Im Nabelschnurblut befinden sich Stammzellen. Diese können zur Behandlung der unterschiedlichsten Krankheiten eingesetzt werden. Je jünger die Stammzellen sind, desto besser. Allerdings sind Stammzellen noch nicht auf lange Sicht untersucht. Ihre Haltbarkeit ist nicht genau bekannt. Zudem kostet die Einlagerung von Stammzellen viel Geld. Informationen rund um Stammzellenlagerung. Fakten zum Nabelschnurblut hier…

Stammzellen sind eine Art Bau- und Reparaturzellen. Sie können einen Embryo entwickeln und gewisse Krankheiten heilen. Allerdings altern Stammzellen. Ihre positive Wirkung ist daher umso besser, je jünger sie sind. Im Nabelschnurblut liegen sehr viele, aktive, junge Stammzellen vor. Diese können ohne Risiko für Mutter und Kind entnommen werden. Diese Stammzellen müssen dann bei etwa -196°C eingelagert werden. So können sie über viele Jahre haltbar bleiben und bei Bedarf eingesetzt werden.  
Allerdings steckt die Stammzellenforschung noch weitestgehend in den Kinderschuhen. Es ist gar nicht gesagt, dass Stammzellen zur Therapie von Krankheiten wie Nierenversagen, Schlaganfall, Diabetes oder Parkinson eingesetzt werden können. Auch gibt es keine Langzeitstudien zur Haltbarkeit von Stammzellen. Es ist gar nicht gesagt, dass sie auch nach langer Zeit noch einsetzbar sind. Hinzu kommt, dass die Einlagerung sehr teuer ist. Je nach Anbieter und Art der Einlagerung zwischen 1.600 und 2.400 Euro.  

Was ist eine Stammzellentherapie?

Vor allem bei Krebsarten wie Leukämie oder Lymphomen kommen Stammzellen zum Einsatz. Diese lindern nämlich die durch die Chemotherapie entstandenen Schäden. Zerstörte Zellen können teilweise wieder repariert werden. In diesem Bereich gehören Stammzellen quasi schon zum medizinischen Alltag. Sehr viele Stammzellen werden heutzutage aus dem Knochenmark transplantiert. Die Sammlung von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut ist hingegen risikoärmer. Außerdem können so auch eigene Stammzellen und die naher Verwandter zweckdienlich genutzt werden.  
Doch auch bei anderen Krankheiten wurden Stammzellen erfolgreich eingesetzt. Allerdings handelt es sich hierbei vor allem um Studien und Einzelfälle. In Bereichen wie Diabetes, Herzinfarkten, Stoffwechselerkrankungen, Blasenschwäche, Wirbelsäulenverletzungen oder Verbrennungen gehören Stammzellen noch nicht zum Alltag. Sie bringen jedoch schon teilweise beachtliche Erfolge.  

Wie kann man Nabelschnurblut lagern?

Es gibt grundsätzlich drei Arten, Stammzellen aufzubewahren. Entweder bei einer privaten Bank, einer öffentlichen Bank oder bei einer privaten Bank mit Spendeoption. Bei einer privaten Bank gehören die Stammzellen komplett Ihrem Kind. Allerdings müssen Sie als Eltern auch komplett die Kosten tragen. Quasi alle Geburtskliniken können die Stammzellen entnehmen. Alle geeigneten Stammzellen werden eingelagert. Zugute kommen die Zellen dann Ihrem Kind oder gegebenenfalls einem Verwandten.  
Bei einer öffentlichen Bank gehören die Zellen der Bank. Dafür finanziert sich die Einlagerung aus Abgabegebühren und Spendengeldern. Nur etwa ein Drittel der Kliniken entnimmt zu diesem Zweck Zellen. Und nur etwa ein Drittel der Zellen wird wirklich gelagert. Alle anderen werden entweder direkt eingesetzt oder entsorgt.  
Sie können bei einer privaten Bank auch eine Spendenoption nutzen. Dann gehören die Zellen weiterhin Ihrem Kind. Sie können jedoch auch anderen Menschen zugute kommen. Die Entnahme ist in annähernd allen Geburtskliniken möglich. Alle verwendbaren Zellen werden gelagert. Die Kosten hierfür teilen Sie als Eltern sich mit der privaten Bank.  

Sollte man Stammzellen aus Nabelschnurblut lagern?

Die Frage ist schwer zu beantworten. Denn die Einlagerung ist ein Glücksspiel mit der Zukunft. Es ist schließlich nicht gesagt, dass Ihr Kind an einer schweren Krankheit erkranken wird. Zudem sind Stammzellen noch nicht langfristig untersucht. Es wird geschätzt, dass sie unbegrenzt haltbar sind. Erfahrungswerte hierzu gibt es jedoch nicht. Hinzu kommen die vergleichsweise hohen Kosten. Wenn Ihr Kind jedoch erkrankt, hat es einen reichen Fundus an Stammzellen. Diese können den Heilungsprozess durchaus unterstützen. Vorausgesetzt, dass sie noch funktionstüchtig sind. Außerdem haben Sie kein Risiko bei der Gewinnung der Stammzellen aus dem Nabelschnurblut. Eine Rückenmarksspende ist da viel riskanter.

Bildquelle: Stammzellentherapie