Das Thema Impfungen ist sehr komplex. Viele Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung. Da ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Welche Impfungen sind unbedingt nötig? Welchen Nutzen und welche Risiken bergen Sie? Bei der Beantwortung dieser Fragen hilft die Ständige Impfkommission (STIKO). Diese gibt regelmäßig Empfehlungen, welche Impfungen wann geeignet sind. Eine Übersicht über diese Empfehlungen bekommen Sie hier.

Impfungen fördern den Aufbau des Immunsystems. Der Körper entwickelt durch sie Antikörper gegen gefährliche Infektionen. Krankheiten, für die es noch keine umfassende Therapie gibt, werden somit verhindert. Allerdings besteht immer auch ein Risiko. Das Verhältnis von Nutzen und Risiko sollte daher immer sehr genau abgewogen werden. Kinder sollten möglichst frühzeitig geimpft werden. Üblicherweise nach dem vollendeten zweiten Lebensmonat.
Je früher der Körper das Immunsystem ausbildet, umso besser. Der Stress soll für das Kind möglichst gering sein. Daher gibt es so genannte Kombinationsimpfstoffe. Durch diese wird das Kind gegen mehrere Krankheiten gleichzeitig geimpft. Die Impfungen werden dann im Impfpass Ihres Kindes vermerkt. Im Folgenden finden Sie die von der STIKO empfohlenen Impfungen.  

Durchfall und Rotaviren

Rotaviren verursachen Durchfallerkrankungen. Diese sind besonders bei Kindern gefährlich. Der Flüssigkeitsverlust kann lebensbedrohlich werden. Neben ausreichender Hygiene bietet eine Schluckimpfung Schutz. Diese sollte innerhalb des ersten Lebensjahres verabreicht werden. Spätesten aber bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr. Die Kinder vertragen diese Schluckimpfung sehr gut. Daher kann sie auch mit anderen Impfungen gleichzeitig verabreicht werden. Diese Schluckimpfung wird bundesweit nur von einigen Krankenkassen übernommen.  

Keuchhusten

Kinder erkranken wieder verstärkt an Keuchhusten. Daher empfiehlt die STIKO eine Impfung dagegen. Sie besteht aus drei Teilen. Diese werden im Alter von zwei, drei und fünf Monaten verabreicht. Auch die Kontaktpersonen des Kindes sollten durch Krankheit oder Impfung immun gegen Keuchhusten sein. Die Impfung hält allerdings nur wenige Jahre an. Daher sind Auffrischungen erforderlich. Diese erfolgen idealerweise zur Einschulung und als Jugendlicher zwischen dem neunten und siebzehnten Lebensjahr.  

Pneumokokken

Pneumokokken sind für Krankheiten wie eine Hirnhautentzündung, Lungenentzündung oder Mittelohrentzündung verantwortlich. Seit 2001 steht ein Impfstoff dagegen zur Verfügung, der bereits Säuglingen gespritzt werden kann. Dieser ist gegen sieben verschiedene Erreger wirksam. Er sollte jedoch nicht in Kombination mit anderen Impfungen verabreicht werden. Dieser Impfstoff ist sehr verträglich. Seit 2009 gibt es einen neuen Impfstoff gegen Pneumokokken. Dieser ist gegen zehn Erreger wirksam. Zusätzlich kann er mit den Standartimpfungen gleichzeitig verabreicht werden.   Masern, Mumps, Röteln   Dies sind zusammen mit Windpocken die bekanntesten Kinderkrankheiten. Gegen Sie gibt es erprobte und gut verträgliche Impfstoffe. Diese lassen sich auch mit einem Impfstoff gegen Windpocken kombinieren. Die STIKO empfiehlt, diese Impfung nach dem vollendeten elften Lebensmonat zu verabreichen. Sie besteht aus zwei Teilen, zwischen denen vier bis sechs Wochen Abstand liegen sollten. Es sei denn Ihr Kind kommt inzwischen mit diesen Krankheiten in Kontakt. Dann sollte die zweite Impfung innerhalb von drei Tagen verabreicht werden.  

Windpocken

Hier gilt Ähnliches, wie für Masern, Mumps und Röteln. Eine Impfung gegen Windpocken erfolgt in der Regel zwischen dem elften und vierzehnten Monat. Ältere Kinder, die noch nicht an Windpocken erkrankt sind, sollten unbedingt geimpft werden. Zwischen beiden Terminen sollten vier bis sechs Wochen liegen.  

Meningokokken

Auch Meningokokken sind für eine Gehirnhautentzündung verantwortlich. Es gibt drei Unterarten dieser Erreger. Die Gruppen A, B und C. Der Erreger C tritt in Deutschland mit etwa 29% auf und ist der Gefährlichste. Nur gegen ihn wirkt die Meningokokkenimpfung. Dafür allerdings ein Leben lang. Diese Impfung sollte nach Vollendung des ersten Lebensjahres verabreicht werden. Sie sollte jedoch nicht in Kombination mit den zuvor genannten Impfungen erfolgen. 

Gebärmutterhalskrebs  

Diese Impfung ist sehr umstritten, wird von der STIKO jedoch empfohlen. Sie ist bei Mädchen zwischen zwölf und siebzehn Jahren sinnvoll. Sie schützt vor einem von mehreren Erregern von Gebärmutterhalskrebs. Die Impfung erfolgt in drei Teilen und hilft nur, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr verabreicht wird.

Bildquelle: Impfempfehlungen