Rollenspiele beginnen etwa ab dem zweiten Geburtstag. Denn ab jetzt begreift sich Ihr Kind als eigenständige Person. Als solche möchte es seinen Platz in der Welt finden. Durch das Hineinversetzen in andere Personen, kann es die Welt besser begreifen. Gleichzeitig eignet es sich wichtige soziale Fähigkeiten an. Alles über Rollenspiele bei Kindern und wie Sie Ihr Kind dabei unterstützen können.

Kinder wollen die Welt verstehen. Hierbei helfen ihnen Rollenspiele. Sie versetzen sich dabei in Personen ihrer Alltagswelt. So können Sie Erlebnisse nachspielen und verarbeiten. Gleichzeitig lernen sie, den Standpunkt anderer einzunehmen. Häufig spielen Kinder Kaufmannsladen, Kindergärtner oder Doktor. Nicht selten nehmen sie auch die Rolle der Eltern ein. Sie werden genau zu den Personen, die ihr Leben aktuell am meisten beeinflussen. 
In der Regel beginnen Rollenspiele bei Kindern ab dem zweiten Geburtstag. Nun beginnt Ihr Kind, sich als eigenständige Person wahrzunehmen. Die Ich-Persönlichkeit prägt sich immer stärker aus. Da ist es wichtig, herauszufinden, wer man überhaupt ist. Kinder nehmen häufig klischeehafte Rollen ein. So geht der „Papa“ arbeiten und die „Mama“ schmeißt den Haushalt. Selbst, wenn Sie als Eltern ein ganz anderes Beispiel abgeben. Für Kinder sind die Geschlechtsunterschiede noch sehr offensichtlich. Äußerlichkeiten wie lange Haare oder Kleider unterscheiden Mädchen von Jungen.  
Mit Rollenspielen endet auch die Zeit der Spiele allein. Im Kindergarten verbringen Kinder sehr viel Zeit mit Rollenspielen. Hierbei spielen meist mehrere Kinder zusammen. Zu Hause kann diese Rolle ein Kuscheltier übernehmen. Gelegentlich wählen sich Kinder imaginäre Spielpartner.  

Nutzen von Rollenspielen

Durch Rollenspiele findet Ihr Kind seinen Platz in der Welt. Rollenspiele bringen aber noch weitere Vorteile. Sie fördern die sozialen Kompetenzen Ihres Kindes. Bei Rollenspielen muss es sich in andere Menschen hinein versetzen. Es muss ihre Gedanken und Gefühle verstehen. Bei gemeinsamen Rollenspielen findet Ihr Kind seinen Platz in einer Gemeinschaft. Es lernt, mit anderen Kindern zusammen zu spielen und tolerant zu sein. Gleichzeitig muss es sich aber behaupten. Seine eigenen Ideen und Wünsche müssen benannt und durchgesetzt werden.  
Rollenspiele sind außerdem eine Vorbereitung auf das Großsein. So kann Ihr Kind in Rollenspielen Ängste überwinden. Beispielsweise, indem es sein Kuscheltier einer „Gefahr“ aussetzt. Beispielsweise einer Impfung. So kann es diese Erfahrung vorbereiten oder verarbeiten. Des Weiteren lernt Ihr Kind, Verantwortung zu übernehmen. Es ist für die Beteiligten an seinem Rollenspiel verantwortlich. Somit nimmt Ihr Kind Ihren Standpunkt ein. Es wird zum Elternteil. Sie werden erstaunt sein, welche Erziehungsmethoden es teilweise anwenden wird.  
Somit haben auch Sie einen Nutzen von Rollenspielen. Sie können daran erkennen, wie Ihr Kind sie sieht. Schimpft es beispielsweise ausgiebig mit seinen Kuscheltieren? Dann ist das eine Gelegenheit, Ihr eigenes Verhalten kritisch zu prüfen. Außerdem sehen Sie an Rollenspielen, was Ihr Kind gerade bewegt. Hat es Ängste? Probiert es Neues aus? Verarbeitet es etwas? Wenn Sie genau hin gucken, können Sie die Lebenswelt Ihres Kindes im Rollenspiel ganz klar erkennen.  

So unterstützen Sie Ihr Kind

Bieten Sie Ihrem Kind ausreichend Platz zur Entfaltung. Es sollte seine Rollenspiele nicht nur im Kinderzimmer durchführen dürfen. Auch Accessoires sind entscheidend. Beispielsweise Verkleidungen. Diese sollten vielfältig aber nicht zu konkret sein. Tücher und Decken sind meist spannender als Piraten- oder Prinzessinnenkostüme. Denn hierbei kann Ihr Kind seine Phantasie einsetzen. Für Rollenspiele sind die Dinge des alltäglichen Lebens wichtig. Ein ausrangiertes Handy, Töpfe und Kellen, Taschen, Schuhe, Fotoapparate, Koffer, Verbandszeug, Kisten und Decken begeistern Ihr Kind. Der Alltag wird im wahrsten Sinne des Wortes greifbar.  
Gehen Sie auf Ihr Kind ein. Mit Sicherheit möchte es, dass sie gelegentlich an seinen Rollenspielen teilhaben. Vielleicht braucht es einen Kunden oder einen Patienten. Möglicherweise auch ein Kind, wenn es Vater oder Mutter spielt. Hierbei müssen Sie kein Musterkind sein. Vielleicht haben Sie keine Lust sich anzuziehen. Ihr Kind ist hier gefordert. Es muss Lösungsmöglichkeiten oder Kompromisse finden. Das stärkt die Persönlichkeit.

Bildquelle: Nutzen von Rollenspielen