Die Dreimonatsspritze ist eine Verhütungsmethode auf Hormonbasis. Ein Hormondepot wird im Oberarm oder dem Gesäß der Frau angelegt. Dieses verhindert effektiv einen Eisprung und schützt somit vor einer ungewollten Schwangerschaft. Mit der Dreimonatsspritze sind zahlreiche Vor- und Nachteile verbunden, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

Damit ein Eisprung stattfinden kann, muss der Körper zur richtigen Zeit die richtige Menge Hormone ausschütten. Eine Dreimonatsspritze nimmt (ebenso wie die Pille) Einfluss auf diesen Hormonzyklus. Zu diesem Zweck wird einer Frau ein Hormondepot aus Gestagen in den Oberarm oder in den Gesäßmuskel gespritzt. Nach und nach baut der Körper dieses Depot ab. Das Gestagen nimmt Einfluss auf die Funktionen im Gehirn, die für die Eireifung im Eierstock verantwortlich sind. Auf diese Weise wird ein Eisprung verhindert.
Hinzu kommt, dass die Dreimonatsspritze dafür sorgt, dass der Schleimpfropf am Gebärmuttereingang für Samenzellen nahezu undurchlässig wird. Die Samenzellen können also nicht mehr bis zum Ei vordringen. Nicht zuletzt wird die Gebärmutterschleimhaut durch das Gestagen verändert. Selbst wenn ein Ei also einmal befruchtet werden sollte, kann sich dieses nur sehr schwer einnisten.

Vorteile der Dreimonatsspritze

Die Dreimonatsspritze ist vor allem für Frauen geeignet, die Verhütungsmittel wie die Pille nicht vertragen. Denn es kann nicht dazu kommen, dass das Hormon durch Erbrechen oder eine Darmerkrankung vorzeitig wieder ausgeschieden wird. Spontaner Geschlechtsverkehr ist somit möglich, ohne dass eine Schwangerschaft daraus resultiert. Außerdem kann es nicht dazu kommen, dass man einmal die Einnahme der Pille vergisst. Drei Monate lang verhütet das Gestagen eine Schwangerschaft, ohne dass man sich darüber Gedanken machen muss. Nicht zuletzt überzeugt die Dreimonatsspritze durch ihre Sicherheit. Denn im Schnitt wird nicht einmal eine von 100 Frauen trotz dieser Verhütungsmethode schwanger.

Nachteile der Dreimonatsspritze

Die lange Wirkung der Dreimonatsspritze ist Vor- und Nachteil zugleich. Zum Beispiel dann, wenn eine Frau die injizierte Menge an Gestagen nicht verträgt. Die Verhütungsmethode kann dann nicht einfach abgebrochen werden. Die Frau muss warten, bis der Körper das gesamte Hormondepot aufgebraucht hat.
Ein weiterer Nachteil sind die körperlichen Beeinträchtigungen. So kann es bei Einsatz der Dreimonatsspritze zum Beispiel zu Zyklusstörungen, häufigen Blutungen oder Schmierblutungen kommen. Wurde die Dreimonatsspritze länger angewendet, kann auch nach dem Absetzen der Regelzyklus ausbleiben. Ebenso dauert es nach dem Absetzen meist sehr lange, bis eine Schwangerschaft wieder möglich wird. Daher wird die Dreimonatsspritze insbesondere älteren Frauen und solchen, deren Familienplanung abgeschlossen ist, empfohlen. Zusätzlich greift das Gestagen die Knochendichte der Frauen an.
Die Gefahr, an Osteoporose zu erkranken, wird durch diese Verhütungsmethode also drastisch erhöht. Ungeeignet ist die Dreimonatsspritze deswegen für Frauen, die erhöhten Blutdruck, eine Leber- oder Fettstoffwechselstörung oder eine Venenentzündung haben oder zu Thrombose neigen. Ebenso sind eine Schwangerschaft, Brustkrebs oder eine Operation Gründe, die den Einsatz der Dreimonatsspritze verbieten.
Nicht zuletzt kann die Dreimonatsspritze auch seelische Auswirkungen haben. Beispielsweise lässt nicht selten die Lust auf Sex durch diese Verhütungsmethode nach. Auch Depressionen, Nervosität und Stimmungsschwankungen können auftreten. Zahlreiche Frauen stellen auch eine Gewichtszunahme durch die Hormonbehandlung an sich fest. Wer also mit dem Gedanken spielt, mit der Dreimonatsspritze zu verhüten, sollte sich deshalb ausgiebig von seinem Frauenarzt beraten lassen.

Bildquelle: Informationen zur Dreimonatsspritze