Diabetes ist eine lebenslängliche Diagnose. Gerade für Kinder ist diese Krankheit daher ein schweres Schicksal. Unbehandelt kann Diabetes zu schweren, körperlichen Schäden führen. Doch mit dem nötigen Wissen, ist ein annähernd normales Leben möglich. Wichtig ist, sich ausreichend zu informieren und die Krankheit genau zu beobachten.
Diabetes existiert in verschiedenen Typen. Die meisten Kinder (25.000 in Deutschland) erkranken an Typ-1 Diabetes. Dies ist eine Autoimmunkrankheit. Das bedeutet, dass das eigene Immunsystem die Krankheit verursacht. Es zerstört nämlich die körpereigenen Betazellen. Diese sind für die Produktion von Insulin verantwortlich. Ohne Insulin kann der in der Nahrung enthaltene Zucker nicht umgesetzt und den Zellen zur Verfügung gestellt werden. Die Zellen hungern aus. Dem gesamten Körper fehlt es an Energie. Gleichzeitig sammelt sich die ungenutzte Glukose an. Hierdurch kommt es zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Der überschüssige Zucker wird dann mit dem Urin ausgeschieden. Jetzt kommt es zur Unterzuckerung
Bei sportlicher Aktivität, Stress und falscher Ernährung kommt es zu einem unausgewogenen Blutzuckerspiegel. Dies kann im schlimmsten Fall zur Ohnmacht und dann zum Koma führen. Langfristig schädigt der Diabetes den gesamten Körper. Es kann zum Verlust des Augenlichts, Nierenversagen oder Schädigung der Blutgefäße und Nervenzellen kommen. Durch eine richtige Behandlung können diese Folgeerkrankungen jedoch deutlich hinausgezögert werden.
Symptome bei Diabetes
Es gibt zahlreiche Symptome, die für einen Diabetes sprechen. Häufigstes Zeichen ist ein hoher Wasserverlust. Das Kind muss sehr häufig Wasser lassen und verspürt entsprechend großen Durst. Tagsüber und auch nachts nimmt es mehrere Liter Wasser zu sich. Hinzu kommen fehlende Energie und Antriebslosigkeit. Das Kind hat nicht einmal auf seine Lieblingsaktivitäten Lust. Es verspürt häufig einen Heißhunger. Gleichzeitig verliert es aber immer mehr an Gewicht. Auch häufige Infektionen können eine Folge des Diabetes sein. Im späteren Verlauf der Krankheit riecht der Atem des Kindes nach Aceton (Nagellackentferner).
Diagnose und Behandlung
Die Behandlung des Diabetes erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst muss der Diabetes diagnostiziert werden. Dies geschieht zumeist durch einen Blut- oder Urintest. Liegt ein Diabetes vor, muss das Kind umgehend ins Krankenhaus. Hier wird der Blutzuckerspiegel erst einmal normalisiert. Im Folgenden werden dann Eltern und Kind über die Krankheit aufgeklärt. Nur wenn alle Beteiligten gut informiert sind, können sie mit dem Diabetes umgehen. Sie erfahren, wie der Blutzuckerspiegel gemessen wird. Auch der Ausgleich durch Nahrung oder Insulinspritzen wird vorgestellt. Die Entwicklung der Krankheit und mögliche Folgen werden aufgezeigt. Wieder zuhause müssen sich Eltern und Kind an die neue Lebenssituation gewöhnen. Es dauert seine Zeit, bis das Messen und die neuen Nahrungsgewohnheiten zur Routine werden. Dann muss das Kind lernen, wie es mit der Krankheit umgeht. Nur bestimmte Nahrungsmittel sind erlaubt. Ausreichend Sport muss getrieben werden. Ältere Kinder lernen das sehr schnell. Jüngere Kinder brauchen hierfür sehr viel Geduld und Unterstützung. Ziel der Behandlung ist es, die fehlerhaften Stoffwechselprozesse zu imitieren. Hierdurch soll ein konstanter Blutzuckerspiegel erreicht werden.
Normales Leben führen
Extrem wichtig ist es, dem Diabetes nicht mehr Raum zuzusprechen, als ihm zusteht. Er ist eine sehr ernste Krankheit. Doch ein normales Leben mit ihm ist möglich. Die Betroffenen dürfen nicht versuchen, den Diabetes zu bekämpfen. Vielmehr muss er als Teil des Lebens akzeptiert werden. Dies gilt auch für Kindergarten und Schule. Wichtig ist hier, dass Lehrer und Erzieher über die Krankheit informiert sind. Man darf jedoch nicht erwarten, dass sie aktiv an der Behandlung des Diabetes mitarbeiten. Das können sie einfach nicht leisten. Doch sie müssen wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Nicht zuletzt darf das Kind seine sozialen Kontakte nicht vernachlässigen. Kinder mit Diabetes sind genauso leistungsstark wie gesunde Kinder. Sie sollten daher weiter zu Vereinen, Gruppen und Treffen mit Freunden gehen. Auch die Schule sollte weiter besucht werden. Es ist entscheidend, dass das Kind keine Außenseiterrolle durch seine Krankheit einnimmt. Nur dann ist ein normales Leben mit dem Diabetes möglich.
Bildquelle: Normales Leben mit Diabetes