Taufpaten übernehmen unterschiedliche Funktionen. Zum einen unterstützen sie die Eltern in der religiösen Erziehung des Kindes. Zum anderen sind sie im Ernstfall da. Wenn den Eltern etwas passiert, kommt das Kind traditionell zu den Taufpaten. Was die Taufpaten im Einzelnen für Rechte und Pflichten haben und warum sie für die religiöse Erziehung so wichtig sind, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Es gibt Fragen und Themen, die Kinder nicht gerne mit ihren Eltern besprechen. Gelegentlich gehören hierzu auch Fragen zu Glaube und Religion. In diesem Fall können Taufpaten eine große Hilfe sein. Sie sind in gewisser Weise Außenstehende, die dem Kind objektiver helfen können. Sie können Sachverhalte in einem anderen Licht darstellen und religiöse Fragen anders beantworten. Deswegen ist es wichtig, dass Taufpaten sich auch regelmäßig mit ihren Kindern über diese Themen unterhalten.
Es geht nicht in erster Linie darum, regelmäßig Geschenke zu bringen, zum Beispiel zu Weihnachten oder zu Ostern. Vielmehr geht es darum, dem Kind die Welt der Religion vorzustellen und es in diese einzuführen. Hierbei sollte ein guter Kontakt zu den Eltern gesucht werden. Denn nur wenn man eine gemeinsame Richtung hat, in die man geht, kann das Kind nicht verwirrt werden und Antworten auf seine Fragen finden.

Taufpaten bieten Schutz im Ernstfall

Traditionell ist es so, dass die Taufpaten als Ersatzeltern gedacht sind. Sollte den Eltern etwas zustoßen, kommt das Kind zu den Taufpaten. Heutzutage ist dies nicht mehr so einfach. Darum ist es sinnvoll, wenn Eltern sich im Vorfeld darüber Gedanken machen was in ihrem Todesfall mit dem Kind passiert. Prinzipiell sollte ein Taufpate aber darauf gefasst und dazu bereit sein, das Kind im Ernstfall aufzunehmen. Das bedeutet einerseits, ihm ein Zuhause und eine Erziehung zukommen zu lassen. Zum anderen bedeutet es, dem Kind auch weiterhin die Welt des Glaubens offen zu halten und es mit dessen Geheimnissen und Antworten in Kontakt zu bringen.

Voraussetzungen für Taufpaten

Die Kirchen setzen bestimmte Erwartungen an die Taufpaten. So müssen diese über 16 Jahre alt und selbst getauft und gefirmt beziehungsweise konfirmiert sein. Sie müssen Mitglied der jeweiligen Kirche sein und ihren Glauben leben und von diesem überzeugt sein. Die Kirchen überprüfen in der Regel nicht, ob ein Taufpate diese Kriterien erfüllt. Hier sind die Eltern in der Verantwortung, den Taufpaten sorgfältig auszuwählen und zu prüfen, ob dieser für die Erziehung des Kindes geeignet ist.

Aufgaben des Taufpaten bei der Taufe

Der Taufpate übernimmt bei der Taufe verschiedene Aufgaben. Zum Beispiel hält er das Kind, wenn es mit dem Weihwasser gesegnet wird. Auch das Halten der Taufkerze gehört zu den Aufgaben der Taufpaten. Gelegentlich sprechen die Taufpaten bei der Taufe einige Worte. Sie versprechen dem Kind zum Beispiel, für es da zu sein, seinen Geburtstag und Tauftag nicht zu vergessen und ihm in religiösen Fragen zur Seite zu stehen. Ein solches Versprechen kann auch im Anschluss an die Taufe bei der Tauffeier erfolgen. Gelegentlich unterstützen die Taufpaten die Eltern bei der Auswahl der Texte und Lieder.

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