Sprache ist ein kompliziertes Werkzeug. Umso erstaunlicher, dass die meisten Kinder das Sprechen schon nach wenigen Jahren sehr gut beherrschen. Das Schreiben ist dann die nächste Hürde. Hier müssen viele Regeln und Ausnahmen, die zuvor unbewusst waren, bewusst gelernt werden. Ein Diktat zeigt hierbei an, wie weit Ihr Kind bei diesem Prozess ist. Wie Sie mit Spaß für ein Diktat üben und die Schreibfähigkeiten Ihres Kindes verbessern können, zeigen Ihnen die folgenden Tipps.

In der Schule bedeutet Lernen leider viel zu oft Stillsitzen und Zuhören. Hierbei bleiben aber die Lerntypen der einzelnen Schüler unberücksichtigt. Im Grunde lassen sich diese auf vier Grundtypen reduzieren:

  • Visueller Typ
  • Auditive Typ
  • Kommunikativer Typ
  • MotorischerTyp

Bei all diesen Lerntypen erfolgt das Lernen über unterschiedliche Kanäle. Das gilt auch und insbesondere beim Diktat üben. Wenn nicht der richtige Kanal angesprochen wird, fällt das Lernen sehr schwer. Welche Übungen sind nun aber für welchen Lerntyp geeignet?

Diktat üben – Visueller Typ

Dieser Lerntyp muss alles mit eigenen Augen sehen. Aus diesem Grund eignen sich Diktatformen, die das Auge ansprechen. Hierfür können Sie den Diktattext in Streifen schneiden und diese vermischen. Ihr Kind muss nun zunächst die einzelnen Streifen in die richtige Reihenfolge bringen. Einen Streifen, den es sich gemerkt hat, legt es zur Seite. Jetzt schreibt es den ersten Satz auf. Das macht es mit allen anderen Streifen ebenso. Anschließend kann Ihr Kind seine Leistung selbständig mit den Streifen kontrollieren.

Wie lernt der auditive Typ

Beim auditiven Typ ist der Hörkanal entscheidend. Dieser Typ kommt mit der „klassischen“ Diktatform am besten zurecht. Er kann die gehörten Wörter direkt aufschreiben. Für eine eigenständige Übung können Sie das Diktat für Ihr Kind aber auf Band sprechen. Eine gute Artikulation und genügend Sprechpausen sind hierbei wichtig.

Der motorische Typ

Dieser Lerntyp möchte sich bewegen. Sie können zum Beispiel das Diktat auf einen Tisch legen und Ihr Kind schreibt an einem anderen Tisch. Dann muss es aufstehen, sich einen Satz merken, zu seinem Platz gehen und ihn dort aufschreiben. Das schult neben der Rechtschreibung auch das Gedächtnis. Sie können aber auch ein Stationen-Diktat ausprobieren.
Hierfür liegen an verschiedenen Stellen in der Wohnung (Couchtisch, Wohnzimmertisch, Schreibtisch, Telefontisch…) Zettel und Stift für Ihr Kind bereit. An jeder Station lesen Sie einen Satz des Diktates vor und Ihr Kind schreibt diesen auf. Bei der Korrektur können Sie einzelne Sätze dann bestimmten Stationen zuordnen. „Auf dem Nachttisch hast du das Wort Brücke geschrieben.“ Das erleichtert das Lernen und Merken bestimmter Wörter

Der kommuikative Typ

Dieser Lerntyp braucht viele Gespräche beim Diktat üben. Unterhalten Sie sich mit Ihrem Kind ausgiebig über das Diktat oder bestimmte Wörter. Regen Sie es zum Nachdenken an und widersprechen Sie einer falschen Schreibweise.
Das ist beim Diktat nicht immer leicht. Schließlich geht es hier um festgelegte Regeln, um richtig und falsch. Eine Möglichkeit besteht darin, Fragen zu stellen. Fragen Sie zum Beispiel: „Könnte es einen Grund dafür geben, Schifffahrt mit drei „F“ zu schreiben?“ Ihr Kind macht sich dann Gedanken über Regeln und Schreibweisen und kann sich diese besser merken.

Bildquelle: Diktat üben ist Lerntypabhängig