Kinder zwischen einem und fünf Jahren leiden häufig unter Pseudokrupp. Dies ist eine Entzündung der Schleimhaut unter den Stimmbändern. Sie ist prinzipiell ungefährlich, führt aber zu starkem Husten und gelegentlich zu Heiserkeit sowie Atemnot. Man sollte daher die Mittel kennen, mit denen man das Kind beruhigt und die Atemwege frei bekommt.

Pseudokrupp löst einen sehr charakteristischen Husten aus. Ärzte erkennen ihn sofort. Er ist bellend beim Aushusten und pfeifend beim Einatmen. Verursacht wird der Pseudokrupp durch eine Virus-Infektion. Die Hustenanfälle und die daraus resultierende Atemnot treten meistens nachts auf. Verstärkt werden sie durch herbstlich-feuchtes Wetter und Nebel. Doch auch Luftverschmutzung und Nikotin können einen Pseudokrupp verschlimmern. Die nächtlichen Attacken wirken meist als Teufelskreis. Die Schleimhäute entzünden sich. Das Kind beginnt zu husten. Es bekommt nur wenig Luft. Es entsteht Panik. Der Kehlkopf verengt sich. Das Kind versucht zu schreien. Der Kehlkopf verengt sich weiter. Das Kind bekommt noch größere Panik. In der Regel bleibt es bei dem bellenden Husten. Im schlimmsten Fall kann es aber zu Herzrasen und Atemnot kommen. In diesem Fall müssen sofort Cortison-Zäpfchen verabreicht werden. In sehr schlimmen Fällen muss auch der Notarzt verständigt und das Kind ins Krankenhaus gebracht werden.

Pseudokrupp – Verhalten beim Hustenanfall

Gegen einen Pseudokrupp-Anfall hilft zuallererst kalte Luft. Zu diesem Zweck kann beispielsweise ein Wäscheständer mit nasser Wäsche im Kinderzimmer stehen. Hierdurch wird die Luft feucht gehalten. Manchmal kommt es aber trotzdem zu einem Anfall. Dann sollten Sie Ihr Kind ganz dick einwickeln oder anziehen und auf den Balkon gehen. Wer keinen hat, kann sich mit dem Kind auch vor den geöffneten Kühlschrank stellen. Durch die kühle Luft schwellen die Schleimhäute ab. Somit bekommt das Kind auch wieder besser Luft. Panikattacken sollten so gut es geht vermieden werden. Ist das Kind allerdings panisch, sollten Sie es zuallererst beruhigen. Sprechen Sie mit dem Kind, nehmen Sie es hoch und trösten Sie es. Manchmal bekommt es allein dadurch schon wieder besser Luft. Sollte die Panik jedoch bleiben und es zu Atemnot kommen, sind Cortison-Zäpfchen hilfreich. Sie lassen die Schleimhaut innerhalb von 15-30 Minuten abschwellen. In seltenen Fällen helfen alle diese Mittel nicht oder nur kurz. In diesem Fall müssen Sie mit Ihrem Kind zum Kinderarzt oder ins Krankenhaus. Im Zweifelsfall ist ein Rettungswagen empfehlenswert. Zum einen können Sie sich nicht auf den Verkehr konzentrieren. Zum anderen hat es Ihr Kind sicher lieber, wenn Sie sich um es kümmern können.  

Behandlung eines Pseudokrupps

Ein Pseudokrupp ist prinzipiell ungefährlich. Er tritt allerdings überraschend und über Nacht auf. Auch gibt es andere Krankheiten, die dem Pseudokrupp sehr ähnlich sind. Daher ist eine Untersuchung durch den Kinderarzt unbedingt empfehlenswert. Dieser wird feststellen, ob es sich tatsächlich um Pseudokrupp handelt. Treten diese Hustenanfälle regelmäßig auf, wird er auch Cortison-Zäpfchen für den Hausgebrauch verschreiben. Doch in der Regel sind kühle Luft und Geborgenheit die besten Heilmittel. Als Vorsorge lassen sich verschiedene Wege gehen. Man sollte die Luft im Schlafzimmer des Kindes möglichst feucht halten. Feuchte Wäsche oder ein Luftbefeuchter können dies leisten. Auch sollten Abgase möglichst nicht in das Zimmer dringen können. Dies sind zum einen Schadstoffe von Autos oder Bussen.
Doch auch Rauch und Nikotin fallen darunter. Rauchen Sie also nicht in der Wohnung und wenn, dann nur am geöffneten Fenster. Gelegentlich hilft es bereits, den Oberkörper des Kindes beim Schlafen erhöht zu halten. Dies erschwert das Anschwellen des Kehlkopfes. Zusätzlich kann Ihr Kind freier atmen. Wichtigste Vorsorge ist es jedoch, Ruhe zu bewahren. Pseudokrupp führt nur sehr selten zu Atemnot. Meist helfen Frischluft und Beruhigung schneller als Medikamente. Das Kind muss spüren, dass sie keine Angst haben. Nur so kann es seine Angst besiegen und den Teufelskreis durchbrechen.

Bildquelle: Umgang mit Pseudokrupp