Die Entwicklung eines Kindes im ersten Lebensjahr ist enorm. Niemals im Leben, wird sich Ihr Kind wieder so schnell entwickeln. Doch auch im späteren Leben ist Vorsorge wichtig. Die einzelnen Entwicklungsschritte müssen auch jetzt genau verfolgt werden. So können Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Welche Untersuchungen gibt es?

Herzlichen Glückwunsch, Ihr Kind hat bereits das erste Lebensjahr hinter sich. Alle Untersuchungen sind zu Ihrer Zufriedenheit verlaufen. Da stellt sich Ihnen vielleicht die Frage, ob weitere Untersuchungen nötig sind. Ihr Kind ist doch wohlauf. Und die großen Entwicklungen wie robben, krabbeln und laufen hat es doch gemeistert. Ist es wirklich nötig, es weiter zum Kinderarzt zu bringen? Die Antwort lautet: Ja, das ist es.
Denn die Entwicklung Ihres Kindes schreitet unaufhaltsam voran. Wenn auch nicht mehr so schnell, wie im ersten Lebensjahr. Doch auch weiterhin verbessert es seine Motorik und sein Sprachvermögen. Bis zur Schule wird Ihr Kind sich noch extrem verändern. Diese Entwicklungen sollten Sie weiterhin prüfen lassen. Gerade auch, was die Sprache angeht. Denn hier lassen sich Störungen gut behandeln, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Doch natürlich ist die Kontrolle nicht mehr ganz so massiv nötig. Daher werden die Abstände zwischen den einzelnen Untersuchungen auch immer größer.  

U7 – Untersuchung

Die U7 findet zwischen dem 21. und 24. Lebensmonat statt. Hier wird die Motorik noch einmal eingehend geprüft. Ihr Kind sollte nun sicher laufen und recht gut Treppen steigen können. Das Bücken und Aufstehen sollte ihm leicht fallen. Auch Steckspiele und den Umgang mit Schlüsseln sollte es beherrschen. Sprachlich variiert die Fähigkeit von Kindern zu dieser Zeit noch. Der Wortschatz kann zwischen 20 und 50 Wörtern schwanken. Manche Kinder artikulieren sich durch Einwortsätze und Gesten. Andere sprechen bereits Vier- bis Sechswortsätze.  

U7a – Untersuchung

Die U8 findet erst 1 ½ bis 2 Jahre nach der U7 statt. Das ist eine lange Zeit. Sprachstörungen und Fehler in der Motorik können sich einschleichen. Um dies zu vermeiden, wurde die U7a eingeführt. Hier wird die Motorik und Sprachkompetenz Ihres Kindes noch einmal rundum geprüft. Gegebenenfalls wird der Arzt eine Logopädie oder Ergotherapie empfehlen. Je rechtzeitiger eine solche Behandlung einsetzt, desto eher zeigt sie Wirkung.  

U8 -Untersuchung

Bei der U8 (3 ½ bis 4 Jahre) steht das Sprach- und Sozialverhalten Ihres Kindes im Mittelpunkt. Es sollte in der Lage sein, in ganzen Sätzen zu sprechen. Die Ich-Persönlichkeit wird ebenfalls untersucht. Wenn Ihr Kind sich als Individuum also als „Ich“ versteht, ist alles in Ordnung. Der Arzt schaut auch, ob Ihr Kind leicht Kontakt aufnimmt und ob es sich konzentrieren kann. Falls nicht, wird er mit Ihnen über Hyperaktivität und deren Symptome sprechen. Die Motorik wird nur noch knapp behandelt. So soll Ihr Kind vermutlich Dinge auf- und zuknöpfen. Auch ein Sprung von einem Stuhl ist denkbar.  

U9 – Untersuchung

Die U9 ist quasi ein Rundumcheck vor der Einschulung. Die Sinne Ihres Kindes werden hier ebenso getestet wie Motorik und Sprachkompetenz. Besonderen Wert legen Ärzte hier auch auf Gewicht und Größe. Das Sozialverhalten und die Konzentration werden hier erneut genau beobachtet. Schließlich kommt es in der Schule massiv auf diese Fähigkeiten an. Der Arzt wird mit Ihnen zusätzlich über die Blasenfunktion Ihres Kindes sprechen.  

Weitere Untersuchungen

Die nächste offizielle Untersuchung ist die J1 zwischen dem 13. und 14. Lebensjahr. Doch bis dahin vergeht eine Menge Zeit. Mit weiteren Vorsorgeuntersuchungen können Sie sich und Ihrem Kind weitere Sicherheit verschaffen. Hierfür gibt es die U10 (7.-8. Lebensjahr) und die U11 (9.-10. Lebensjahr). Diese werden jedoch nicht von der Krankenkasse übernommen. Ein letzter Check vor dem Erwachsenenalter ist die J2. Diese findet zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr statt.

Bildquelle: Vorsorge für ihr Kind