Die Umwelt beeinflusst den Spracherwerb. Das gilt ein Leben lang. Daher können Eltern ihr Kind gezielt fördern. Bereits im Mutterleib können sie mit ihrem Kind sprechen. Später kommen lesen, Musik hören, zeigen und erklären hinzu. Wichtig ist es, aktiv zu sein und das Kind altersgerecht zu unterstützen. Mit Spaß lernt es sich wie überall am besten. Wie Sie Ihr Kind beim Sprechenlernen unterstützen können.
Sprache ist etwas Lebendiges. Dies gilt bereits für den Spracherwerb. Kinder saugen die Sprache förmlich aus ihrer Umwelt auf. Sie lauschen auf den Rhythmus und die Wortwahl der Eltern. Sie imitieren Laute und kombinieren diese. Und die ersten Sätze eines Kindes sind zumeist gängige Redewendungen der Eltern. Ihr Kind lernt die Sprache durch Sie. Wenden Sie sich daher beim Sprechen aktiv Ihrem Kind zu.
Dies bedeutet, schon vor der Geburt mit dem Kind zu sprechen. Nach der Geburt sind gemeinsame Aktivitäten wichtig. Lassen Sie Ihr Kind beispielsweise nicht einfach nur Musik hören. Singen Sie mit ihm. Hierdurch kann es ihre Lippenbewegungen verfolgen. Schauen Sie sich immer wieder gemeinsam Bücher an. Benennen Sie hierbei die Bilder eindeutig. Somit verbindet Ihr Kind das Bild mit einem Wort.
Das Wichtigste ist, dass Sie mit Ihrem Kind sprechen. Erzählen Sie ihm immer, was Sie gerade tun. Doch Spracherwerb ist mehr als Worte. Ein Kind muss die Dinge anfassen und auch einmal schmecken, um sie begreifen zu können. Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind nicht sich selbst überlassen. Schon gar nicht vor dem Fernseher. Dieser ist vielleicht nicht schädlich für den Spracherwerb, er fördert ihn aber überhaupt nicht. Aktives Sprechen, Angucken und Befühlen ist viel effektiver.
Loben Sie die ersten Sprachversuche Ihres Kindes. Zeigen Sie, dass Sie von seinen Fortschritten begeistert sind. Selbst wenn kleine Fehler auftreten. Korrigieren Sie Ihr Kind dann niemals direkt. Wiederholen Sie einfach den Satz korrekt. So lernt Ihr Kind die richtige Grammatik, fühlt sich selbst aber nicht kritisiert.
Entwicklung der Sprache
Die Sprachentwicklung beginnt bereits vor der Geburt. Kinder hören hier schon sehr genau auf Rhythmus und Tonfall der mütterlichen Stimme. Ab dem fünften Lebensmonat werden Geräusche von außen registriert. Nach der Geburt ist das Kind offen für alles. Überall auf der Welt lallen und brabbeln die Babys gleich. Erst mit etwa einem halben Jahr kommen konkrete Merkmale der Muttersprache zum Tragen. Von da an geht die Entwicklung rasant. Ein Baby wird immer mehr Laute imitieren. Die ersten Doppelsilben (Mama, Dada) treten auf. Mit etwa einem Jahr kann es erste Wörter sprechen. Die Sprache ist aber weiterhin stark passiv. Kinder verstehen sehr viele Wörter, verwenden diese aber noch nicht aktiv. Bis zum zweiten Geburtstag werden die ersten Zwei- bis Dreiwortsätze gebildet.
Kinder brauchen Rituale
Kinder lieben Rituale. Sie erkennen Vertrautes wieder und können Erlerntes anwenden. Daher wollen Kinder immer wieder dasselbe Buch angucken oder dasselbe Lied hören. Sie erkennen die Wörter wieder und merken sie sich. Abwechslung bedeutet hier oft Überforderung. Versuchen Sie, den Tag möglichst immer gleich zu gestalten. Beispielsweise ein Lied nach dem Essen, eine Geschichte vor dem Schlafengehen oder ein Fingerspiel nach dem Mittagsschlaf. Ihr Kind verbindet dann Tageszeiten mit Ritualen. Dies fördert Vertrauen, Konzentration und eben das Sprechen.
Unterstützen Sie Ihr Kind spielend
Jeder Mensch bekommt eine Sprache geschenkt. Bisher hat noch jedes Kind irgendwann sprechen gelernt. Seien Sie bei allem guten Willen daher nicht zu ehrgeizig. Gönnen Sie Ihrem Kind seinen Rhythmus. Sie können es beim Sprechenlernen unterstützen. Es zwingen können Sie nicht. Achten Sie auf die Signale Ihres Kindes. Wird es beim Lesen unruhig? Zappelt es, ist abgelenkt oder weint sogar? Das sind Anzeichen für Überforderung. Zwingen Sie es dann nicht zur Aufmerksamkeit. Seien Sie nicht enttäuscht. Schenken Sie ihrem Kind eine kleine Pause. Schon bald wird es von selbst signalisieren, dass es wieder etwas mit Ihnen machen möchte
Bildquelle: Spielend unterstützen