Mädchen suchen eine beste Freundin. Sie wollen jemandem, dem sie alles erzählen, dem sie rundum vertrauen können. Jungs suchen hingegen den Wettbewerb und die Gruppe. Wer viel kann ist beliebt. Eventuell kann er sogar zum Anführer werden. Über Gefühle können Jungs hingegen schlecht sprechen. Da haben es Mädchen leichter. Was Sie über Kinderfreundschaften wissen sollten. Alles über Freundschaften bei Kindern.
Mädchen suchen Zweisamkeit. Ihre Freundschaften sind intensiv und dulden keine Konkurrenz. Mädchen wollen ihrer besten Freundin alles anvertrauen können. Sie suchen jemanden, der ihnen ähnlich ist und sie versteht. Über alles soll gesprochen werden. Selbst die eigenen Gefühle, Wünsche und Träume sind kein Tabu. Das ist in einer Gruppe schwierig. Man kann zu wenig einschätzen, wem man was sagen kann. Ein so großes Vertrauen schenkt man nur einer Person. Deswegen sind Mädchenfreundschaften sehr persönlich.
Eine solche Kinderfreundschaft hat viele Vorteile. Ein Mädchen hat immer die beste Freundin, auf die sie sich verlassen kann. Bei Problemen mit Jungs, den Eltern oder in der Schule kann sie von der Freundin nicht nur ein offenes Ohr sondern auch Verständnis erwarten. Kleine Geheimnisse und Insiderwitze machen die Freundschaft spannend und persönlich.
Allerdings ist ein solches Vertrauen auch gefährlich. Nämlich dann, wenn die Freundschaft zerbricht. Wer eine so enge Freundschaft pflegt, wird verletzbar. Wenn sich die beste Freundin mit jemand anderem abgibt, kann das schmerzhafter sein als Liebeskummer. Für ein Mädchen bricht in diesem Fall die Welt zusammen. Daher helfen auch Sätze wie Nimms nicht so schwer. oder Es gibt noch andere Freundinnen. nicht weiter. Das Mädchen hat vertraut und ist bitter enttäuscht worden. Es braucht in diesem Fall sehr viel Geduld. Es muss wieder lernen, sich neu auf jemanden einzulassen. Hier können Sie als Eltern nur mit Verständnis für Ihre Tochter da sein. Sie wird mit Ihnen reden, wenn ihr danach ist. Sie sollten ein klärendes Gespräch aber nicht erzwingen.
Freundschaften unter Jungen
Jungs suchen keine Freunde zum Reden. Sie wollen lieber etwas erleben. Abenteuer bestehen, Blödsinn machen und Mutproben gewinnen. Hier kommt es bei den Freundschaften viel auf Talent an. Wer viel kann oder sich für verschiedene Dinge interessiert, hat viele Freunde. Wer kennt die lustigsten Seiten im Internet? Wer ist der beste Fußballer? Wer ist der stärkste der Gruppe. Solche Eigenschaften machen einen Jungen beliebt. Sie können ihn sogar zum Anführer in der Clique werden lassen. Daher sind Jungs nicht auf Zweisamkeit aus. In der Gruppe können sie sich viel besser profilieren und eine Führungsposition einnehmen.
Auch diese Art der Freundschaft bei Kindern hat viele Vorteile. So sind Jungs viel weniger abhängig. Sie haben in der Regel viele Freunde, mit denen sie die unterschiedlichsten Dinge erleben. Wenn es einmal Ärger gibt, bricht nicht gleich die Welt zusammen. Probleme werden viel direkter gelöst als bei Mädchen. Hat ein Junge den anderen beschimpft, gibt es eine Keilerei. So machen sich die Jungs Luft und danach ist wieder alles in Ordnung.
Dafür können Jungs schwer über Gefühle sprechen. Die Angst vor dem Imageverlust ist zu groß. Wenn also ihr Haustier stirbt, sie Angst vor einem Lehrer haben oder sie verliebt sind, dann stehen sie mit solchen Gefühlen alleine da. Hier kommt ihnen ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern zugute. Wenn Ihr Sohn Ihnen vertraut, kann er mit Ihnen über seine Gefühle sprechen. Er fühlt sich angenommen und kann ehrlich sagen, was ihn bewegt.
Vorbereitung auf das Leben
Kinderfreundschaften sind für Jungs und Mädchen gleichermaßen Vorbereitungen auf das spätere Leben. So haben Jungs in ihren Freundschaften die Möglichkeit, für ihr späteres Berufsleben zu lernen. Sie müssen sich in der Gruppe durchsetzen, ihre Interessen vertreten und Führungsrollen einnehmen. Mädchen üben hingegen für spätere Partnerschaften. Sie wollen unbedingtes Vertrauen und ehrliche Gespräche über alle Themen. Nicht zuletzt deshalb sind Freundschaften zwischen Jungs und Mädchen im Alter von 6-10 sehr selten. Die Orientierung am eigenen Geschlecht ist in dieser Zeit viel intensiver.
Bildquelle: Fördern Sie Freundschaften