Die Fontanelle ist eine weiche Stelle an der Schädeldecke eines Babys. Sie hilft bei der Entwicklung des Kopfes und des Gehirns. Auch bei der Geburt hilft sie einem Kind dabei, den Geburtskanal zu überstehen. Hier erfahren Sie, was Sie über die Fontanelle Ihres Baby wissen sollten, wie sie Ihrem Kind hilft und wann sie sich schließt.

Bei einem Neugeborenen sind die Schädelplatten noch nicht zusammengewachsen. Das ist einerseits wichtig, damit das Kind bei der Geburt überhaupt durch den Geburtskanal kommt. Andererseits können der Schädel und das Gehirn des Kindes so nach der Geburt mühelos wachsen. Als Fontanelle wird nun das Bindegewebe bezeichnet, das die Schädelplatten miteinander verbindet. Insgesamt hat ein Baby sechs Fontanellen. Davon sind aber nur die große an der Stirn und die kleine am hinteren Ende des Schädels zu sehen und zu erfühlen. Die Größen der Fontanellen unterscheiden sich von Kind zu Kind stark. In der Regel haben sie aber einen Durchmesser von zwei Zentime

Wann schließt sich die Fontanelle beim Baby

Mit der Zeit wachsen die Schädelplatten zusammen und die Fontanellen schließen sich. Die Entwicklung des Kopfes und des Gehirns ist dann schon sehr weit vorangeschritten. Auch das dauert bei verschiedenen Kindern unterschiedlich lang. So sind bei einigen Kindern die Fontanellen bereits nach 12 Monaten geschlossen. Einige Kinder brauchen aber auch drei Jahre hierfür. In der Regel sind die Schädelplatten aber nach 24 Monaten zusammengewachsen.
Die einzelnen Fontanellen brauchen hierfür verschieden lang. Häufig sind die kleineren, hinteren Fontanellen schon vor den anderen geschlossen, während die große Fontanelle vorne am längsten benötigt. Bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen (U1-U7a) überprüft der Kinderarzt auch die Entwicklung der Fontanellen und der Schädelplatten.

Mit der Fontanelle vorsichtig umgehen

Eine Fontanelle beim Baby ist empfindlich, es besteht aber kein Grund zur Sorge. Immerhin muss sie auch den Druck überstehen, der bei der Geburt auf den Schädel eines Kindes ausgeübt wird. Bei einigen Kindern verformt sich der Kopf hierbei so stark, dass er nach der Geburt schief oder spitz aussieht. Diese Verformung des Kopfes gibt sich innerhalb der ersten Lebenswochen und -monate wieder. Es ist also kein Problem, behutsam über den Kopf eines Neugeborenen zu streichen.
Dennoch sollte der Kopf immer vorsichtig gelagert und die Fontanelle vorsichtig behandelt werden, um Verletzungen des Kindes auszuschließen. Höchste Vorsicht ist geboten, wenn die Fontanelle sich vorwölbt oder einfällt. Dies kann ein Symptom für viele ernsthafte Krankheiten sein und sollte unbedingt von einem Kinderarzt abgeklärt werden.
Insgesamt sieht eine Fontanelle beim Baby aber empfindlicher aus, als sie ist. So ist es zum Beispiel ganz normal, wenn man den Pulsschlag des Kindes an der großen Fontanelle sehen und fühlen kann. Dies gibt dem Kinderarzt auch wesentliche Aufschlüsse über die Entwicklung des Kindes. Für viele Eltern ist der sichtbare Pulsschlag jedoch erschreckend. Sie denken, dass die Fontanelle jederzeit durchbrechen könnte. Das ist aber nicht der Fall. Das Bindegewebe der Fontanelle ist stabil und robust. Solange man behutsam mit dem Kopf umgeht, kann also kaum etwas passieren.

Bildquelle: Bindegewebe der Fontanelle ist stabil und robust