Akkupunktur ist eine sehr alte, chinesische Therapieform zur Linderung von schmerzen. Sie wird in vielfältigen Bereichen eingesetzt, kann aber auch in der Schwangerschaft gute Dienste leisten. Sie kann beispielsweise Geburtsschmerzen lindern und die Dauer der Geburt verkürzen. Wie die Akkupunktur in der Schwangerschaft funktioniert und wie sie am besten eingesetzt wird, erfahren Sie hier.
Akkupunktur kann in einigen Fällen als Anregung für den Körper eingesetzt werden, dient aber in den meisten Fällen der Schmerzlinderung. So können zum Beispiel Migräne sowie Rücken- und Gelenkschmerzen mit dieser Therapie erfolgreich behandelt werden. Doch auch Übelkeit, Erbrechen und einige Formen von Allergien lassen sich mit Akkupunktur gut therapieren. Zwar gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für den sogenannten Qui-Fluss, welcher der Akkupunkturlehre zufolge bei Schmerzen und Krankheiten gestört ist und durch Nadeleinstiche wieder in Gang gebracht werden muss. Es ist jedoch nachgewiesen, dass der Einstich und die Bewegung der Nadeln Botenstoffe im Gehirn freisetzen. Hierzu zählen neben körpereigenen Schmerzmitteln auch stimmungsaufhellende Hormone wie Serotonin. Damit diese positiven Wirkungen der Akkupunktur greifen können und es nicht zu Verletzungen oder Nebenwirkungen kommt, muss die Therapie von einem ausgewiesenen Experten durchgeführt werden.
Durchführung der Akkupunktur
Bei der Akkupunktur werden Nadeln, die zehnmal dünner als Stecknadeln sind, in bestimmte Akkupunkturpunkte im Körper gestochen. Diese befinden sich unter anderem an den Füßen, den Beinen, den Händen und am Kopf. In der Regel bleiben 15 Nadeln pro Behandlung etwa 20-30 Minuten im Körper des Patienten. Auf diese Weise soll die Lebensenergie im Körper wieder ungestört fließen und hierdurch Schmerzen und Krankheiten lindern beziehungsweise besiegen können. Je nachdem, wo die Nadeln eingestochen werden, muss eine andere Einstichtiefe gewählt werden. Häufig signalisieren ein Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl in der Haut dem Patienten, dass die Nadel die richtige Stelle gefunden hat. In einigen Fällen kann es bei einer Akkupunkturbehandlung zu Hautrötungen oder blauen Flecken kommen. Die Behandlung ist jedoch sehr arm an Risiken, meist schmerzfrei und die Rötungen und Flecken verschwinden wieder ganz von selbst.
So wirkt Akkupunktur in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft kann die Akkupunktur anregende Impulse geben oder beruhigen. Hierdurch wird der Schwangerschaftsstress reduziert, was sich auf Mutter und Kind gleichermaßen positiv auswirkt. Allerdings sollte mit einer solchen Therapie frühestens in der 36. Schwangerschaftswoche (SSW) begonnen werden, damit es nicht ungewollt zu einer vorzeitigen Wehentätigkeit kommt.
Während der Geburt kann Akkupunktur die Wehentätigkeit unterstützen und bei der Öffnung des Muttermunds helfen. Hierfür werden die Nadeln in die Akkupunkturpunkte der Gebärenden gegeben und nicht bewegt. Wenn die Geburt hingegen sehr hektisch verläuft und die Schwangere nicht zur Ruhe kommt, können die Akkupunkturnadeln leicht gedreht und bewegt werden. Hierdurch stellt sich meist eine beruhigende Wirkung ein, die der Patientin hilft, neue Kräfte für die Geburt zu sammeln.
Es ist jedoch wichtig, dass eine Akkupunkturbehandlung während der Geburt nicht zum ersten Mal eingesetzt wird. Ansonsten ist die Patientin nicht an die Nadeln gewöhnt und kann diese als eine zusätzliche Belastung empfinden. Wer also mit dem Gedanken spielt, die ruhigende oder anregende Wirkung der Akkupunktur während der Geburt für sich zu nutzen, sollte schon im Vorfeld hin und wieder eine Behandlung durchführen lassen.
Bildquelle: Akkupunktur lindert Ihre Beschwerden