Wer unter dem Asperger Syndrom oder Autismus leidet, hat Schwierigkeiten im Kontakt mit anderen. Häufig werden diese sozialen Schwächen aber durch andere Spezialbegabungen ausgeglichen. Was das Asperger Syndrom und den Autismus ausmacht und wie sie mit diesen am besten umgehen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Der Autismus gilt als eine Form von Entwicklungsstörung. Er beeinträchtigt die Kommunikationsfähigkeit, das soziale Miteinander und das soziale Verständnis. Autisten sind kaum in der Lage, sich in andere Menschen hinein zu empfinden, ihre Bedürfnisse zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. Autisten sind meist introvertiert und haben eine sogenannte Inselbegabung. Sie sind sehr ordnungsliebend und konzentrieren sich meist auf Details, ohne aber das große Ganze zu betrachten.
Das Asperger Syndrom ist eine leichtere Unterform des Autismus. Wie der Autismus ist das Asperger Syndrom nicht äußerlich erkennbar. Die Betroffenen zeigen aber meist typische Verhaltensweisen. Auch die vom Asperger Syndrom Betroffenen haben Kommunikationsschwierigkeiten und kaum Einfühlungsvermögen. Zudem sind ihnen Gewohnheiten sehr wichtig. Sie reagieren oft sehr heftig und gelegentlich mit Gewalt, wenn eine einmal angenommene Gewohnheit nicht durchgeführt werden kann. Auch hier sind die Inselbegabungen und das Spezialwissen in bestimmten Bereichen zu finden.
Nicht zuletzt haben Asperger Kinder motorische und sprachliche Schwierigkeiten. Sie sind sehr ungeschickt und drücken sich oft kompliziert aus. Das macht ihnen beispielsweise im Sport- und Deutschunterricht Schwierigkeiten. Außerdem sind die Betroffenen sehr auf sich selbst bezogen, was Kontakte zu Mitschülern und anderen Menschen sehr erschwert. Auch ihr Hang zu Wiederholungen, Ordnung und ihre Inselbegabung sind hierfür verantwortlich.

Ursachen und Diagnose von Asperger Syndrom und Autismus

Im Unterschied zu früheren Annahmen geht man heute davon aus, das Asperger Syndrom und Autismus nicht anerzogen werden können. Vielmehr wird von genetischen Ursachen ausgegangen. Auch Hirnstörungen können zur Ausbildung von Asperger Syndrom und Autismus führen. Äußere Einflüsse wie Umweltgifte können das Asperger Syndrom mit beeinflussen, aber nicht auslösen.
Die Diagnose von Asperger Kindern und Autisten ist ausgesprochen schwierig. Die Betroffenen wirken äußerlich nämlich ganz gesund. Eine Diagnose ist daher nur über die gezeigten Verhaltensweisen möglich. Haben Sie zum Beispiel das Gefühl, dass sich Ihr Kind zurückzieht, Kontakt mit anderen scheut und sehr egozentrisch ist? Dann sollten Sie das einmal beim Kinderarzt ansprechen.

Umgang mit Autismus und Asperger Syndrom

Autismus und Asperger Syndrom können nur bedingt als Krankheiten bezeichnet werden. Viele Kinder empfinden ihre Zurückhaltung und ihre Inselbegabung als Teil ihrer Persönlichkeit. Für sie ist es nicht erstrebenswert, von diesen „geheilt“ zu werden. Außerdem sind mit Autismus und Asperger Syndrom auch Vorteile verbunden. Hierzu zählen vor allem das fotografische Gedächtnis, der große Gerechtigkeitssinn und das Spezialtalent. Wer Kinder vom Autismus oder dem Asperger Syndrom befreien möchte, beraubt sie auch dieser Stärken.
Allerdings gibt es für die Betroffenen auch zahlreiche Nachteile. Sie sehen das große Ganze eines Sachverhaltes nicht und können einmal Gelerntes nicht übertragen. Sie lassen sich leicht ablenken, sind ungeschickt und vergessen leicht etwas. Sie können die Auswirkungen ihres Verhaltens auf andere nicht einschätzen, können die Gefühle anderer kaum verstehen und fühlen sich leicht benachteiligt. Auch die Sprachschwierigkeiten und das fehlende Organisationstalent erschweren das alltägliche Leben der Betroffenen.
Ein sinnvoller Umgang mit Autismus und Asperger Syndrom muss daher zwei Wege beschreiten: Man muss die Kinder so annehmen, wie sie sind, ihnen aber ihr Alltagsleben erleichtern. Hierfür ist eine professionelle Beratung der Eltern und Erzieher (Kindergärtner, Lehrer) sehr wichtig. Außerdem müssen klare Strukturen und Routinen geschaffen werden, an denen sich die Kinder orientieren können. Vorsichtig müssen soziale Kontakte und die Sprachverwendung eingeübt werden. Die betroffenen Kinder reagieren hierauf meist positiv, wenn ihr Spezialwissen anerkannt wird und sie viel Lob erhalten.

Bildquelle: Asperger Syndrom und Autismus – Diagnose schwierig