Jungen verhalten sich in der Pubertät aus Sicht der Erwachsenen oft unverständlich. Sie probieren sich aus und versuchen, sich selbst zu finden. Hierbei kommt es immer wieder zu Konflikten. Das Ziel für Eltern sollte es sein, bei ihrem Sohn eine gute Balance zwischen Freiheit und Verantwortung zu erreichen. Verständnis und Geduld sind hierbei extrem wichtige Eigenschaften. Wie Sie mit einem Jungen in der Pubertät umgehen, erfahren Sie hier.

Jungen probieren sich in der Pubertät in vielen Bereichen aus. Sie tragen neue Kleidung, entscheiden sich für außergewöhnliche Frisuren und lernen andere Menschen kennen. Für Eltern können die neuen Vorlieben ihres Sohnes oft befremdlich sein. Solange diese sich jedoch in Grenzen halten und keine Gefahr für das Kind darstellen, sollten Experimente und neue Stils hingenommen werden.
Neben dem Äußeren ändert sich auch der Charakter eines Jungen in der Pubertät. In den meisten Fällen wird die Kommunikation heruntergeschraubt und das Kind spricht nur noch das Nötigste mit den Eltern. Die Freizeit wird verstärkt im eigenen Zimmer oder unterwegs mit den Freunden verbracht. Häufig müssen Eltern regelrecht kämpfen, um etwas Zeit mit ihrem Sohn verbringen zu können. Dies sollte nicht zu aufdringlich geschehen. Sie können aber ruhig deutlich machen, dass Sie sich mehr gemeinsame Zeit wünschen.
Nicht zuletzt werden Jungen in der Pubertät häufig ausfallend. Schnippische Bemerkungen und Sarkasmus nehmen zu. Hierbei geht es einerseits um „Coolness“ und Abgrenzung von den Eltern und zum anderen um das Austesten von Grenzen. Jungen möchten in der Pubertät wissen, wo sie stehen und was sie sich erlauben dürfen. Die beste Reaktion hierauf ist Geduld. Denn eine Gegenbemerkung oder eine Zurechtweisung führen häufig zu Streit. Dennoch sollten klare Grenzen bestehen, weil Sie sich nicht alles gefallen lassen müssen.

Pubertät bei Jungen – Regeln und Verantwortung

Mit der Freiheit der Pubertät dürfen die Pflichten nicht verlorengehen. Auch im Teenageralter müssen sich Jungen am Haushalt beteiligen und dürfen ihre schulischen Pflichten nicht vernachlässigen. Gut ist es, wenn der Junge in einem Sportclub oder einem Verein beteiligt ist. Hier werden Disziplin und Zuverlässigkeit gefordert. Das Kind muss sich in der Gruppe integrieren und kann in geschützter Umgebung seinen Platz finden.
Hierdurch werden nicht nur die Selbstfindung und die sozialen Kompetenzen gestärkt, sondern auch die Gefahr von schlechtem Umgang sowie der Kontakt mit Alkohol und Drogen minimiert. In Bezug auf Ausgehzeiten, Zapfenstreich und Freundesbesuch müssen allgemeingültige Regeln im Gespräch mit dem Jungen aufgestellt werden. Diese sind bindend und Ausnahmen werden nur nach vorheriger Absprache in bestimmten Fällen zugelassen. Diese Ausnahmen sollten nicht einseitig genutzt werden, sondern aus „Geben und Nehmen“ bestehen.

Haben Sie Verständnis und Geduld für Ihren Sohn

Jungen in der Pubertät brauchen viel Geduld und Verständnis. Zwar geben sie sich nach außen hin cool und selbstbewusst, im Inneren sind sie jedoch häufig unsicher und suchen ihren Platz in der Welt. Sie wollen sich von ihren Eltern geliebt und angenommen fühlen, um von dieser sicheren Insel aus die aufregende neue Welt außerhalb des elterlichen Nestes erkunden zu können. Zeigen Sie also möglichst viel Verständnis für die Veränderungen im Leben Ihres Sohnes. Vielleicht helfen Ihnen Erinnerungen an die „besseren“ Zeiten, als er noch ein kleines Kind war, dabei, Streits, Meinungsverschiedenheiten und unschöne Kommentare zu überstehen. Wenn Sie immer für Ihren Sohn da sind, können Sie sicher sein, dass er Ihnen vertraut und Ihre Beziehung auch während der Pubertät stabil und liebevoll bleibt.

Bildquelle: Pubertierende Jungen brauchen klare Regeln