Eine Tagesmutter hat eine große Verantwortung. Sie hütet die Kinder anderer Menschen. Hohe Motivation und professionelle Schulungen sind hierfür wichtig. Der Umgang mit den Eltern ist ebenso wichtig wie die Fürsorge für das Kind. Nicht zuletzt muss eine Tagesmutter als Selbständige arbeiten. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie eine Tagesmutter werden können und welche Qualifikationen Sie mitbringen müssen. Rund um die Aufgaben und die Ausbildung zur Tagesmutter…

Die Pflegeerlaubnis, die eine Tagesmutter braucht, wird vom Jugendamt erteilt. Hierfür sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. So muss die Tagesmutter für ihre Arbeit vergütet werden. Bei einkommensschwachen Familien kann diese Vergütung vom Jugendamt übernommen werden. Sie beträgt dann 2-4 Euro. Bezahlen die Eltern das Geld kann der Stundensatz zwischen 3,50 und 5,50 Euro betragen. Alles was dabei über eine Betriebskostenpauschale von 245,42 Euro hinausgeht, muss die Tagesmutter als Selbständige versteuern.

Eine weitere Bedingung um Tagesmutter zu werden, ist die Anzahl an Betreuungsstunden. So muss ein Kind mindestens 15 Stunden pro Woche von der Tagesmutter betreut werden. Zudem muss die Betreuung länger als 3 Monate dauern. Des Weiteren muss die Betreuung außerhalb der Wohnung der Eltern stattfinden. Nicht zuletzt muss eine Tagesmutter Qualifizierungen und Menschenkenntnis mitbringen.Eine Ausbildung zur Tagesmutter ist also zwingend erforderlich.

Ausbildung zur Tagesmutter: Notwendige Qualifikationen

Immer mehr wird bei Tagesmüttern auf Qualität gesetzt. So reichen ein polizeiliches Führungszeugnis und eine Gesundheitsbescheinigung für diese Arbeit nicht mehr aus. Die Jugendämter erwarten zudem Fortbildungen und Qualifikationen. Solch ein Kurs sollte 160 Unterrichtsstunden umfassen. Gerade der Umgang mit Kindern in psychologischer Sicht spielt hierbei eine Rolle. Doch auch Erste-Hilfe-Kurse für Säuglinge und Kleinkinder werden in diesem Rahmen angeboten. Die Anforderungen an eine Tagesmutter sind von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Das zuständige Jugendamt berät über die notwendigen Qualifikationen. Dieses Amt übernimmt auch einen Teil der Kosten für eine Ausbildung zur Tagesmutter. Mit einem Eigenanteil von 100-800 Euro muss aber gerechnet werden.

Auch im Bereich der fachlichen Beratung der Eltern steht das Jugendamt einer Tagesmutter hilfreich zur Seite. Dies ist neben anderen Tagesmüttern auch die erste Anlaufstelle, um mit interessierten Eltern in Kontakt zu kommen.

Kontakt mit den Eltern

Eine Tagesmutter bietet vielmehr als die reine Betreuung des Kindes. Sie leistet auch ein gutes Stück Erziehungsarbeit mit. Daher ist es wichtig, dass Eltern und Tagesmutter diesbezüglich auf einer Wellenlänge sind. Die grundlegenden Erziehungsmodelle und Werte sollten sehr ähnlich sein. Hierüber sollte eine Tagesmutter ausführlich und ehrlich mit den Eltern sprechen. Und zwar bevor es zu einer Betreuung des Kindes kommt. Auch Fragen der Eltern sollten hier geklärt werden. Wie verhält sich die Tagesmutter, wenn ein Kind um sich schlägt, nicht essen möchte oder keinen Mittagsschlaf hält? Neben den fachlichen Aspekten spielt auch die Sympathie eine gute Rolle. Mindestens ebenso wichtig wie ein gutes Verhältnis zum Kind ist, dass Tagesmutter und Eltern einander verstehen.

Sind diese Dinge geklärt, wird ein Betreuungsvertrag aufgesetzt. Dieser hält alle Vereinbarungen zwischen Tagesmutter und Eltern schriftlich fest. Wie lange dauert die Betreuung? Wie wird sie vergütet? Darf das Kind im PKW mitgenommen werden? Wie steht es um Versicherungen? Gibt es Kündigungsfristen und wie lange sind diese?

Wohnung einer Tagesmutter

Die Wohnung einer Tagesmutter muss groß genug und sehr ordentlich sein. Eine 2-Zimmer-Wohnung ist zu klein. Zudem müssen ausreichend Materialien und Spielzeuge vorhanden sein, mit denen sich die Kinder beschäftigen können. Neben der Sauberkeit spielt auch die Unfallsicherheit eine große Rolle. So müssen zum Beispiel die Steckdosen gesichert und gefährliche Gegenstände außerhalb der Reichweite der Kinder aufbewahrt werden. Nicht zuletzt sollte eine Schlafgelegenheit für alle Kinder vorhanden sein. Ob eine Wohnung diesen Ansprüchen gerecht wird, prüft das Jugendamt in der Regel vor Beginn der Betreuung. Die Wohnung der Tagesmutter sollte zudem nach Möglichkeit im Lebensumfeld des Kindes liegen. Zum einen, weil lange Fahrten anstrengend und zeitraubend sind. Zum anderen, weil die Tagesmutter dann nicht als Fremdkörper in die Lebenswelt des Kindes einbricht.

Bildquelle: Tagesmutter werden