Bei der Spina Bifida (offener Rücken) handelt es sich um eine körperliche, angeborene Behinderung. Hierbei sind entweder die Häute des Rückenmarks vor gestülpt oder die Wirbelsäule ist so zerstört, dass das Rückenmark sichtbar ist und Nervenstränge beschädigt sind. Wie Sie einer Spina Bifida bei Ihrem Kind vorbeugen oder mit dieser umgehen, erklärt Ihnen dieser Artikel.

Das Rückenmark des Kindes bildet sich etwa im ersten Schwangerschaftsmonat in einem Nervenkanal. Wenn sich dieser nicht komplett schließt und ein Teil der Wirbelsäule sichtbar ist, spricht man von einer Spina Bifida. Diese tritt bei etwa einem von 1000 – 2000 Kindern auf. Bei der leichten Form ist die Haut des Rückenmarks lediglich nach vorne gestülpt. Bei der schweren Form ist die Wirbelsäule beschädigt und ist offen sichtbar. Die Nervenstränge der Wirbelsäule können hierbei stark oder schwach beschädigt sein.
Kinder mit einer Spina Bifida haben Bewegungsschwierigkeiten oder sind im schlimmsten Fall querschnittsgelähmt. Eine Lähmung in bestimmten Körperregionen liegt nahezu immer vor. In diesen Bereichen hat ein Kind kein Wärme- oder Schmerzempfinden mehr, weil die Informationen nicht an das Gehirn weitergeleitet werden. Zudem haben Kinder mit Spina Bifida meist Probleme beim Stuhlgang.

Wie man einer Spina Bifida vorbeugen kann

Eine Spina Bifida entsteht dadurch, dass bei der Zellteilung und beim Wachsen des Kindes Probleme auftreten. Um dies zu verhindern, können Schwangere Folsäure einnehmen. Diese unterstützt die Zellteilung und hilft bei der Ausbildung von Rückenmark und dem zentralem Nervensystem. Da diese Behinderung bereits in den ersten Tagen und Wochen der Schwangerschaft entsteht, sollte möglichst früh mit der Einnahme der Folsäure begonnen werden. Immerhin haben Schwangere einen erhöhten Bedarf, der sich nicht allein durch die Nahrung decken lässt. In den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln ist daher eine zusätzliche Einnahme von 0,4mg Folsäure pro Tag ratsam.

Umgang mit einer Spina Bifida

Der erste Schritt im Umgang mit einer Spina Bifida ist eine Operation. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt wird der Rücken des Kindes verschlossen. Diese Eile ist deswegen nötig, damit keine Entzündungen des Rückenmarks oder der Hirnhaut auftreten können. Im Folgenden wird sich das Kind ein Leben lang mit seiner Spina Bifida auseinandersetzen müssen. Denn durch eine Physiotherapie kann zwar die Motorik verbessert werden, eine vollständige Heilung ist jedoch nicht möglich. In einigen Fällen brauchen die betroffenen Kinder zusätzlich eine Logopädie oder eine Ergotherapie.
Der Umgang mit der Spina Bifida sollte in späteren Jahren möglichst in Absprache mit dem Kind erfolgen. Dieses darf seine Eltern nicht als Trainer und seine Einschränkung nicht als extreme Belastung empfinden. Die Kinder sollten ihre Motorik viel mehr aktiv verbessern und sich immer so bewegen, wie sie sich am wohlsten fühlen. Auch eine ausgezeichnete Beziehung zu den Eltern und den Therapeuten ist entscheidend, um Erfolge bei der Rehabilitation zu erzielen. Allerdings sind die Ursachen und Folgen einer Spina Bifida nach wie vor noch nicht völlig geklärt. Genetische Ursachen können sie ebenso verursachen, wie andere Einflüsse. Daher ist es wichtig, Therapiemöglichkeiten zu finden, bei denen sich alle Betroffenen wohl fühlen und die individuell die besten Erfolge erzielen.

Bildquelle: Ursachen und Folgen der Spina Bifida