Den Löwenanteil an Arbeit bei der Geburt hat die Frau. Das wird sich auch niemals ändern. Doch seit einigen Jahren sind immer mehr Väter bei der Geburt dabei. Sie wollen Ihre Partnerin unterstützen. Hierfür ist es aber wichtig zu wissen, was Sie als Vater bei der Geburt erwartet. Nur dann können Sie Ihrer Partnerin eine echte Hilfe sein. Wissen rund um die Geburt.

Sie wollen als Vater bei der Geburt dabei sein? Dann ist es entscheidend, dass Sie sich sehr gut darauf vorbereiten. Am angenehmsten ist hierfür ein Geburtsvorbereitungskurs. Hier bekommen Sie viele wichtige Informationen von einer Hebamme oder Krankenschwester. Das Schöne ist, dass Sie diesen Kurs mit Ihrer Partnerin zusammen erleben können. So wachsen Sie gemeinsam in die Rolle als Eltern hinein. Zusätzlich kommen Sie hier mit anderen werdenden Eltern in Kontakt. Bei einem Geburtsvorbereitungskurs können Sie alle Ihre Fragen, Sorgen und Probleme loswerden.  
Doch auch das Selbststudium ist wichtig. Denn ein solcher Kurs findet ja nur einmal die Woche statt. Lesen Sie sich daher schlau. Viele Ratgeber und Zeitschriften stehen Ihnen hierfür zur Verfügung. Doch bleiben Sie gelassen. Sie müssen in neun Monaten kein Medizinstudium absolvieren. Niemand erwartet, dass Sie das Kind selbst zur Welt bringen. Doch es ist hilfreich, wenn Sie sich mit Atemübungen und der idealen Beckenlage auskennen.  
Machen Sie sich aber immer auch eines klar: Grau ist alle Theorie. Es ist sehr hilfreich zu wissen, wie eine Geburt abläuft. Doch im Kreißsaal wird alles ganz anders werden. Vielleicht werden Sie Ihr Wissen gar nicht anbringen können. Viele Paare sind schon gut gelaunt in den Kreißsaal gekommen. Sie dachten, dass Sie perfekt vorbereitet wären. Doch dann wurde alles ganz anders. Bereiten Sie sich also intensiv vor. Doch seien Sie sicher, dass die Geburt trotzdem etwas Ungeheuerliches bleiben wird.  

Männer bei der Geburt – Verhalten im Kreißsaal

Im Kreißsaal haben Sie nichts zu sagen. Man muss es ganz realistisch sehen. Die Konzentration aller Beteiligten liegt (gerechtfertigter Weise) bei der Schwangeren. Viele Hebammen sind inzwischen dankbar, dass die Väter helfen wollen. Manche sind aber etwas konservativ eingestellt. Sie trauen den Männern nicht zu, eine Geburt durchzustehen. Manch eine Hebamme fühlt sich auch in Ihrem Revier bedroht. Nicht selten bekommen Väter das zu spüren. Lassen Sie sich dadurch aber nicht verunsichern. Es ist sehr gut, dass Sie Ihrer Partnerin helfen wollen. Und lassen Sie sich auf gar keinen Fall auf einen Streit ein. Hierdurch ist Ihrer Partnerin wirklich nicht gedient.  
Bieten Sie immer wieder Ihre Hilfe an. Doch seien Sie nicht beleidigt, wenn Ihre Partnerin diese nicht annimmt. Sie ist in einer Extremsituation. Vermutlich hatte Sie noch niemals solche Schmerzen. Seien Sie möglichst verständnisvoll und fürsorglich. Und gehen Sie immer wieder auf Ihre Partnerin zu. Vielleicht kommt irgendwann doch der Moment, in dem Sie helfen können.Ihre Hauptfunktion besteht im Erinnern. Einerseits natürlich auch auf fachlicher Ebene. Erinnern Sie Ihre Partnerin an die Atemübungen. Erklären Sie Ihr, wie Sie sich auf eine Wehe vorbereiten kann. Denn unter den Schmerzen denken die meisten Frauen da nicht mehr dran. Seien Sie aber auf keinen Fall oberlehrerhaft. Erinnern Sie aber auch immer wieder daran, wozu diese Schmerzen da sind. Sprechen Sie von der schönen Zukunft mit Ihrem Kind. Und vor allem: Loben Sie Ihre Partnerin.
Sagen Sie Ihr, wie tapfer sie ist. Bewundern Sie ihre Stärke und sagen Sie ihr, dass Sie sie lieben. So werden Sie ihr bewusst machen, wofür sie sich so quält. Seien Sie aber unbedingt auf Ablehnung vorbereitet. Ihre Partnerin leidet immense Schmerzen. Seien Sie um Himmels Willen nicht beleidigt, wenn Sie angeschrieen oder beschimpft werden. Unterstützen Sie Ihre Partnerin nach besten Kräften. Dann sind Sie ihr auf jeden Fall eine Hilfe und können gemeinsam das Wunder begrüßen, für das Sie diese ganzen Strapazen auf sich nehmen.

Bildquelle: Väter und die Geburt