Der chinesische Empfängniskalender soll angeblich bereits gleich nach der Zeugung Bescheid wissen: Wird es ein Mädchen oder ein Junge? Wer hat den Kalender eigentlich erfunden – und hält er wirklich, was er verspricht? Wir klären Sie auf.

Mädchen oder Junge? Diese Frage ist wohl eine der häufigsten, die sich Frauen im Verlauf ihrer Schwangerschaft immer wieder stellen. Bis das Geschlecht des zukünftigen Kindes auf dem Ultraschall zu erkennen ist, vergehen viele Wochen. Meist ist eine erste Bestimmung des Geschlechts erst um die 20. Schwangerschaftswoche herum möglich.
Davor gibt es heiteres Rätselraten: Wie sieht der Bauch aus? Bei spitzen Bäuchen tippt man eher auf einen Jungen, bei in die Breit gehenden Babybäuchen eher auf ein Mädchen. Hartnäckig hält sich auch das Gerücht: In einer Jungen-Schwangerschaft sehen Frauen aus wie das blühende Leben, sie fühlen sich rundherum gut. In einer Mädchen-Schwangerschaft dagegen leiden die werdenden Mütter unter Übelkeit und Erbrechen, bekommen eine schlechte Haut und allerlei Zipperlein.

Chinesischer Empfängniskalender: Bereits seit Jahrhunderten weit verbreitet

Ein weiteres, gerne genutztes Instrument zur frühzeitigen Geschlechtsbestimmung ist der chinesische Empfängniskalender. Dieser geht auf eine Jahrhunderte alte, chinesische Tradition zurück – und trifft seltsamerweise besonders oft ins Schwarze. Am Königshof der Mandarin wurde der Empfängniskalender entwickelt, um die Trefferquote für männliche Nachkommen zu erhöhen.
Lange Jahre wurde der Kalender geheim gehalten, bis das entsprechende Manuskript im 13. Jahrhundert in der Nähe der Siedlung Ming Tomb aufgefunden wurde. Im Jahr 1596 fand der chinesische Empfängniskalender erstmals Erwähnung in einem chinesischen Medizinbuch.

Astrologie und Statistik ergeben zusammen eine hohe Trefferquote

Der Empfängniskalender der alten Chinesen beruht auf statistischen und auch astrologischen Daten, die über lange Zeit gesammelt wurden. Vom Alter der Mutter zum Empfängniszeitpunkt und vom Empfängnismonat selbst soll das Geschlecht des Kindes abgeleitet werden können.
Eine Studie aus den USA gab an, dass der chinesische Empfängniskalender zu 89 % mit seinen Ergebnissen richtig liegen soll.

Auf das Ergebnis nicht zu sehr versteifen

Letztendlich bleibt es natürlich aber Spekulation. Dem chinesischen Empfängniskalender kann man so lange Glauben schenken, bis der Frauenarzt mittels Ultraschall das Ergebnis bestätigt oder entkräftet. Allzu sehr sollte man sich nicht auf das Ergebnis des Kalenders versteifen.
Es ist jedoch ein schönes Instrument, um sich die Zeit bis zur tatsächlichen Bestimmung des Geschlechts zu vertreiben. Zugleich macht es Spaß, den Empfängniskalender auch im Nachhinein zu Rate zu ziehen und das tatsächliche Ergebnis mit jenem der Chinesen zu vergleichen.

Bildquelle: Ist das Geschlecht vor der Geburt feststellbar