Schwangerschaft und Geburt sind richtige Kraftakte. Von Ihrem Körper werden Höchstleistungen gefordert. Entsprechend erschöpft ist er nach der Geburt. Das Wochenbett soll Ihnen die Möglichkeit zur Regeneration geben. Ihr Körper hat in dieser Zeit mit Rückbildung und Wochenfluss zu tun. Nutzen Sie daher das Wochenbett zum Krafttanken. Denn Ihr Kind braucht eine frische und gesunde Mutter. Rund um das Wochenbett.

Das Wochenbett ist eine Zeit der Veränderungen. So setzt beispielsweise nach der Geburt der Wochenfluss ein. Dieser besteht aus Eihautresten, Schleimhaut und geronnenem Blut. Diese werden aus Ihrem Körper gespült, sodass die Gebärmutter abheilen kann. Der Wochenfluss setzt direkt nach der Geburt ein. Er wird mit der Zeit immer geringer. Schließlich verschwindet er ganz. Des Weiteren bildet sich Ihre Gebärmutter zurück. Dies geschieht dadurch, dass sich deren Muskeln wieder zusammenziehen. Auch die Hormone, die beim Stillen ausgeschüttet werden, beschleunigen die Rückbildung. Die Gebärmutter wird nun wieder besser durchblutet. Diese Entwicklung kann durch Rückbildungsgymnastik unterstützt werden. Nicht zuletzt pendelt sich Ihr Hormonhaushalt ein. So ist beispielsweise viel weniger Östrogen als während der Schwangerschaft vorhanden. Ihr Gewicht nimmt ab und Ihr Blutbild normalisiert sich. Harnwegsinfekte werden mit jedem Tag unwahrscheinlicher. 

Früh- und Spätwochenbett

Das Wochenbett setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Dem Frühwochenbett und dem Spätwochenbett. Das Frühwochenbett liegt in den ersten 14 Tagen nach der Geburt. Hier geht es vor allem ums Kräftetanken. Ihr Körper muss sich von den Strapazen der Schwangerschaft und Geburt erholen. Schließlich wird die nun folgende Zeit mit Kind ebenfalls viel von Ihnen fordern. Nutzen Sie daher unbedingt diese Zeit der Erholung. Kümmern Sie sich um nichts als ums Stillen, Wickeln und Ihre Körperpflege. Ihr Körper wird es Ihnen danken. Gleichzeitig haben Sie so die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. Sie können Ihr Kind ganz ungezwungen kennen lernen. Mit ihm kuscheln, es streicheln und seine Schläfchen mitschlafen. Ihre Hebamme wird Sie hierbei mit Sicherheit gerne beraten.  
Das Spätwochenbett sind die dritte bis sechste Woche nach der Geburt. Hier stellt sich langsam wieder Normalität für Ihren Körper ein. Die Gebärmutter bildet sich in dieser Zeit ganz zurück. Irgendwann hört auch Ihr Wochenfluss auf. In dieser Zeit können Sie bereits mehr für Ihren Körper tun. Beispielsweise Rückbildungsgymnastik. Auf echten Sport müssen Sie jedoch noch verzichten. Auch in dieser Zeit sollten Haushalt und sonstige Verpflichtungen noch eine untergeordnete Rolle spielen. Seien Sie ganz für sich und Ihr Kind da. Am Ende des Spätwochenbetts sollten Sie einen Besuch beim Frauenarzt einplanen.  
Gönnen Sie sich während des Wochenbetts unbedingt die Ruhe, die Sie brauchen. Natürlich stehen Familie und Freunde bereits in den Startlöchern. Alle möchten das Neugeborene kennen lernen. Doch das darf nicht auf Ihre Kosten gehen. Seien Sie daher ganz ehrlich zu sich selbst und anderen. Alle werden es verstehen, wenn Sie nicht sofort Besuch haben möchten. Sie brauchen die Ruhe und Erholung und haben sie sich verdient. Gönnen Sie sich daher diese Schonfrist.    

Hilfe während des Wochenbetts

Zugegeben, der Haushalt wartet nicht auf Sie. Auch während des Wochenbetts gibt es sehr viel zu erledigen. Diese Aufgaben übernimmt Ihr Partner sicher gerne für Sie. Doch geben Sie auch ihm genug Freiräume. Schließlich möchte auch er den neuen Mitbewohner intensiv kennen lernen. Hierfür braucht er neben allen Aufgaben Zeit und Ruhe. Eventuell können Ihre Familie und Freunde hierbei helfen. Doch vielleicht reicht das nicht. Überlegen Sie sich daher, ob Sie nicht eine Haushaltshilfe während des Wochenbetts benötigen. Hierüber können Sie sich bei Ihrer Hebamme informieren. Bei Bedarf stellt diese Ihnen ein Attest aus. Dann werden die Kosten für die Hilfe von Ihrer Krankenkasse übernommen.

Bildquelle: Früh- und Spätwochenbett