Prolaktin ist ein körpereigenes Hormon. Es wird in der Hypophyse im Gehirn produziert und verstärkt bei Schwangeren und stillenden Müttern ausgeschüttet. Es dient der Reifung der Brüste und der Milchbildung. Erhöhte Prolaktinwerte können jedoch auch Symptom für ernsthafte Krankheiten sein und einen unerfüllten Kinderwunsch bedingen. Alles Wissenswerte zum Prolaktin und seinen Auswirkungen im Körper erfahren Sie hier.

Das körpereigene Hormon Prolaktin dient in der Schwangerschaft der Ausbildung der Brüste und der Milchproduktion. Es wird in der Hypophyse gebildet und durch das Saugen des Kindes an der Brust verstärkt ausgeschüttet. Der Hypothalamus kontrolliert die Menge an Prolaktin im Körper. Durch weitere Hormone kann er die Konzentration an Prolaktin im Blut steigern oder hemmen. Doch auch bei nicht schwangeren Frauen liegt immer eine bestimmte Menge an Prolaktin im Blut vor. Ist der Prolaktinwert zu niedrig oder zu hoch, kann es zu Krankheiten kommen oder eine gewünschte Schwangerschaft bleibt aus.

Prolaktinwerte im Körper

Üblicherweise liegt im Körper ein Prolaktinwert von 5,2-26,5 µg/l vor. Neben dem Saugreiz des Babys kann auch Stress zu einer gesteigerten Produktion und somit einer erhöhten Konzentration von Prolaktin im Blut führen. Zudem bildet der Körper gelegentlich Autoantikörper gegen das Prolaktin. Diese setzen sich an das Hormon und können bei einer Untersuchung den Anschein erwecken, als läge eine erhöhte Konzentration an Prolaktin vor.
Des Weiteren kann ein erhöhter Prolaktinwert auf eine zugrunde liegende Krankheit wie ein Nierenleiden, eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Hyperprolaktinämie oder einen Tumor hinweisen. So kann bereits ein gutartiger Tumor an der Hypophyse einen Prolaktinwert von 200 µg/l auslösen. Zudem kann das Prolaktin ungehindert produziert und ausgeschüttet werden, wenn der Tumor die Bildung von Dopamin verhindert. Dieses Hormon hemmt nämlich die Produktion von Prolaktin.
Ebenso kann es zu einem zu niedrigen Prolaktinwert kommen. Das ist dann der Fall, wenn die Hypophyse nur eingeschränkt funktionstüchtig ist. Zudem können verschiedene Medikamente, wie sie gegen Parkinson, Erbrechen oder zur inneren Behandlung eingesetzt werden, dieses Phänomen auslösen. Diese unterstützen beispielsweise die Bildung von Dopamin, das wiederum das Prolaktin im Körper hemmt.

Folgen von erhöhtem Prolaktin

Ein zu hoher Prolaktinwert kann die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sein. Das Prolaktin hemmt nämlich die Bildung einer Eizelle, weswegen es in der Stillzeit nur selten zu einem Eisprung kommt. Frauen mit zu viel Prolaktin leiden häufig unter Zyklusstörungen und können in einigen Fällen eine Produktion von Milch in den Brüsten beobachten. Zudem werden durch die Unterdrückung weiblicher Hormone durch das Prolaktin verstärkt männliche Hormone produziert. Außerhalb von Schwangerschaft und Stillzeit kann eine Überproduktion von Prolaktin oder eine Hyperprolaktinämie mit Medikamenten behandelt werden.
Ein erhöhter Prolaktinspiegel muss in der Geburtenmedizin als mögliche Ursache für das Ausbleiben einer Schwangerschaft überprüft werden. Zudem ist das Prolaktin bei jedem fünften Sterilitätspatienten der auslösende Faktor. Des Weiteren können Regelstörungen und Beschwerden bei der Monatsblutung oftmals durch eine Kontrolle des Prolaktinspiegels behandelt und gelindert werden. Nicht zuletzt kann eine regelmäßige Untersuchung des Prolaktins im Blut bei der Diagnose von Krankheiten helfen. Frauen sollten also bei den ersten Anzeichen eines zu hohen oder zu niedrigen Prolaktinwerts sicherheitshalber ihren Frauenarzt aufsuchen. Dieser kann eine genaue Diagnose stellen und gegebenenfalls Therapieansätze vorschlagen.

Bildquelle: Was Sie über Prolaktin wissen sollten