Fußfehlstellungen bei Kindern
Es gibt zahlreiche Fußfehlstellungen. Einige sind angeboren, andere werden erworben. Sie können sich negativ auf die Entwicklung eines Kindes auswirken. Rückenschmerzen und Hüftleiden können die Folge sein. Durch Barfußlaufen und die richtigen Kinderschuhe können Sie Fußfehlstellungen verhindern. Alles über Fußfehlstellungen bei Kindern.
In seinem Leben legt ein Mensch etwa 80.000 Kilometer zu Fuß zurück. Das entspricht zwei Weltumrundungen. Damit er dies kann, sind seine Füße sehr komplex aufgebaut. Rund ein Viertel aller menschlichen Knochen befindet sich in den Füßen. Zudem sind Füße sehr empfindlich. Sie können noch so kleine Unebenheiten feststellen. Diese Komplexität der Füße macht sie aber auch anfällig für Fußfehlstellungen. Insbesondere im Kindesalter.
Rund jedes achte Kind im Kindergartenalter hat eine Fußfehlstellung. Einige davon wie X- und O-Beine verschwinden mit der Zeit von selbst wieder. Andere wie Klumpfüße oder Sichelfüße müssen behandelt werden. Teilweise sogar operativ. Glücklicherweise treten solch ernste Fußfehlstellungen nur sehr selten auf. Und sehr häufig sind sie nicht angeboren, sondern erworben. Das bedeutet: Mit einigen Vorkehrungen können Fußfehlstellungen komplett vermieden werden.
Mögliche Fußfehlstellungen bei Kinderfüßen
Die häufigsten Fußfehlstellungen sind X-Beine, O-Beine und Senkfüße (Plattfüße). X- und O-Beine verwachsen sich in 99,9% aller Fälle von selbst. Wenn Senkfüße an beiden Beinen auftreten, sind sie zumeist ebenfalls harmlos. Auch diese verwachsen sich bis zur Pubertät. Allerdings sollten solche Fußfehlstellungen immer wieder beobachtet werden. Denn sie können Rückenleiden und Hüftprobleme nach sich ziehen.
Klumpfuß, Sichelfuß oder Serpentinenfuß sind gefährliche Fußfehlstellungen. Sie treten nur bei 2% aller Kinder auf und sind zumeist angeboren. Um diese Fußfehlstellungen zu beheben, werden Therapien und teilweise Operationen nötig. Oft dauert es viele Jahre, bis ein Kind ganz normal laufen kann.
Folgen von Fußfehlstellungenbei Kindern
Fußfehlstellungen können andere Krankheiten nach sich ziehen. Denn durch die falsche Fußstellung hält das Kind seinen Körper ganz anders. Beispielsweise gleicht es fehlende Standfestigkeit durch die Fußfehlstellung mit X- oder O-Beinen aus. Gelegentlich hält es auch die Hüfte sehr schräg. Hieraus können sich Rückenleiden und Hüftschäden ergeben. Nicht selten sind auch die Knie in Mitleidenschaft gezogen. Die unnormale Stellung der Füße führt zu einer ungesunden Körperhaltung überhaupt.
Auch motorische Schwierigkeiten können sich aus Fußfehlstellungen ergeben. So haben kleine Kinder Schwierigkeiten beim Laufen lernen. Später fällt ihnen dann das Rennen, Klettern und Ball spielen schwer. Viele Fußfehlstellungen verwachsen sich bis zur Pubertät. Doch bis dahin können sich bereits Entwicklungsrückschritte eingestellt haben. Hat Ihr Kind eine Fußfehlstellung, so sollten Sie es regelmäßig untersuchen lassen und genau beobachten.
So verhindern Sie Fußfehlstellungen
Die beste Vorbeugung gegen Fußfehlstellungen ist Barfußlaufen. Denn Schuhe schützen die Kinderfüße nicht nur. Sie engen sie auch ein. Daher sollte Ihr Kind bei gutem Wetter barfuß oder in Socken laufen dürfen. Beispielsweise auch auf dem Spielplatz. Achten Sie darauf, dass die Kinderschuhe möglichst gut passen. Und veranstalten Sie Fußübungen. Das kann beispielsweise das Wippen auf den Zehenspitzen während des Zähneputzens sein. Auch das Aufheben von Gegenständen mit dem Fuß ist hilfreich. Manche Kinder sind so talentiert, dass sie sogar mit ihren Füßen malen können. Als Richtlinie gilt: Je trainierter und freier die Kinderfüße sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit auf Fußfehlstellungen.
Die richtigen Kinderschuhe
Kinderschuhe müssen passen. Sind sie zu eng, stauchen sie den Fuß und sorgen für verkrallte Zehen. Bei zu großen Schuhen rutscht der Fuß hin und her. Außerdem sind die Bänder und Knochen hierdurch gefährdet. Es ist wichtig, dass Sie dies immer wieder prüfen. Denn innerhalb eines Jahres kann ein Kind bis zu drei Schuhgrößen zulegen. Häufig merken Kinder es gar nicht, wenn ihnen die Schuhe zu eng werden.
Second Hand Schuhe sind nicht zu empfehlen. Jeder Schuh passt sich etwas der Form des Kinderfußes an. Bei einem getragenen Schuh, tritt Ihr Kind buchstäblich in die Fußspuren eines anderen Kindes. Hierdurch werden Fußfehlstellungen begünstigt. Kaufen Sie Ihrem Kind lieber seine eigenen Schuhe. Hierbei sollten Sie insbesondere auf Freiheit, Stabilität und stützende Eigenschaften achten.
Bildquelle: Kinderfüße sind empfindlich