Die Haptonomie will die Schwangerschaft und Geburt erleichtern. Ihr Ziel ist es, einen engen Kontakt zwischen Eltern und Baby herzustellen. Sie versteht sich als Alternative zur technisierten Geburt. Schmerzmittel und Kaiserschnitte werden durch die Haptonomie quasi überflüssig. Gleichzeitig werden Schwangerschaft und Geburt nicht mehr rein körperlich betrachtet. Die Gefühle kommen zu ihrem Recht. Alles über Haptonomie.

Die Haptonomie setzt bereits in der Schwangerschaft an. Vom Moment der Zeugung an, soll eine positive Verbindung zwischen Kind und Eltern hergestellt werden. Daher hat eine Haptonomie lediglich bis zur 24 Schwangerschaftswoche einen Sinn. Danach lässt sich diese Verbindung kaum noch herstellen. Durch den frühen Kontakt lernen Eltern Ihr Kind sehr gut kennen. Bereits vor der Geburt entsteht so eine tiefe Eltern-Kind-Beziehung.  

Haptonomie, Geburtsvorbereitung und Geburt

Die Haptonomie versteht sich als Schwangerschaftsbegleitung. Durch bestimmte Techniken können Eltern und Kind miteinander in Beziehung treten. Beispielsweise durch Handauflegen auf den Bauch. Es gibt aber auch andere Übungen. Beispielsweise wie der Partner der Frau aus dem Bett hilft, ohne den Kontakt zum Baby zu verlieren.
Die Haptonomie ist hierbei sehr individuell. Es werden bewusst keine Techniken vermittelt und Handlungsweisen vorgegeben. Eltern und Kind sollen für sich selbst herausfinden, was ihnen gut tut. Denn auch das Kind signalisiert das sehr deutlich. Durch die Bauchdecke kann es seine Freude ebenso kundtun, wie seinen Unmut. Durch die Haptonomie lernen Eltern, auf ihr Kind zu hören. Seine Sprache kann hierdurch leichter verstanden werden. Die Beziehung wird enger.  
Hierfür werden während der Schwangerschaft etwa sieben bis acht Sitzungen abgehalten. Die emotionale Ebene ist dabei der rein körperlichen gleichwertig. Durch diese Übungen bereiten sich alle Beteiligten auch auf die Geburt vor. Denn hier ist es wichtig, den Kontakt zum Kind nicht zu verlieren. Durch diesen kann die Mutter ihrem Baby viel besser helfen, zur Welt zu kommen. Außerdem lernt sie, mit dem Schmerz umzugehen. Durch den Einsatz von Haptonomie sind Schmerzmittel in vielen Fällen nicht nötig. Dies liegt unter anderem daran, dass sich die Mutter ihres eigenen Körpers und dem des Babys stets bewusst ist.  

Alternative zur modernen Medizin  

Die Haptonomie hat den Anspruch, eine Alternative zur modernen Medizin zu sein. Vertreter der Haptonomie bemängeln, dass Schwangerschaft und Geburt ihre Natürlichkeit verloren hätten. Alles ist technisiert. Die Mutter tritt zu ihrem Kind fast nur noch über einen Bildschirm in Kontakt. Bei der Geburt wird sie durch Schmerzmittel für ihre Empfindungen unempfindlich gemacht. Teilweise muss sie ihr Kind halb gelähmt zur Welt bringen. Auch die steigende Zahl an Kaiserschnitten finden Vertreter der Haptonomie bedenklich. Eine natürliche Geburt sei immer noch das Beste für Mutter und Kind. Und um diese zu erreichen, wenden sie die Haptonomie an.  
Des Weiteren sei es ein Problem, Mutter und Kind auf ihre Körperlichkeit zu beschränken. Eine Geburt ist mehr als ein biologischer Vorgang. Emotionen und die Psyche sind ebenfalls stark vertreten. Doch alles wird mit medizinischen Mitteln geregelt. Jedes Phänomen wird als Reaktion des Körpers verstanden. Die emotionale Ebene wird vernachlässigt.  
Die Haptonomie versucht dem entgegen zu wirken. Die medizinischen Errungenschaften werden zwar nicht verteufelt. Sie werden aber nur noch eingesetzt, wenn sie unbedingt nötig sind. Die emotionale Ebene der bei der Geburt Beteiligten wird berücksichtigt. Die Eltern werden angeleitet, eine starke Verbindung zu ihrem Kind herzustellen und beizubehalten. Dies ist nicht nur förderlich für die Geburt. Auch das spätere Miteinander wird hierdurch leichter.   Wo finde ich haptonomische Begleitung?   Haptonomie kann man als den Versuch verstehen, sich auf seine Empfindungen und persönlichen Fähigkeiten einzulassen. Als solche, wird sie von vielen Hebammen angeboten. Offizielle haptonomische Begleiter werden aber vom C.I.R.D.H. In Frankreich ausgebildet.

Bildquelle: Haptonomie als Alternative