Das Nesthäkchen zu sein bringt Vor- und Nachteile. So kann man sich als Nesthäkchen in das gemachte Nest setzen. Die Eltern sind entspannter als sie es bei den Großen waren. Dafür wird man immer an den großen Geschwistern gemessen. Man muss seine Nische im Familiengefüge finden. Sie als Eltern können einiges tun, damit Ihre Kinder trotz aller Rivalität gut miteinander klarkommen. Alles über Nesthäkchen und ihre Geschwister

Ein Nesthäkchen genießt viele Vorteile. So muss es um gewisse Rechte nicht mehr kämpfen. Das haben bereits die großen Geschwister für es getan. Alleine in die Schule laufen, bei Freunden übernachten, abends lange wach bleiben… All das sind Dinge, welche die großen Geschwister gut überstanden haben. Und daher dürfen die Kleinen das natürlich auch machen. Nesthäkchen erleben entspanntere Eltern, die vieles lockerer sehen. Das verdanken sie ihren Geschwistern. Sie werden als die Kleinen verwöhnt und können in der Schule die Großen als Beschützer auffahren. Das sorgt für Sicherheit und Beliebtheit zugleich.

Es ist schrecklich ein Nesthäkchen zu sein

Nesthäkchen sehen ihre Rolle oft nicht so positiv. Sie fühlen sich ungerecht behandelt. In allem laufen sie den Großen hinterher und werden mit diesen verglichen. „Das darfst du noch nicht.“ „Dafür bist du noch zu klein.“ Diese Sätze bekommen Nesthäkchen oft zu hören. Und es macht sie fertig. Zudem sind die Eltern inzwischen schwerer zu beeindrucken. Immerhin haben sie alles schon einmal bei den großen Geschwistern gesehen. Und es genügt vielen Nesthäkchen nicht, einfach nur niedlich zu sein. Nicht zuletzt müssen Nesthäkchen viel schauspielern. Sie müssen sich den Erwartungen aller anpassen. Den Eltern gegenüber müssen sie hilfsbedürftig wirken. Den Großen wollen sie aber beweisen, dass sie auch schon einiges können.

Verhältnis zu den Geschwistern

Das Verhältnis zwischen Nesthäkchen und Geschwistern ist daher oft zwiegespalten. Einerseits stehen sie in einem ständigen Konkurrenzkampf zueinander. Sie buhlen um die Aufmerksamkeit und Liebe der Eltern. Das kann ein harter Kampf sein. Gleichzeitig profitieren alle Beteiligten aber voneinander. Sie üben sich in sozialen Kompetenzen. Sie müssen miteinander reden, Konflikte lösen und füreinander da sein. Nicht selten müssen sie sich gegen die Eltern verbünden, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Sowohl die Rolle des Nesthäkchens als auch die der Großen ist mal leicht und mal anstrengend. Für das Nesthäkchen heißt das oft, dass es eine Entscheidung treffen muss. Möchte es die Rolle des „süßen Kleinen“ annehmen oder möchte es mit seinen großen Geschwistern konkurrieren und sie übertrumpfen?

So vermeiden Sie Geschwisterstreit

Sie als Eltern müssen sich dieser Situation bewusst werden. Die Großen fühlen sich von den Nesthäkchen übervorteilt. Und die Nesthäkchen fühlen sich oft ungerecht behandelt und als Trittbrettfahrer. Hier gilt es, für möglichst viel Solidarität zu sorgen. Hierfür ist es wichtig, die einzelnen Geschwisterkinder nicht miteinander zu vergleichen. Jedes Kind hat seine eigenen Stärken. Zudem muss gerade ein Nesthäkchen innerhalb des Familiengefüges eine Nische finden. Immerhin möchte es als eigenständige Person wahrgenommen werden. Vergleiche verhindern dies. Sie fördern nur unnötiges Konkurrenzdenken und Machtkämpfe.
Des Weiteren ist es wichtig, die Geschwister an einem Strang ziehen zu lassen. Drohen Sie bei einem Streit einmal Fernsehverbot für alle Beteiligten an, wenn es zu keiner Einigung kommt. Schnell werden sich die beiden Streithähne wegen des gemeinsamen Zieles verbünden. Ansonsten sollten Sie sich aus Streits weitestgehend raushalten. Die Geschwister können Konflikte oft wunderbar selbst lösen. Allerdings sollten Sie klare Regeln aufstellen. Diese müssen unbedingt altersgerecht sein. Ein älteres Kind hat mehr Rechte, die es genießen kann. Dafür hat es aber auch mehr Pflichten zu erfüllen.

Bildquelle: Vermeiden Sie Geschwisterstreit