Wenn Kinder übergewichtig sind, d.h. wenn ihr Gewicht höher ist, als es ihrem Alter, ihrem Geschlecht und der Größe nach sein sollte, dann hat das Gründe. In den meisten Fällen sind eine unangemessene Ernährung und/oder Bewegungsmangel die dafür verantwortlichen Faktoren, die es also behutsam zu bekämpfen gilt.

Nicht nur der subjektive Eindruck, sondern auch umfangreiche Untersuchungen machen deutlich, dass in Deutschland der Anteil übergewichtiger Kinder rapide angestiegen ist. Solche Kinder bleiben in vielen Fällen auch als Erwachsene übergewichtig. Wird die Gefahr nicht rechtzeitig erkannt und werden keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen, um ihr zu begegnen, dann werden aus den heutigen Kindern mit einiger Wahrscheinlichkeit später typische Patienten mit z.B. zu hohem Blutdruck oder anderen Herzerkrankungen. Neben dieser Gefahr für die körperliche Gesundheit im engeren Sinne, besteht bei übergewichtigen Kindern aber auch eine Gefahr für die psychische Entwicklung: So können etwa sich wiederholende Beschimpfungen durch andere Kinder z.B. das Selbstbewusstsein ganz schön schwächen und zu Kontaktarmut oder Schlimmerem führen.

Woher kommt das Übergewicht?

Nach den heutigen Erkenntnissen sind eine falsche Ernährung sowie ein Mangel an Bewegung die Hauptgründe für das Übergewicht von Kindern. Auf Seiten der Ernährung ist dabei vor allem der übermäßigen Aufnahme von Speisen mit hohem Fettanteil und zuckerhaltigen Getränken die Hauptschuld zu geben. Süßes und salziges Knabberzeugs tut das Übrige dazu. Diese Zustände ergänzend steht auf der anderen Seite oft der Bewegungsmangel: zu wenig Sport, zu wenig Spiel an der frischen Luft. Stattdessen sitzen die lieben Kleinen eher stundenlang vor dem Fernseher oder dem Computer herum, was nicht gerade mit viel Bewegung verbunden ist – außer für die Augen und natürlich für die Hände, die ja Maus und Tastatur bedienen oder, ach ja, in die Chipstüte greifen müssen.

Maßnahmen gegen Übergewicht

Sind die Ursachen für das Übergewicht erkannt, dann können auch Maßnahmen dagegen ergriffen werden. Und wenn die Gründe für das Problem so klar auf der Hand liegen wie hier, dann ist die Wahl der Maßnahmen zu seiner Lösung offenbar auch nicht so schwierig: gesunde Ernährung statt der falschen und mehr Bewegung als bisher! Woraus gesunde Ernährung zu bestehen hat, ist – wenn man es nicht ohnehin schon weiß – vielerorts in Erfahrung zu bringen. Und was ein Mehr an Bewegung bedeutet, dürfte auch schnell klar sein. Nein, da es sich hier um Kinder handelt, steckt die eigentliche Schwierigkeit im Wie des Vorgehens, also in der Frage nach der Methode, mit der eine entsprechende Verhaltensänderung erreicht werden kann. Insbesondere Behutsamkeit und Kontinuität sind an dieser Stelle die wichtigsten Stichwörter – beim Kind darf also auf keinen Fall eine plötzliche, brachiale Verhaltensänderung erzwungen werden.
Was damit in beiderlei Hinsicht, also bezüglich der Ernährung und der Bewegung, gemeint ist, sei hier abschließend anhand zweier Zitate der Ernährungs- und Gesundheitswissenschaftlerin Dr. oec. troph. Eva-Maria Schröder beispielhaft verdeutlicht: „Oft genügt es in diesem Alter, das Gewicht durch bedarfsgerechte Ernährung über einige Monate konstant zu halten; das Kind wird durch sein Wachstum dann automatisch schlanker. Unterstützend wirkt ein gezieltes Bewegungsprogramm, am besten für die ganze Familie. Wenn psychische Probleme als Auslöser für übermäßiges Essen zu Grunde liegen, sollten Fachleute hinzu gezogen werden.“ „Wichtig ist, dass die Bewegung regelmäßig erfolgt und zur Gewohnheit wird. Einmal in der Woche eine Gewaltanstrengung bringt weit weniger als jeden Tag eine Stunde intensiver Bewegung bei Spiel und Sport – möglichst an der frischen Luft.“
Alles in allem also keine einfache Sache, aber eine Sache, die sich mit Gewissheit lohnen wird.
Linktipp zu Dr. oec.troph. Eva Maria Schröder: http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Ernaehrung/s_1058.html Hier gibt es auch genauere Angaben z.B. dazu, wie man das Übergewicht selbst ermitteln kann oder wie eine gesunde Ernährung aussehen könnte.

Bildquelle: Richtig ernähren und viel bewegen