„Mein Baby schreit ständig“ – diese Belastung teilen sich viele Eltern eines Neugeborenen. Das Weinen, manchmal sogar über Stunden, bereitet den Eltern Sorgen. Oft kann man sich nicht erklären, warum das Baby so in Rage ist – und schnell zieht man den beunruhigenden Schluss, dass es ihm vielleicht nicht gut geht. Doch in den meisten Fällen ist alles ganz normal.

Gerade beim ersten Kind ist es oft schwierig, das Weinen eines Säuglings einzustufen. Stundenlanges Schreien geht an die Substanz der Eltern und erweckt begründete Sorgen. Jeder Kinderarzt kann sicherlich von unzähligen besorgten Müttern und Vätern berichten, die ihn mit der Aussage „Mein Baby schreit sehr viel“ konsultieren.
Oft entsteht der Eindruck, dass das Baby „nur so“ schreit. Aber das Schreien hat für die Kleinen durchaus einen Sinn. Sie machen sich dadurch bemerkbar und ihr Umfeld auf sich aufmerksam. So muss das Baby keine Sorge haben, dass sich niemand um es kümmert. Das laute Schreien ist in dem Alter leider Babys einzige Möglichkeit, sich mitzuteilen. Darum ist Schreien auch bei Hunger, Schmerzen, Schwitzen, Frieren oder Langeweile das Mittel der Kommunikation.
Nach einer Statistik schreit ein europäisches Neugeborenes im Durchschnitt eineinhalb Stunden täglich. Im Alter von 6 Wochen können das auch mal zweieinhalb Stunden am Tag sein. Die meisten Babys schreien gerade am späten Nachmittag und am Abend besonders häufig und lange. Zu dieser Tageszeit sind sie oft überdreht und müssen die Flut an Eindrücken, die sie über den Tag gesammelt haben, verarbeiten.

Trösten oder auch mal weinen lassen?

Auf ein weinendes Baby sollte immer reagiert werden. Das man ein Baby verwöhnt, indem man es auf dem Arm nimmt wenn es weint, stimmt nicht. Im Gegenteil – lässt man das Baby schreien, fühlt es sich alleine gelassen und hat Angst. Es wird immer lauter schreien und schlussendlich vor Erschöpfung und Enttäuschung einschlafen.
Ein Baby, das weiß, dass auf seine Bedürfnisse gehört wird, erhält Vertrauen und seelische Stabilität.

Kann man am Schreien erkennen, was das Kind möchte?

Mit der Zeit kann man tatsächlich unterscheiden, was einem das Baby mit seinem Schreien sagen will. Ist es ein schmerzliches Weinen? Oder eher hungrig und zornig? Die meisten Eltern bekommen dafür ein feines Gehör und können so gleich Abhilfe schaffen.
Allerdings muss man dazu gleich zu Beginn hinhören – hat sich das Neugeborene erst einmal in Rage geschrien, ist es nur noch ein ohrenbetäubendes Durcheinander. Dann wird es allerdings auch schwieriger sein, das Kind wieder zu beruhigen.
Babys, die sich langweilen, fangen meist an zu quengeln, meckern und schimpfen. Ein bisschen Zuwendung reicht oft schon aus, um das Kleine wieder zu beruhigen.
Leidet das Baby unter einer schmerzhaften Krankheit, wie beispielsweise einer Mittelohrentzündung, sind die Schreie gellend, langgezogen und hoch im Ton. Magen-Darm-Probleme können ebenfalls dafür verantwortlich sein. Gerade Neugeborene leiden häufig unter quälenden Blähungen. Glücklicherweise gibt es Tropfen, die die Bläschen im Bauch zerplatzen lassen und dadurch rasche Abhilfe schaffen.

Baby schreit-Time out für die Eltern

Wenn sich Ihr Kind momentan in einer extremen Schreiphase befindet, dann gönnen Sie sich regelmäßig eine Auszeit. Beauftragen Sie den anderen Elternteil, die Oma oder die beste Freundin für ein bis zwei Stunden mit der Betreuung. Schnappen Sie frische Luft und tanken Sie die Energie, die Sie für sich und Ihr Baby brauchen.

Bildquelle: Was tun wenn das Baby schreit