Wenn das Kind nachts ins Bett macht, haben Familie und Freunde oftmals jede Menge gut gemeinte Ratschläge. Die meisten davon sind allerdings überflüssig – und rufen höchstens Stress bei Kind und Eltern hervor. Was wirklich hilft – und wovon abzuraten ist – haben wir Ihnen nachfolgend zusammengefasst. Alles zu Bettnässen bei Kindern.

Regelmäßiges Bettnässen bei Kindern in der Nacht kann für Eltern als auch für das betroffene Kind zu einer großen Belastung werden. Der Druck wächst auf beiden Seiten – und Eltern versuchen mit allen Mitteln, das Kind zum Trockenwerden zu bewegen. Dabei schlagen sie allerdings oft über die Stränge – und rufen nichts als Unsicherheit und wachsenden seelischen Druck hervor. Lesen Sie, was Sie unbedingt vermeiden sollten:                                 

Bettnässen bei Kindern – Nächtliches Wecken

Ein gut gemeinter Ratschlag ist häufig, das Kind nachts zu wecken und auf die Toilette zu bringen. Damit sollen Unfälle bereits im Vorfeld verhindert werden. Allerdings unterbrechen Sie mit dieser Methode den Schlaf Ihres Nachwuchses, der gerade im Schulzeitalter für gute Leistungen unentbehrlich ist. Übermüdungserscheinungen äußern sich unter anderem in einer verschlechterten Gedächtnisleistung und mangelnder Konzentrationsfähigkeit. Diese Nachwirkungen können zu schulischen Problemen führen, die sich wiederum negativ auf das Selbstwertgefühl Ihres Kindes auswirken können.   Experten raten davon ab, Kinder, die nachts noch ins Bett machen, aus dem Schlaf zu reißen. Sie können nur dann trocken werden, wenn sie lernen, alleine auf die Toilette zu gehen, bevor es zu spät ist. Wird von den Eltern nachgeholfen, bleibt der Lerneffekt auf der Strecke. Und nicht nur das: Man geht sogar davon aus, dass ein gestörtes Schlafmuster erst recht die Ursache von Bettnässen sein kann.  
Damit der nächtliche Stress mit Bettwäsche-Wechsel und Schlafanzug-Tausch vermieden werden kann, empfiehlt es sich, für die Nacht entsprechende saugfähige Unterwäsche zu verwenden. Mittlerweile gibt es Windeln, die sich wie Unterhosen an- und ausziehen lassen und Ihrem Kind auch nicht das Gefühl vermitteln, es sei noch ein Kleinkind. Mit den Spezialhöschen kann Ihr Kind auch bei anderen übernachten, ohne dass das Problem sofort auffällt.  

Bestrafungen und Konsequenzen

Auf keinen Fall sollten Sie Ihr Kind für das Bettnässen bestrafen und es damit zusätzlich unter Druck setzen. Damit erreichen Sie schlimmstenfalls nur das Gegenteil: Seelische Probleme und Verhaltensstörungen, die sich aus Strafen und hartem Druck ergeben können, zögern das Trockenwerden nur weiter hinaus.   Es hilft auch nichts, wenn Sie Ihr Kind mit anderen Gleichaltrigen vergleichen. Damit rufen Sie nur Erwartungsängste bei Ihrem Nachwuchs hervor – was unter Umständen zu Einschlafstörungen führen kann.  

Was Sie stattdessen tun können

Loben Sie Ihr Kind!  Und zwar für jeden noch so kleinen Fortschritt. Je mehr sie loben oder auch einmal belohnen, umso selbstbewusster wird Ihr Kind, und umso gestärkter wird es an die Sache herangehen. Motivation ist die beste Grundlage dafür, dass Ihr Kind trocken wird. Denken Sie immer daran: Ihrem Kind ist die Situation mindestens ebenso unangenehm wie Ihnen. Es schämt sich für das Bettnässen und ist verunsichert. Wenn Sie Ihrem Kind gegenüber Verständnis signalisieren und es loben, können Sie sein Selbstwertgefühl ungemein aufbauen.  
Im Großen und Ganzen gilt: Bewahren Sie Ruhe – und zeigen Sie Geduld! In den allermeisten Fällen löst sich das Problem des Bettnässen bei Kindern von ganz alleine. Und wie bei allem, gilt: Jedes Kind entwickelt sich individuell. Bei den einen klappt es früher, bei den anderen etwas später.  

Bildquelle: Seien Sie geduldig