Die Schweinegrippe ist für alle Menschen beunruhigend. Erst Recht für Schwangere und Eltern mit kleinen Kindern. Die Frage ist, wie Sie sich am besten schützen können. Sind die vorhandenen Impfstoffe sicher? Oder sind sie gefährlicher als die Grippe selbst? Wie Sie sich am besten schützen und auf die Grippe vorbereiten können, erfahren Sie hier.

Schwangere sind von der Schweinegrippe stärker betroffen als andere. Das Risiko, dass eine Schweinegrippe schwer verläuft, ist bei ihnen etwa vier Mal so hoch. Dies zeigt eine repräsentative Studie aus den USA. Hier wurden schwer erkrankte und verstorbene Schwangere untersucht. Dies liegt an dem durch die Schwangerschaft sowieso geschwächten Immunsystem. Lunge und Herz werden während der Schwangerschaft prinzipiell stark beansprucht. Krankheitserreger haben es dann leichter. Das Risiko für Schwangere ist daher sehr hoch.  
Doch auch das Baby wird durch die Infektion beeinflusst. Nicht zuletzt durch das Fieber der Mutter. Hierdurch kann es zu Entwicklungsstörungen kommen. Bei weiter voran geschrittenen Schwangerschaften kann es zu Früh- oder Fehlgeburten kommen. Auch die Plazenta könnte durch die Schwangerschaft gefährdet sein. Diese Vermutung konnte bisher aber nicht nachgewiesen werden.  

Sollten sich Schwangere impfen lassen?

Bei all diesen Gefahren spricht vieles für eine Impfung. Am besten mit den Stoffen Tamiflu oder Relenza. Doch auch diese sind mit Vorsicht zu genießen. Denn es liegen noch keine ausreichenden Studien über die Impfstoffe vor. Bisher wurden keine Nebenwirkungen bei Schwangeren festgestellt. Doch die Wirkung der Stoffe auf Mutter und Kind wurde noch nicht ausreichend geprüft. Eine Risiko-Nutzen Abwägung muss hier erfolgen. Schwangere mit Grippesymptomen können sich für Tamiflu entscheiden. Schwangere, die Kontakt mit erkrankten hatten, sollten dies besonders stark in Erwägung ziehen. Zu beachten ist, dass auch eine Impfung keinen umfassenden Schutz bietet. Wie bei allen Grippeimpfungen sind geimpfte Menschen zu 90% vor der Krankheit geschützt.  
Bezüglich der Impfstoffe scheiden sich die Geister der Wissenschaftler. Einige raten jeder Schwangeren zu einer Impfung. Die Gefahren der Schweinegrippe seien zu groß. Es träten unter Schwangeren auffällig viele Todesfälle auf. Andere Wissenschaftler stehen den Impfstoffen skeptisch gegenüber. Diese erhalten nämlich oft eine so genannte Verstärkersubstanz. Hierdurch kann man mit viel geringerem Aufwand viel mehr Impfstoffe herstellen. Diese Verstärker sind in ihrer Wirkung auf Schwangere und Babys aber quasi noch nicht untersucht. Einige Wissenschaftler sprechen bei der Schweinegrippeimpfung sogar von einem riesigen Menschenversuch.  
Schwangere stehen daher vor einer sehr schwierigen Entscheidung. Die Risiko-Nutzen Abwägung sollte dabei immer im Vordergrund stehen. Viele Experten scheinen den Nutzen der Impfungen zwar als schwerwiegender einzustufen. Dennoch kommt eine offizielle Empfehlung erst im September. Diese wird durch die ständige Impfkommission (STIKO) geboten. Auch Hebammen erwarten diese Empfehlung dringend. Denn sie wissen nicht, was sie den Schwangeren raten sollen. Trotz ihres ganzheitlichen Blicks auf ihre Patientinnen sind sie in Bezug auf die Schweinegrippe sehr zurückhaltend. Die Schweinegrippeimpfung wird voraussichtlich von den Krankenkassen übernommen werden. Für Risikopatienten ebenso wie für die Normalbevölkerung. Die Impfstoffe werden etwa ab Ende September zur Verfügung stehen.  

Wie Sie Kleinkinder schützen können

Doch nicht nur Schwangere haben ein erhöhtes Risiko in Bezug auf die Schweinegrippe. Auch bei kleinen Kindern bis zu fünf Jahren verläuft die Schweinegrippe oft schwer. Gerade in England und den USA zeigt sich das. Hier mussten kleine Kinder viel häufiger als ältere Patienten in stationäre Behandlung. Dennoch sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen möglich oder nötig. Hygiene sollte besonders groß geschrieben sein. Regelmäßiges Händewaschen zum Beispiel. Das Risiko, sich in der Kita anzustecken, kann schwer eingeschätzt werden. Die meisten Experten empfehlen aber keine Schließung der Kitas. Auch das Kind zu Hause zu behalten, ist nicht nötig. Denn die Ansteckungsgefahr ist auch im täglichen Leben gegeben.

Bildquelle: Impfen – ja oder nein?