Blutungen in der Schwangerschaft kommen häufig vor. Nicht immer steckt ein ernsthaftes Problem dahinter – doch die Ursache sollte stets abgeklärt werden. Warum es zu Blutungen in der Schwangerschaft kommen kann, und ob man sich wirklich Sorgen machen muss, lesen Sie hier.

Viele Frauen sehen Blutungen in der Schwangerschaft schon als Anfang vom Ende an – und rechnen mit einer Fehlgeburt. Doch nicht immer deuten Blutungen in der ersten Schwangerschaftshälfte auf solch ernsthafte Schwierigkeiten hin.

Blutungen in der ersten Schwangerschaftshälfte

Auf jeden Fall sollte ein Arzt konsultiert werden, wenn sich während der Schwangerschaft eine Blutung einstellt. Dabei ist es für die Diagnose von Bedeutung, ob leichte oder starke Blutungen auftreten, ob Schmerzen damit einhergehen oder es sich lediglich um Schmierblutungen handelt. Die Ursachen sind vielfältig – rund 20 Prozent aller werdenden Mütter sind während ihrer Schwangerschaft von Blutung betroffen.

Blutungen in der Schwangerschaft – Anzeichen einer Fehlgeburt

Blutungen in der Frühschwangerschaft müssen nicht, können aber auf eine sich einstellende Fehlgeburt hindeuten. Hat der Frauenarzt die Blutung abgeklärt, und die Schwangerschaft ist noch intakt, so müssen Schwangere viel liegen und sich möglichst wenig bewegen. Zusätzlich wird oftmals Magnesium verschrieben, um die Gebärmuttermuskulatur zu entspannen und damit unerwünschte Wehen zu vermeiden.
Werden die Blutungen zunehmend stärker, und sind von starken Schmerzen und Unterleibskrämpfen begleitet, so empfiehlt sich der Gang in die Klinik. Ist niemand da, der fahren kann, sollte ein Krankenwagen gerufen werden.

Eileiterschwangerschaft: Schnelles Handeln erforderlich!

Eine Blutung in den ersten Schwangerschaftswochen kann auch auf eine Eileiterschwangerschaft hindeuten. Dann hat sich das befruchtete Ei nicht in der Gebärmutter, sondern im Eileiter eingenistet. Etwa sechs Wochen nach der letzten Periode kommt es dann zu leichten Blutungen, die schließlich auch von starken Schmerzen begleitet werden. Besonders bei extremen Schmerzen auf einer Seite, sollten Schwangere sofort ins Krankenhaus gehen. Eine Eileiterschwangerschaft ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko, und kann innere Blutungen mit sich bringen! Der Eileiter kann jedoch bei unverzüglicher Behandlung meist erhalten bleiben.

Meist harmlos: Kontakt- und Einnistungsblutungen

So genannte Kontaktblutungen können sich einstellen, wenn Frauen während der Schwangerschaft Sex haben oder vom Frauenarzt vaginal untersucht werden. Diese Art der Blutungen ist harmlos und für die Schwangere und ihr Baby nicht bedrohlich. Dennoch sollte abgeklärt werden, ob es sich tatsächlich um eine Kontaktblutung handelt, oder doch andere Ursachen für die Blutung in Frage kommen.
Auch die Einnistungsblutung, die bei vielen Frauen auftritt, ist harmlos. Sie stellt sich ungefähr vier Wochen nach der letzten Periode ein, und kommt zustande, wenn die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut eindringt. Kleine Blutgefäße platzen bei diesem Vorgang und rufen eine leichte Schmierblutung hervor.

Blutungen in der zweiten Schwangerschaftshälfte

In der zweiten Schwangerschaftshälfte können ebenfalls noch Blutungen auftreten. So leiden gerade Frauen, deren Plazenta falsch sitzt, unter Blutungen. Bei der so genannten „Plazenta praevia“ sitzt die Plazenta direkt vor dem Muttermund, bzw. in dessen Nähe. Dann wird eventuell zur Geburt auch ein Kaiserschnitt notwendig. Blutungen treten auf, wenn sich leichte Wehen einstellen, oder körperliche Anstrengungen unternommen werden. Grund dafür ist das Dehnen des unteren Gebärmutterbereichs, durch welche kleine Teile der Plazenta abgelöst werden können.
Stellen sich Blutungen ein, so muss die Schwangere Bettruhe einhalten und muss meist auch wehenhemmende Medikamente zu sich nehmen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass es bei stärker werdenden Wehen zu lebensgefährlichen Blutungen kommt.

Vorzeitige Ablösung der Plazenta

In seltenen Fällen kann es auch dazu kommen, dass sich die Plazenta vorzeitig ablöst. Die dadurch entstehenden inneren Blutungen gelangen nach außen. Ursachen für eine vorzeitige Ablösung der Plazenta sind beispielsweise Schwangerschaftsgestose, schwere Stürze oder eine zu kurze Nabelschnur, die an der Plazenta zieht. Die Schwangere muss in diesem Fall sofort ins Krankenhaus – die Behandlung wird auf den Grad der Ablösung, die Intensität der Blutungen und den Zustand von Mutter und Kind abgestimmt.

Zeichnungsblutung: Jetzt geht es los!

Schlussendlich stellen sich bei fast allen Schwangeren kurz vor der Geburt Blutungen ein: Die so genannte Zeichnungsblutung ist ein Signal dafür, dass sich der Schleimpfropf löst und die Geburt eingeleitet wird. Sie stellt sich ein, wenn der Muttermund sich öffnet und dehnt.
Blutungen in der Schwangerschaft gehören in jedem Fall grundsätzlich von einem Arzt abgeklärt! Werdende Mütter sollten sich nicht aus Scheu zurückhalten, sondern lieber einmal zu oft zu ihrem Frauenarzt oder in die Klinik gehen. Nur so besteht die Chance, Komplikationen während der Schwangerschaft unverzüglich entgegenzuwirken.

Bildquelle: Lassen Sie Blutungen ärztlich abklären