Das gemeinsame Essen war schon immer der Treffpunkt der Familie. Hier kamen alle zusammen und verbrachten gemeinsam eine schöne Zeit. Durch Fast Food und Fernsehen kann diese Insel der Ruhe verloren zu gehen. Mit einigen Tricks können Sie aber die gemeinsamen Mahlzeiten beibehalten und verschönern.

Es gibt viele gute Gründe für ein gemeinsames Essen. So wird bei Tisch der Familienzusammenhalt gestärkt. Man spricht miteinander. Man schenkt sich gegenseitig Zeit. Und man nimmt Rücksicht aufeinander. Durch das gemeinsame Essen merken alle in der Familie, dass sie angenommen und wichtig sind. Hierdurch kommt es nicht zu Entfremdungen. Man weiß, was die anderen Familienmitglieder beschäftigt. Somit kann man Ihnen helfen oder sich mit ihnen freuen.  
Doch das gemeinsame Essen hat auch erzieherische Funktionen. So lernen die Kleinsten bei Tisch beispielsweise das Essen. Sie übern mit dem Besteck umzugehen. Hierdurch werden sie selbständiger und unabhängiger. Außerdem lernen Sie Benimmregeln. Sie dürfen zum Beispiel nicht in der Nase bohren. Auch die Ellenbogen gehören nicht auf den Tisch. Beim Tischgespräch dürfen sie die anderen Familienmitglieder nicht unterbrechen. Stühle kippeln, mit dem Essen spielen und in den Zähnen pulen sind ebenfalls tabu. Angesagt sind hingegen ‚Bitte’ und ‚Danke’ zu sagen. Auch bei der Vor- und Nachbereitung des Essens zu helfen lernen Kinder durch gemeinsame Speisen. Diese Qualitäten sind spätestens dann wichtig, wenn sie woanders zu Gast eingeladen sind.

Gestalten Sie die gemeinsame Mahlzeit mit Ihren Kindern

Meistens finden Eltern und Kinder nur einmal am Tag Zeit für eine gemeinsame Mahlzeit. Entsprechend angenehm sollte diese auch verlaufen. Hierzu gehört einerseits das richtige Essen. Andererseits sind aber auch Tischgespräche und der richtige Umgang miteinander extrem wichtig.   Bei Tisch muss die Atmosphäre stimmen. Daher sollten Sie sich für Essen entscheiden, dass allen schmeckt. Auch sollten die Kinder nicht zum Essen gezwungen werden. Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Kinder wissen, wie viel sie brauchen. Wenn sie später doch Hunger bekommen, lernen sie, dass sie beim nächsten Mal etwas mehr nehmen sollten. Geben Sie Ihnen aber keine kleinen Zwischenmahlzeiten. Diese verhindern den Lerneffekt. Außerdem wird Ihr Kind dann auch bei der nächsten Mahlzeit wieder keinen Hunger haben.
Lassen Sie Ihr Kind daher ruhig selbst entscheiden, wie viel es sich auftut. Sie werden sehen, dass es in den meisten Fällen genau die richtige Portion sein wird.   Ebenso wichtig für die Stimmung am Tisch sind die Gespräche. Versuchen Sie, hier hauptsächlich über Positives zu sprechen. Hierzu zählen gemeinsame Unternehmungen, Sporterfolge der Kinder oder andere schöne Erlebnisse. Schlechte Noten, Geldsorgen und Streits sollten nicht am Tisch besprochen werden. Hierzu kann eine eigene Konferenz einberufen werden. Dadurch vermeiden Sie, dass das negative Gefühl die Familienstimmung beeinträchtigt. Genauso entscheidend ist der Respekt, den Sie einander entgegen bringen. So wird am Tisch beispielsweise nicht gelesen oder gespielt. Zeitungen, Videospiele, Fernseher und Rechnungen haben am Tisch nichts zu suchen. Der Familie und dem Essen gehört die ganze Aufmerksamkeit. Nur so verhindern Sie Isolation.
Jedes Familienmitglied muss sich als Teil eines Ganzen verstehen. Hierfür ist es auch wichtig, dass alle gleichzeitig mit der Mahlzeit anfangen und aufhören. Auch gegenüber den Kindern ist dieser Respekt angesagt. Ein Kind sollte bei Tisch gleichberechtigt mitsprechen dürfen. Nicht zuletzt sind Rituale bei Tisch sehr angenehm. So können Sie durch einen Vers oder ein Gebet die Mahlzeit offiziell beginnen lassen. Auch Tischschmuck wie eine Schale mit zur Jahreszeit passenden Utensilien sieht sehr schön aus. Hierzu können auch kleine Geschichten zählen. So darf beispielsweise ein Kind sagen, was es heute gibt und wie das Essen auf den Tisch gekommen ist. Also vom Bauern über den Händler und die Küche bis zum Tisch. Hierdurch wecken Sie den Respekt der Kinder für den Wert des Essens.

Bildquelle: Familienmahlzeiten verbinden