Kleinkinder werden häufig von Alpträumen geplagt. Die nächtliche Ruhestörung gehört zur Entwicklung dazu – und ist meist kein Grund zur Sorge. Doch wie reagiert man, wenn ein Kind plötzlich einen Alptraum hat? Wie entstehen Alpträume – und wie kann man Kinder dabei unterstützen? Wir verraten es Ihnen.

Die meisten Eltern freuen sich, wenn das Kind früher oder später endlich durchschläft. Doch die friedvollen Nächte währen oftmals nur für kurze Zeit: Denn gerade im Kleinkindalter wird der Nachwuchs häufig von Alpträumen heimgesucht. Erschrecktes Aufwachen, Schreien und Weinen sind keine Seltenheit. Doch was tun, wenn die Nacht sprichwörtlich zum Alptraum wird?

Keine Angst vor Alpträumen

Zunächst einmal: Es besteht kein Grund zur Sorge! In den wenigsten Fällen haben Alpträume etwas mit traumatischen Erlebnissen oder gar falscher Erziehung zu tun. Vielmehr resultieren sie aus dem sich erweiternden kindlichen Bewusstsein. Alpträume gehören zu einem Entwicklungsschritt, der meist im Alter zwischen drei und fünf Jahren durchlaufen wird.  

Ernstnehmen, beruhigen und gemeinsame Lösungen entwickeln

Rund ein Drittel aller Kleinkinder wird nachts von Alpträumen geplagt. Die Intensität ist dabei völlig unterschiedlich ausgeprägt. Ganz gleich, wie Ihr Kind auch reagiert – ob verängstigt, wütend oder entsetzt: Nehmen Sie es auf jeden Fall ernst. Ein Kind in dieser Situation auszuschimpfen oder gar zu verspotten, sind die denkbar schlechtesten Erziehungsmittel. Geben Sie Ihrem Kind stattdessen erst einmal die Zuwendung, die es in dieser Situation sucht. Nehmen Sie es in den Arm, beruhigen Sie es und kuscheln Sie mit ihm – bis sich die Angst schließlich wieder legt.
Bewährt hat es sich auch, ein kleines Ritual einzuführen, das die nächtliche Angst verjagt: Sie können etwa einen kleinen Zauberspruch gemeinsam murmeln oder das Fenster kurz öffnen um das Monster zu vertreiben. Alternativ hilft auch, ein Bild von einem Schutzengel über das Bett zu hängen, oder ein Stofftier herbeizuschaffen, dass über beschützende und große Kräfte verfügt – und den Alptraum schnell vertreibt.   Damit Ihr Kind gut schläft, helfen auch Abendrituale zum Entspannen und Einschlafen – wie etwa ein Bad, das Vorlesen einer Geschichte oder ein gemeinsames Spiel. Darüber hinaus wirken sich ausreichende Schlafzeiten positiv auf den nächtlichen Schlaf aus.  

Alptraum – Wann braucht mein Kind professionelle Hilfe?

Halten die Alpträume und die Ängste Ihres Kindes über mehrere Wochen an, so sollten Sie sein Verhalten auch tagsüber analysieren. Es besteht kein Grund zur Sorge, wenn Ihr Kind sich im Alltag völlig unauffällig verhält. Haben Sie jedoch den Eindruck, Ihr Nachwuchs ist auch am Tage ängstlich und schreckhaft, so sollten Sie einmal den Kinderarzt darauf ansprechen oder das Thema mit einem Kinderpsychotherapeuten erörtern. Auf diese Weise kann eine mögliche Ursache für die Alpträume und Ängste herausgefunden und entsprechend bearbeitet werden.

Bildquelle: Lösungen entwickeln