Bei Babys ist es ganz normal, wenn die Windel einmal mehrere Tage leer bleibt. Bei längeren Schwierigkeiten mit dem Stuhlgang kann das allerdings bereits ein Anzeichen für eine Verstopfung sein. In einigen Fällen helfen eine Ernährungsumstellung und viel Flüssigkeit. Falls nicht, sollte ein Kinderarzt eingeschaltet werden. Hier erfahren Sie Näheres zur Verstopfung beim Baby.

Im Unterschied zu Erwachsenen haben Babys nicht immer täglichen Stuhlgang. Es ist durchaus normal, wenn die Windel einmal bis zu zehn Tage leer bleibt. Erst danach sollten Sie sich Gedanken darüber machen, ob bei Ihrem Kind eine Verstopfung vorliegt. Wenn Ihr Kind jedoch ohne erkennbaren Grund schreit und kaum an Körpergewicht zulegt, ist ein rascher Besuch beim Kinderarzt zu empfehlen.
Üblicherweise haben Babys, die gestillt werden, keine Verstopfung. In der Muttermilch sind alle Nährstoffe, die deren Verdauung braucht. Ausnahmen bilden Babys, die eine angeborene Darmverengung haben. Hier kann es durchaus zu einer Verstopfung kommen. Bei Babys, die nicht gestillt werden, kann eine ungünstige Kost oder Zubereitung des Essens zu einer Verstopfung führen. Doch auch hier sind erbliche Erkrankungen möglich.

Mögliche Ursachen für eine Verstopfung beim Baby

In vielen Fällen liegt es an der Ernährung, wenn ein Kind keinen regelmäßigen Stuhlgang hat. Wenn zum Beispiel das Wasser, das zum Kochen verwendet wird, sehr viel Kalk enthält, kann das zu Verstopfung führen. Ferner gibt es verschiedene Lebensmittel wie Bananen, die stopfen. Nicht zuletzt kann auch ein Mangel an Flüssigkeit eine Verstopfung herbeiführen. Versuchen Sie daher, solche Lebensmittel zu meiden, kalkfreies Wasser zu verwenden und Ihrem Kind zusätzliche Trinkangebote zu machen.
Allerdings kann eine Verstopfung beim Baby auch psychischer Natur sein. Wenn der Stuhlgang einmal sehr hart war und weh getan hat, hat Ihr Kind vielleicht Angst davor. Später ist das Zurückhalten des Stuhlgangs gelegentlich ein Machtinstrument der Kinder beim Trockenwerden. Sie wissen, dass sie bestimmte Reaktionen bei den Eltern auslösen, wenn auf der Toilette nichts passiert. In einem solchen Fall sollten Sie keinesfalls schimpfen oder Druck ausüben. Sinnvoller ist es, das Thema noch einige Zeit auf sich beruhen zu lassen.
Nicht zuletzt wird eine Verstopfung beim Baby gelegentlich durch genetische Fehler ausgelöst. Dann liegen zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Kuhmilchunverträglichkeit oder sogar ein Darmverschluss vor. All diese Krankheiten sind nicht nur unangenehm, sondern können auch gefährlich werden. Stellen Sie sich daher möglichst bald bei Ihrem Kinderarzt vor, sobald Sie den Verdacht haben, Ihr Kind könnte eine Verstopfung haben.

Therapien gegen eine Verstopfung beim Baby

In den meisten Fällen ist eine Verstopfung harmlos. Sie kann jedoch mit ausgesprochen unangenehmen Symptomen einhergehen. Hierzu zählen Krämpfe, Entzündungen am Enddarm, Schleim oder Blut im Stuhl, chronische Müdigkeit und Erbrechen. Der Kinderarzt kann genau feststellen, was die Ursache einer Verstopfung ist. Dann schlägt er die geeignete Therapie vor. Das kann in leichten Fällen eine Umstellung der Ernährung sein.
Wenn das nicht greift, müssen eventuelle Abführmittel und Darmspülungen zum Einsatz kommen. Sollte eine Schilddrüsenunterfunktion die Verstopfung auslösen, muss diese medikamentös behandelt werden. Nur in schweren Fällen wie bei einer krampfartig verengten Darmwand wird eine Operation nötig.

Bildquelle: Suchen Sie im Zweilfel den Kinderarzt auf