Die Geburt eines Kindes ist etwas Aufregendes. Besonders für das Erstgeborene. Schnell kann es zu Eifersucht und Neid kommen. Hiergegen helfen Geschwisterkurse. Sie bereiten die Kinder gezielt auf den Nachwuchs vor. Themen wie Säugen, Wickeln und Baden werden angesprochen. Durch das Wissen können die Kinder zur richtigen Hilfe für die Eltern werden

Ein Geschwisterkurs bereitet die Erstgeborenen auf den Nachwuchs vor. Er vermittelt Wissen über die Bedürfnisse des Babys. Hierdurch verstehen die Kinder ihr Geschwisterkind besser. Im Idealfall werden sie sogar zur Hilfe für die Eltern. Ein solcher Kurs läuft häufig an einem Tag ab. Gelegentlich trifft man sich ein ganzes Wochenende lang. Geschwisterkurse richten sich insbesondere an Kinder zwischen drei und acht Jahren. Je nach Alter nehmen die Eltern an dem Kurs mit teil oder nicht. Anhand von Puppen lernen die Kinder, mit dem Geschwisterchen umzugehen. Sie sind dann bereits vorbereitet. Sie können bei den Vorbereitungen bis zur Geburt helfen und danach mit dem Kind besser umgehen. Einige Kurse basteln ein Willkommensgeschenk für das Baby. Hierdurch wird bereits eine intime Verbindung zu dem Geschwisterkind hergestellt.  

Welche Themen werden angesprochen?

Zunächst einmal geht es um ganz praktische Themen. Wie kommt das Kind zur Welt und was braucht es alles? Wie wird ein Kind gewickelt? Wie wird es gestillt? Mit diesem Wissen verstehen die Kinder das Verhalten der Eltern besser. Sie können im Bestfall sogar mithelfen. Beispielsweise beim Vorbereiten des Fläschchens. Auch die Schmutzwindeln können sie entsorgen. Ältere Kinder können das Wickeln eventuell selbst übernehmen. Vor allem geht es aber darum, das Neugeborene und seine Bedürfnisse zu verstehen.  
Auch das Thema Sicherheit wird in einem Geschwisterkurs angesprochen. Beispielsweise darf ein Säugling keine Smarties bekommen. Ganz egal, wie gut sie dem Erstgeborenen schmecken. Dafür ist es noch zu klein. Auch können Kinder das Baby noch nicht selbst hoch heben und tragen. Die Gefahr, dass das Neugeborene herunterfällt, ist zu groß. Nicht zuletzt geht es auch um das Richtige Spielzeug. Lego ist für ein Baby tabu. Das Kind lernt, dass es andere Dinge kann als ein Baby. Es ist in der Verantwortung. Es darf dem Kleinen nichts geben, was gefährlich werden könnte.  
Nicht zuletzt wird auch die Position des Geschwisterkindes geklärt. Es ist jetzt nicht mehr das Nesthäkchen der Familie. Es ist der große Bruder oder die große Schwester. Das bedeutet einerseits Verpflichtungen. Das Kind muss Rücksicht nehmen und die Aufmerksamkeit der Eltern teilen. Es bedeutet aber auch Rechte. So darf das Erstgeborene Dinge tun, für die der Säugling noch zu klein ist. Viele Kinder fühlen sich hierdurch sehr groß. Sie wissen um ihre Verantwortung. Es macht ihnen Spaß, für das Geschwisterkind da zu sein. Eine solche Selbstbestimmung verhindert Eifersucht und Neid. Die Kinder verstehen, dass das Baby ihnen nichts wegnehmen will. Vielmehr bekommen sie eine bedeutende Rolle in der Familie. Darauf sind die meisten Kinder stolz.  

Wo finde ich Geschwisterkurse?

Geschwisterkurse werden von unterschiedlichen Menschen angeboten. Häufig sind es Hebammen, die aus der Praxiserfahrung berichten. Diese bieten die Kurse meist in Kliniken und Geburtszentren an. Die Nummern finden Sie im Internet oder in den gelben Seiten. Gelegentlich bieten auch Eltern solche Kurse an. Sie haben mehrere Kinder und sprechen daher aus eigener Erfahrung. Solche Kurse finden Sie eher über Mundpropaganda. Überlegen Sie sich am besten vorher, was Sie von einem solchen Kurs erwarten. Sprechen Sie auch mit Ihrem Kind. Dann können Sie sich besser über die Themen des Kurses informieren. Auch die geeignete Bezugsperson finden Sie so leichter. In der Regel wird ein Unkostenbeitrag für einen solchen Kurs erbeten. Je besser ausgebildet der Kursleiter ist, desto eher wird der Kurs etwas kosten. In der Regel aber nicht

Bildquelle: Vorbereitung ist alles