Etwa ein bis zwei Prozent aller Geburten sind Hausgeburten. Die Schwangeren möchten ihr Kind in einer vertrauten Umgebung zur Welt bringen. Eine Hausgeburt wird von einer Hebamme durchgeführt. Damit die Hausgeburt reibungslos verlaufen kann, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Welche das sind und wie die Zeit nach der Hausgeburt angenehm für Sie wird, zeigt Ihnen dieser Artikel.

Unter einer Hausgeburt versteht man, dass eine Schwangere ihr Kind in den eigenen vier Wänden zur Welt bringt. Diese Art der Geburt war bis ins 19. Jahrhundert hinein die Regel. Erst seit dem letzten Jahrhundert finden die meisten Geburten unter ärztlicher Betreuung in Krankenhäusern statt. Nur noch etwa jede hundertste Frau entscheidet sich für eine Hausgeburt. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Die meisten Frauen wollen während ihrer Geburt eine vertraute Atmosphäre haben. Auch der Wunsch, mehr Personen, als lediglich den Partner, bei der Geburt dabei zu haben, kann ein Grund für eine Hausgeburt sein.
Eine Hausgeburt wird von einer Hebamme durchgeführt. Diese betreut die Schwangere auch vor und nach der Geburt. Sie kann empfehlen, ob für die Schwangere eine Hausgeburt ratsam ist. Dies ist nämlich dann nicht der Fall, wenn eine Risikoschwangerschaft vorliegt, während der Schwangerschaft Komplikationen auftreten oder solche während der Geburt zu erwarten sind. Prinzipiell hat aber jede Frau das Recht, selbst zu bestimmen, wo sie ihr Kind zur Welt bringen möchte.

So bereiten Sie sich auf die Hausgeburt vor

Zur Vorbereitung auf die Hausgeburt gehört die Kontaktaufnahme mit der Hebamme. Nur wenn diese ein gutes Verhältnis zu der Schwangeren und deren Familie hat, kann eine reibungslose Hausgeburt gelingen. Außerdem muss genug Essen und Trinken vorhanden sein. Um während der Geburt ein entspannendes Bad nehmen zu können, muss die Badewanne hergerichtet werden. Die Schwangere selbst wird T-Shirts, Binden und Stilleinlagen für die Zeit nach der Geburt brauchen.
Das Zimmer kann für die Hausgeburt individuell vorbereitet werden. Es sollte jedoch beheizbar sein und genügend Platz bieten. Es ist zu empfehlen den Fußboden und die Matratze mit Folie abzudecken. Wenn die Hebamme von beiden Seiten an das Bett heran kann, erleichtert das die Geburt. Sinnvoll ist es auch Handtücher, Wasser, Massageöl und eine Wärmflasche für die Hausgeburt vorzubereiten.
Andere Ausrüstungsgegenstände wie einen Wehenmesser, Desinfektionsmittel oder Medikamente werden von der Hebamme in ihrem Hebammenkoffer mitgebracht. Leider können während einer Hausgeburt auch Komplikationen auftreten. Deswegen sollte man sich sicherheitshalber vor der Geburt in einem nahe gelegenen Krankenhaus anmelden und dort seine persönlichen Daten hinterlegen.

Das passiert bei einer Hausgeburt

Wie eine Geburt im Krankenhaus läuft auch eine Hausgeburt in drei Phasen ab. Dies sind die Eröffnungsphase, die Austreibungsphase/Pressphase und die Nachgeburtsphase. Diese werden von der Hebamme bewacht und begleitet. Sie gibt Empfehlungen für Gebärpositionen, hilft beim richtigen Atmen und Pressen und leistet Dammschutz. Sie überwacht die Herztöne des Babys und kontrolliert, ob und wie weit sich der Muttermund öffnet. Sollten Komplikationen auftreten, stellt die Hebamme das rechtzeitig fest und kann den Transport in ein Krankenhaus veranlassen.
Bei einer Hausgeburt werden keine starken Schmerzmittel verwendet. Eher natürliche Mittel, wie ein Bad oder eine Massage werden zur Schmerzlinderung eingesetzt. Bei etwa 86 % der Frauen verläuft eine Hausgeburt ohne Komplikationen. 12 % müssen in ein Krankenhaus gebracht werden. Nach der Geburt führt die Hebamme die erste Hauptuntersuchung U1 durch. Danach kommt sie noch regelmäßig zu den Nachkontrollen zu Mutter und Kind nach Hause.

Bildquelle: Informationen zur Hausgeburt