzkosten hier vergleichsweise gering. So kommen alle drei Monate Waschmittelkosten zwischen 2,50 und 7,50 Euro hinzu.

Erziehungsfragen

Nicht zuletzt helfen Stoffwindeln beim Trockenwerden. Kinder in Plastikwindeln merken nicht, wenn ihre Hose voll ist. Der Urin wird direkt in Gel umgewandelt. Es ist für die Kinder also weniger unangenehm, in einer vollen Windel zu laufen oder zu liegen. Daher werden sie oftmals später trocken als Kinder mit Stoffwindeln. Das ist einerseits nicht hilfreich beim selbständig werden. Zum anderen erhöht es die Kosten für die Windeln ungemein. Wenn Sie also Geld sparen und der Umwelt und Ihrem Kind einen Gefallen tun wollen, sollten Sie den etwas größeren Aufwand bei Stoffwindeln nicht scheuen.

Bildquelle: Vorteile von Stoffwindeln