Windpocken sind eine der häufigsten und ansteckendsten Kinderkrankheiten überhaupt. In den meisten Fällen sind sie harmlos aber sehr lästig. Familie Kompakt hat Ihnen die wichtigsten Informationen rund um das Thema Windpocken zusammengestellt. So können Sie Ihrem Kind die Krankheit erleichtern und das unangenehme Jucken lindern.

Windpocken sind eine durch das Varicellen-Zoster-Virus (Herpes-Viren) ausgelöste Krankheit, die durch eine Tröpfcheninfektion übertragen wird. Der Kontakt mit einem Infizierten reicht also aus, um selbst an Windpocken zu erkranken. Daher auch der Name „Windpocken = Vom Wind übertragen“. Von dem Zeitpunkt der Infektion bis zum Ausbrechen der Krankheit vergehen meist 12-16 Tage. Zwischen dem 1.-16. Lebensjahr sind Windpocken recht harmlos. Davor oder danach treten hingegen häufig Komplikationen wie eine Kleinhirnentzündung auf. Erst wenn sich auf den letzten Bläschen am Körper eine Kruste gebildet hat, ist ein Patient nicht mehr ansteckend.

Symptome von Windpocken

Windpocken machen sich durch kleine rote Punkte und Blasen bemerkbar, die überall am Körper verteilt auftreten können. Besonders betroffen sind hierbei die Haut an Brust und Rücken, die Kopfhaut und die Schleimhäute. Diese Blasen sind sehr ansteckend und jucken fürchterlich. Häufig gehen Windpocken außerdem mit einem heftigen Fieberschub einher, der jedoch meist nach einem Tag wieder verschwindet. Nach und nach bildet sich auf den Blasen eine Kruste. Dies kann als Zeichen verstanden werden, dass die Blasen abheilen und das Kind nicht mehr ansteckend ist. Doch Vorsicht: Durch das Kratzen der juckenden Stellen kann es zu Wunden und später zu Narben kommen.

Windpocken richtig behandeln

Bei der Behandlung von Windpocken kommt es insbesondere auf das Stillen des Juckreizes an. Hierfür gibt es verschiedene Cremes und Lotionen, die allerdings vom Kinderarzt verschreiben werden müssen. Wenn das nicht wirkt, können auch Tropfen gegen den Juckreiz verschrieben werden. Die Kleidung und der Schlafanzug Ihres Kindes sollten möglichst luftig sein. Enge Kleidung, Wärme und Feuchtigkeit verstärken nämlich den Juckreiz. Achten Sie darauf, die Fingernägel Ihres Kindes möglichst kurz zu schneiden, damit es sich nicht wundkratzen kann. Sollte es doch einmal zu wunden Stellen kommen, können hier Wundsalben zum Einsatz kommen. Bei zu starkem Fieber eignen sich Zäpfchen oder Fiebersaft. Diese sollten Sie aber immer nur in Absprache mit dem Kinderarzt verabreichen.

Wie sinnvoll ist eine Impfung gegen Windpocken?

Es gibt eine Impfung gegen die Varicellen-Erreger, die Windpocken auslösen. Diese kann entweder als Einzelimpfung verabreicht oder in Kombination mit der Masern-Mumps-Röteln-Impfung verabreicht werden. Die Risiken einer solchen Impfung sind vergleichsweise gering. Durch die Impfung bleibt dem Kind das  lästige Jucken erspart und auch die Wahrscheinlichkeit, später an einer Gürtelrose zu erkranken, sinkt. Diese Krankheit wird nämlich durch eine Zweitinfektion mit den Varicellen-Zoster-Viren ausgelöst. Gerade ältere Kinder und Erwachsene, die bisher nicht an Windpocken erkrankt sind, sollten sich impfen lassen.
Zum einen, weil Windpocken im Alter über 16 Jahren schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen können. Zum anderen, weil sie somit nicht zum Überträger der Windpocken werden und ältere Menschen, Kranke und Babys infizieren können. Die Entscheidung, ob eine Windpocken-Impfung durchgeführt wird, liegt aber einzig und allein bei Ihnen als Eltern.

Bildquelle: Beugen Sie Windpocken durch Impfung vor