Zum Ende der Schwangerschaft sollte das Kind auf dem Kopf liegen. Doch manche Kinder drehen sich lange nicht. Sie bleiben in der so genannten Steißlage. Auch so ist eine Geburt problemlos möglich. Ein Kaiserschnitt ist bei einer Steißlage nicht zwingend nötig. Die Geburt wird aber anstrengender für Mutter und Kind. Es gibt Mittel, das Kind zum Drehen zu bewegen. Diese sollten aber nur unter professioneller Anleitung erfolgen

Von Steißlage sprechen Ärzte und Geburtshelfer. Es bedeutet, dass sich das Kind zum Ende der Geburt nicht dreht. Allerdings machen sich viele Frauen zu früh Sorgen. Zwar drehen sich Babys üblicherweise zwischen der 28. und 33 Schwangerschaftswoche (SSW) Doch noch bis zur 36. SSW ist es normal, wenn sich das Kind nicht dreht. 95% aller Babys drehen sich zur Geburt auf den Kopf. Die meisten ohne Hilfestellung von außen.  

Was bedeutet die Steißlage für die Geburt?

Prinzipiell ist eine Geburt in Steißlage kein Problem. Sie ist genauso risikoarm wie eine Geburt in Kopflage. Zumindest, wenn Sie von einem erfahrenen Arzt durchgeführt wird. Allerdings ist eine Steißgeburt deutlich anstrengender für Mutter und Kind. Vor allem deshalb, weil sie langsamer abläuft. Der Kopf ist deutlich fester als die Gliedmaßen des Kindes. Er kann den Geburtskanal besser dehnen. Zusätzlich ist der Kopf das Schwerste an der Geburt. Ist er erst einmal draußen, ist der Rest einfach. Bei Steißgeburten kommt das Schwerste also erst zum Schluss.   
Hinzu kommen bestimmte Risikofaktoren bei einer Steißgeburt. Beispielsweise ein großes Kind bei einem engen Becken der Mutter. Auch ein ungünstig geformtes Becken kann Probleme bereiten. Dann könnte der Kopf im Becken stecken bleiben, während der Rest schon draußen ist. Dann wird es für das Kind sehr gefährlich. Trotz dieser Risiken ist ein Kaiserschnitt bei Steißgeburten nicht zwingend nötig. Er sollte nur angewendet werden, wenn Gefahr für Mutter oder Kind besteht.  

Techniken, das Baby zu drehen

Manche Babys wollen sich nicht von selbst drehen. Diese können durch einige Techniken dazu bewogen werden. Eine solche Technik ist die „indische Kehre“. Legen Sie sich hierzu auf den Boden und legen Sie das Becken hoch. Hierdurch soll es dem Baby unbequem werden, sodass es sich dreht. Diese Übung müssen Sie aber häufiger machen. Etwa zweimal täglich über ein bis zwei Wochen. Wenn sich das Kind dreht, sollten Sie sofort aufhören.   
Eine weitere Methode ist das so genannte Moxen. Hier werden Akkupunkturnadeln in die kleinen Zehen gesteckt und dann leicht erhitzt. Entspannung und Kindsbewegung sollen die Folge sein. Diese Technik beruht ausschließlich auf Erfahrung. Wissenschaftlich fundiert ist sie nicht.  
Eine weitere wichtige Methode ist die äußere Wendung. Diese darf ausschließlich von professionellen Geburtshelfern durchgeführt werden. Hierbei wird das Kind mit den Händen von außen gedreht. Bei Erfolg schlägt es einen kleinen Purzelbaum. 50-80% der Nachzügler drehen sich auf diese Weise. Allerdings muss der Arzt oder die Hebamme diese Technik beherrschen. Sonst kann sich auch hier die Plazenta vorzeitig ablösen.   Professionalität ist entscheidend   Sowohl bei der Geburt als auch bei der Vorbereitung ist Professionalität gefragt. Nur mit einem Profi ist eine Steißgeburt kein Problem. Außerdem kann ein Profi das Kind zum Drehen bewegen. Die verschiedenen Techniken sind sehr hilfreich. Sie können aber falsch angewendet werden. Dann droht eine vorzeitige Loslösung der Plazenta. Das Kind gerät in Gefahr. Wenden Sie die Techniken daher nur unter Aufsicht eines Arztes oder einer Hebamme an.  
Das Angebot an Ärzten und Hebammen ist sehr groß. Es ist nicht leicht, die bestmögliche Begleitung zu finden. Am besten erkundigen Sie sich bereits deutlich vor dem Geburtstermin. Etwa zwischen der 32. und 35. SSW. Suchen Sie Kliniken, die Erfahrung mit Steißgeburten haben. 20-30 Geburten pro Jahr sind ein guter Richtwert. Bei diesen Kliniken ist die Kaiserschnittrate ein wichtiges Indiz für Professionalität. Je weniger Kaiserschnitte nötig sind, umso besser. Erkundigen Sie sich am besten direkt bei der Klinikleitung.

Bildquelle: Kinder drehen sich meistens