Viele Medikamente in der Schwangerschaft können sich negativ auf das ungeborene Kind auswirken. Doch manchmal ist eine Behandlung unumgänglich. Leider erfolgt diese zu oft in Eigenregie. Eine Absprache mit dem Arzt wäre jedoch nötig. Bessere Informationen und vorsichtigere Eltern werden gebraucht. Im Namen der Gesundheit von Mutter und Kind. Was beachtet werden sollte.

Alle Medikamente in der Schwangerschaft wirken nicht nur im Körper einer Schwangeren. Sie haben auch Einfluss auf das ungeborene Kind. Im schlimmsten Fall können sie irreparable und lebenslange Schäden zur Folge haben. Daher ist bei der Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft äußerste Vorsicht geboten. Das heißt zum einen, dass man nur dann Medikamente nimmt, wenn man sie unbedingt braucht. Zum anderen heißt das, seine Schritte immer mit einem Arzt abzusprechen. Dieser weiß am besten, welche Mittel gefährlich und welche risikoarm sind. Denn selbst Naturheilmittel können gefährlich werden. Manche Tees führen sogar zu Fehlgeburten. Auch kennt sich ein Gynäkologe hervorragend mit der Entwicklung des Kindes aus. So ist das Kind beispielsweise besonders zwischen der 3. und 8. Schwangerschaftswoche gefährdet. Der behandelnde Arzt kann dies alles einschätzen und zur optimalen Vorgehensweise für Mutter und Kind raten. Auch eine Hebamme ist hierfür ein guter Ansprechpartner.  

Medikamente in der Schwangerschaft:Risiko-Nutzen abwägen

Sollte man also Medikamente in der Schwangerschaft nehmen? Um diese Frage zu klären, muss man immer Risiko und Nutzen abwägen. Natürlich sind viele Medikamente schlecht für das ungeborene Kind. Doch eine permanent kranke und schwache Mutter fördert seine Entwicklung auch nicht. Im Gegenteil. Bereits im Mutterleib bekommt das Kind die Gefühlslage und die Verfassung der Mutter mit. Kränkelt diese immer oder fühlt sich permanent schlecht, wirkt sich das auch negativ auf das Kind aus. Eine risikobewusste und verantwortungsvolle Behandlung ist da allemal besser. Einige Beschwerden wie Kopfschmerzen können auch ohne Medikamente behandelt werden. Ein Spaziergang, mehr Schlaf oder ausreichend Flüssigkeit bewirken manchmal Wunder. Doch mit einer bakteriellen Entzündung sollte sich keine Mutter länger als nötig quälen. In einem solchen Fall sind Antibiotika angebracht. Allerdings nur nach Absprache mit dem Arzt. Denn nicht alle Antibiotika sind gleichsam risikoarm. Auf diese Risiko-Nutzen Abwägung weisen auch viele Packungsbeilagen hin. Die meisten Hersteller sichern sich hierdurch ab. Sie legen die Verantwortung in die Hände von Müttern und Ärzten. Denn von keinem Medikament in der Schwangerschaft kann ganz ausgeschlossen werden, dass es sich negativ auf das Kind auswirken könnte.  

Einstufungen von Medikamenten  

Viele Gefahren entstehen auch durch eine unsachgemäße Einschätzung von Arzneimittel. So wurden gefährliche Medikamente als harmlos eingestuft und risikoärmere als gefährlich. Dies hat damit zu tun, dass die Entwicklung des Kindes nicht berücksichtigt wurde. Manche Medikamente sind in bestimmten Schwangerschaftswochen nämlich gefährlicher als in anderen. Aus diesem Grund warnen auch die Hersteller vor Medikamenten in der Schwangerschaft. Sie verweisen stattdessen auf die Risiko-Nutzen Abwägung. Bei vielen Medikamenten fehlt es auch an Erfahrungen. Tierversuche und Einsätze beim Menschen legen zwar Vermutungen nahe, bieten aber keine Sicherheiten. Andersherum allerdings schon. Bei einigen Versuchen treten  Komplikationen auf. In diesem Fall ist von einem Gebrauch des Medikaments in der Schwangerschaft unbedingt abzuraten. Aus all diesen Gründen ist es wichtig, sich sehr gut zu informieren. Eine sorgfältige Lektüre des Beibackzettels ist ein erster Schritt. Nichts kann jedoch das ausführliche Gespräch mit dem Arzt und/oder der Hebamme ersetzen. Gehen Sie in Bezug auf die Gesundheit keine Kompromisse ein. Sie und ihr ungeborenes Kind sollten es sich wert sein.

Bildquelle: Risiko-Nutzen abwägen