Irgendwann wollen Kinder und Jugendliche alleine verreisen. Sie möchten sich von ihren Eltern lösen. Außerdem wollen sie andere Dinge erleben als bisher. Prinzipiell ist dies ein weiterer Schritt in die Selbständigkeit. Allerdings sind damit auch einige Risiken verbunden. Worauf Sie als Eltern achten sollten, wenn Ihr Kind ohne Eltern verreisen möchte, erfahren sie hier.

Der gemeinsame Familienurlaub verliert für viele Kinder und Jugendliche irgendwann an Interesse. Mit den Eltern und kleineren Geschwistern irgendwo am Strand zu liegen, erscheint plötzlich nicht mehr so reizvoll. Vielmehr können sie sich für Reisen mit den Freunden begeistern. Festivals, Zeltplätze und Jugendherbergen gewinnen plötzlich einen ungeheuren Reiz. Einerseits, weil die Jugendlichen hier ihre Selbständigkeit unter Beweis stellen können. Zum anderen, weil es hier möglich ist, einmal über die Stränge zu schlagen.  
Die Loslösung von der Familie ist völlig normal und wichtig. Ihr Kind möchte sich als eigenständige Person begreifen und ohne Eltern verreisen. Wichtig ist, in welchem Umfeld dies geschieht. Betreute Gruppenfahrten mit der Pfarrgemeinde oder dem Sportverein sind hierfür bestens geeignet. Ihr Kind kann sich in einem geschützten Umfeld selbst entdecken. Es kann seine Freiheit genießen, hat aber immer jemanden, zu dem es kommen kann. Auch Fahrten mit den Freunden können kostbare Erfahrung bringen. Allerdings ist es wichtig, zu wissen, mit wem Ihr Kind fährt. Kennen Sie seine Freunde? Sind die vernünftig und machen nicht zu viel Unsinn? Wenn die Freunde sich bisher bewährt haben, werden sie mit Sicherheit auch auf einer solchen Fahrt nicht komplett durchdrehen.  

Unbedingt die An- und Abreise planen

Dies ist bei einer organisierten Fahrt nicht nötig. Hier übernimmt der Gruppenleiter oder der Organisator die Planung. Bei einer eigenständigen Organisation müssen jedoch viele Dinge berücksichtigt werden. So zum Beispiel die Hin- und Rückreise. Fährt Ihr Kind mit dem Auto, dem Zug, dem Bus oder nimmt es das Flugzeug. Je nachdem sind die Reisekosten höher oder niedriger. Bei einer Reise mit dem Auto muss mindestens ein erfahrener Autofahrer dabei sein. Als Übungsfahrten sind lange Strecken – vielleicht sogar in ein anderes Land – nicht gut geeignet. Eine weitere Frage ist, wer die Reisekosten übernimmt. Hier sollte Ihr Kind einen Beitrag leisten. Immerhin möchte es ja verreisen. Wenn es zum Beispiel ein Viertel der Kosten übernimmt, beweist es damit seine Selbständigkeit.  
Die Rückreise ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Was ist zu tun, wenn etwas passiert? Zum Beispiel, wenn der Fahrer sich ein Bein bricht oder das Auto kaputt geht. Was ist zu tun, wenn die Fluggesellschaft streikt? Ist Ihr Kind in der Lage zu improvisieren. Kann es mit dem nötigen Organisationsaufwand umgehen? Ansonsten sind Reisen zu empfehlen, welche in die nähere Umgebung gehen. Zur Sicherheit sollte immer Kontakt zwischen ihnen und Ihrem Kind herrschen. Wenn alles gut ist, schadet ein Handy nichts. Wenn es aber Schwierigkeiten gibt, können Sie hilfreich zur Seite stehen. In der Regel empfiehlt sich ein Gespräch alle drei Tage.  

Sind Rockfestivals für Jugendliche geeignet?

Die „Sex, Drugs and Rock ’n‘ Roll“ Jahre sind auch auf Rockfestivals vorbei. Wenn Ihr Kind bisher verantwortungsbewusst mit Alkohol umgegangen ist, können Sie ihm auch bei einem solchen Festival vertrauen. Um dorthin gehen zu können, muss Ihr Kind aber mindestens 16 Jahre alt sein. Zum Übernachten braucht es zusätzlich eine erwachsene Begleitperson. Wichtig ist es, auf solchen Festivals für den richtigen Hörschutz zu sorgen. Taschentücher funktionieren nur bedingt. Professionelle Ohrstöpsel können eine wichtige und auf lange Sicht preiswerte Investition sein. Für die Reise zu einem Festival sind Busse oder Züge zu empfehlen. Einerseits, weil vermutlich doch der eine oder andere Schluck Alkohol getrunken werden wird. Andererseits, weil es gefährlich ist, nach einem solchen Festival übermüdet Auto zu fahren.

Bildquelle: Planen Sie gemeinsam