Eine Entwicklungsverzögerung beim Kind wird häufig durch Ärzte, Erzieherinnen oder Lehrer festgestellt. Erfüllen Kinder nicht die altersgerechten Anforderungen, kann es sich um eine Entwicklungsverzögerung handeln. Dabei ist es ist sehr wichtig, dass Entwicklungsstörungen oder Verzögerungen aus unterschiedlichen Bereichen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Bei den meisten Kindern entwickeln sich bestimmte Fähigkeiten in einer bestimmten Reihenfolge. Manche Kinder sind zwar etwas schneller als andere, die Reihenfolge der Entwicklungsschritte ist jedoch vorgegeben.
Dass das eine Kind schon frei laufen kann, dafür noch nicht spricht – während ein Gleichaltriges schon einen gewissen Wortschatz hat, dafür aber noch auf allen Vieren robbt, ist normal. Die Entwicklungsschritte in einem bestimmten Bereich folgen jedoch einer festen Vorgabe. Aufsetzen – Aufstehen – Gehen. Hier bauen die Fähigkeiten aufeinander auf.

Was gibt es für Entwicklungsbereiche

Ein Kind, das einen bestimmten Zeitpunkt verpasst, leidet unter Umständen unter einer Entwicklungsverzögerung. Dabei kann es um verschiedene Bereiche der Entwicklung gehen, die da wären:

  • motorische Entwicklung (alle Bewegungsabläufe)
  • sprachliche Entwicklung
  • kognitive (das Denken betreffende) Entwicklung
  • emotionale (die Gefühle betreffende) Entwicklung
  •  soziale (den Umgang mit anderen betreffende) Entwicklung

Diese unterschiedlichen Entwicklungsbereiche sind eng miteinander verbunden. Für eine gute Sprachentwicklung sind beispielsweise Hören und Verstehen eine wichtige Voraussetzung. Um gezielt greifen oder laufen zu können, muss ein gutes Sehvermögen da sein.
Eine Verzögerung in der Sprachentwicklung hat oft mit einem gestörten Hörvermögen zu tun. Genauso kann dafür aber auch zu wenig Konversation der Eltern mit dem betreffenden Kind der Grund sein. Ist das Kind in der Kommunikation beeinträchtigt, kann das Probleme in der sozialen Entwicklung nach sich ziehen.

Ursachen für eine Entwicklungsverzögerung

Als Ursache für eine Entwicklungsverzögerung kommen mehrere Faktoren in Frage. Gehirnschädigungen während der Schwangerschaft oder Geburt, traumatische Erlebnisse oder eine angeborene Erkrankung des Nervensystems könnten beispielsweise dafür verantwortlich sein.
Eltern, die ihrem Kind nicht genügend Reize, eigene Erfahrungen oder eine tiefe Gefühlsbindung bieten, verursachen damit unter Umständen auch eine Entwicklungsverzögerung. Häufig ist bei den betroffenen Kindern keine medizinische Ursache zu entdecken.

Frühförderung bei Entwicklungsverzögerungen

Wurde eine Entwicklungsverzögerung festgestellt, gibt es Hilfe in Frühförderzentren, heilpädagogischen Praxen und sozialpädiatrischen Zentren. Dort wird das Kind von pädagogischen Fachkräften betreut, die ihm dort Entwicklungsanreize geben, wo es von ihm benötigt wird. Logopäden, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Motopäden (eine Form der Förderung, die psychologische, pädagogische, sport- und erziehungswissenschaftliche Inhalte mit medizinischen Erkenntnissen und Methoden verknüpft) unterstützen die Frühförderung zusätzlich. 

Reagieren Sie rechtzeitig

Zu denken, dass sich eine Verzögerung „verwächst“, ist ein Irrtum. Entwicklungsverzögerte Kinder brauchen die bestmögliche Förderung – und das so früh wie möglich.
Ist ein Schritt der Entwicklung nicht vollständig vollzogen, kann der nächste Entwicklungsabschnitt nicht zu hundert Prozent gelingen.
Es sollte sich niemand dafür schämen, dass sein Kind Förderung braucht – sondern froh sein, über die zahlreichen Möglichkeiten, die heute dazu geboten werden.

Bildquelle: Frühförderung bei Entwicklunsstörungen ist entscheident