Wenn ein Kind auch noch mit fünf Jahren regelmäßig einnässt, spricht man vom sogenannten Bettnässen oder Enuresis. Dieses Einnässen kann ganz verschiedene Ursachen haben. Wie Sie die richtige Diagnose stellen und Ihrem Kind dabei helfen, vollständig trocken zu werden, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Von Bettnässen spricht man erst, wenn ein fünfjähriges Kind noch zweimal pro Woche oder häufiger einnässt. Erst dann sollte untersucht werden, ob eine Enuresis vorliegt. Vorher müssen Kinder erst noch lernen, ihren Blasendruck zu kontrollieren.
Doch auch bei Fünfjährigen ist gelegentliches Einnässen noch absolut normal. Wenn das Bettnässen auftritt kann das ganz unterschiedliche Ursachen haben. Beispielsweise kann ein Kind einen Entwicklungsschritt noch nicht mitgemacht haben. Es ist vielleicht noch nicht in der Lage den Blasendruck zu kontrollieren.
Doch auch psychische Belastungen können zum Bettnässen führen. Zum Beispiel bei einem Streit im Kindergarten oder in der Schule, bei einer Scheidung oder einem Umzug. All diese Dinge können dazu führen, dass es nachts wieder dazu kommt, dass das Kind nicht rechtzeitig auf Toilette geht.
Nicht zuletzt können auch Krankheiten zum Einnässen führen. Beispielsweise eine Blasenentzündung oder auch Diabetes. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Einnässen Ihres Kindes nicht mehr normal ist, sollten Sie unbedingt den Rat des Kinderarztes einholen.

Bettnässer – Richtige Diagnose ist wichtig

Bettnässen stellt sowohl für das Kind als auch für die Eltern eine große, psychische Belastung dar. Der Bettnässer schämt sich für das Einnässen und hat das Gefühl, das etwas mit ihm nicht in Ordnung ist. Die Eltern fühlen sich nicht selten von der Situation überfordert. Sie reagieren mit Strafen oder übertriebener Hygiene für das Kind, was allerdings den Teufelskreis des Bettnässens noch verschlimmert.
Es ist daher wichtig, ein möglichst objektives Gespräch über das Bettnässen zu führen und die Ursachen hierfür herauszufinden. Dies kann beim Kinderarzt geschehen. Dieser wird herausfinden, warum es zum Bettnässen kommt. Zum einen durch Gespräche mit dem Kind und den Eltern, zum anderen unter anderem durch Ultraschalluntersuchungen des Blasenraums. Erst wenn genau festgestellt wurde, wie es zum Bettnässen kommt, können entsprechende Maßnahmen dagegen unternommen werden.

So gehen Sie gegen das Bettnässen Ihres Kindes vor

Man unterscheidet zwei Arten von Bettnässen: Die primäre Enuresis und die sekundäre Enuresis. Im ersten Fall ist das Kind gar nicht in der Lage seine Blase zu kontrollieren. Es kommt immer wieder zum Bettnässen. Im zweiten Fall war das Kind zwischenzeitlich schon einmal trocken. Durch irgendeinen Umstand hat das Bettnässen dann aber wieder angefangen. Je nach Art des Bettnässens muss unterschiedlich darauf reagiert werden.
Wenn ein Kind  noch nicht gelernt hat, seinen Blasendruck zu kontrollieren, kann das mit entsprechenden Übungen nachgeholt werden. Im Krankheitsfall, beispielsweise durch eine Entzündung oder eine Fehlbildung im Genitalbereich muss medizinisch nachgeholfen und eingegriffen werden. Sollte ein unschönes Erlebnis oder Stress die Ursache für das Bettnässen sein, sollte versucht werden diese Situation auszuräumen. Beispielsweise in dem man über den geplanten Umzug oder mit der Kindergartenerzieherin über Streitereien und schlechte Behandlung im Kindergarten spricht.
Des Weiteren gibt es verschiedene Techniken, um das Bettnässen zu überwinden. Hierzu zählt insbesondere die Klingelhose. Diese wird dem Kind nachts angezogen. Sobald diese Hose nass wird, gibt sie ein Geräusch von sich, welches das Kind weckt. Unbedingt absehen sollten Sie von Strafen und übertriebenem Waschzwang.
Ein Kind nässt ja nicht ein um jemanden zu ärgern. Deswegen schämt es sich in der Regel dafür, wenn dieses Missgeschick passiert. Eine letzte Möglichkeit besteht in einer medikamentösen Behandlung. Diese sollte aber nur im Krankheitsfall und nach Absprache mit dem Kinderarzt eingesetzt werden.

Bildquelle: Tipps wie Ihr Kind nicht mehr einnässt