Ein Klassenclown kann witzig sein. Doch meist ist permanente Albernheit auch anstrengend. Nicht zuletzt deswegen kommen Klassenclowns im Unterricht häufig nicht mit. Die Ursachen für ein auffälliges Verhalten können Überforderung, Unterforderung, Scheidungen oder Geschwisterkinder sein. Wie Sie Ihrem Kind seine Grenzen zeigen, ohne es in seiner Kreativität einzuschränken, erfahren Sie hier.

Klassenclowns sind häufig auf der Suche nach Aufmerksamkeit. Durch Witze, Grimassen und Albernheiten bekommen sie diese. Sowohl von Mitschülern als auch von Lehrern und Eltern. Außerdem sind Klassenclowns häufig sehr kreative Kinder. Immerhin müssen sie sich immer wieder neue Späße ausdenken. Wenn diese Kreativität im Unterricht nicht gefragt ist, lenkt sich das Kind anderweitig ab. Doch auch eine Überforderung kann zu einem solchen Verhalten führen. Wenn ein Kind dem Unterricht nicht mehr folgen kann, schaltet es ab. Nicht zuletzt sind Veränderungen im Lebensumfeld des Kindes entscheidend. Vielleicht haben Sie als Eltern Stress in der Arbeit, einen Krankheitsfall in der Familie oder ein neues Kind. Darunter kann die Aufmerksamkeit für das Erstgeborene schon leiden. Und diese Aufmerksamkeit holt sich Ihr Kind dann woanders. Wichtig ist es, die jeweilige Ursache für das auffällige Verhalten herauszufinden.

So finden Sie die Ursachen heraus

Beobachten Sie das Verhalten Ihres Kindes sehr genau. Wann genau zeigt es sein auffälliges Verhalten? Ist es wirklich „nur“ der Klassenclown oder ist es auch zu Hause albern und überdreht? Vielleicht nimmt Ihr Kind in der Klassenstruktur eine Außenseiterrolle ein. Dann ist es der Klassenclown, um die Sympathien der anderen zu gewinnen. Vielleicht sind seine Sorgen auch allgemeiner Natur. Ein neues Geschwisterkind oder ein unliebsamer Sportverein können ein Kind belasten. Dann tritt das auffällige Verhalten generell auf. Auf diese Weise können Sie die Beweggründe Ihres Kindes besser verstehen. Hierfür ist es wichtig, eng mit dem Klassenlehrer oder dem Sporttrainer zusammen zu arbeiten. Bleiben Sie mit allen Bezugspersonen Ihres Kindes in Kontakt. Wenn dies nicht hilft, können auch der Vertrauenslehrer oder der Schulpsychologe hilfreiche Anlaufstellen sein.

Mögliche Folgen für einen Klassenclown

Nicht selten leiden die schulischen Leistungen unter den Faxen des Klassenclowns. Doch auch das soziale Miteinander wird gestört. Denn Klassenclowns sind nicht nur witzig. Die anderen Kinder fühlen sich schnell auch genervt. Nicht zuletzt, weil der Klassenclown immer wieder Witze auf ihre Kosten macht. Ihr Kind gerät somit in einen Teufelskreis. Auf der Suche nach der Aufmerksamkeit der anderen, stößt es diese unbewusst von sich weg. Des Weiteren kann sich Ihr Kind schnell an die neue Aufmerksamkeit gewöhnen. Es lernt, dass es nur als Klassenclown akzeptiert wird. Nicht zuletzt leidet auch die Harmonie zu Hause. Ein permanent aufgedrehtes Kind ist für Eltern sehr anstrengend. Außerdem fühlt sich Ihr Kind viel wohler, wenn es nicht um Ihre Aufmerksamkeit kämpfen muss.

Alternativen, um die Kreativität auszuleben

Die lustige, kreative Seite des Klassenclowns ist im Grunde gut. Er kann die Klasse sehr unterhalten und auch zu Hause für gute Stimmung sorgen. Ihr Kind muss jedoch seine Grenzen kennen. Andere durch Witze zu beleidigen oder zu verletzen ist nicht schön. Das muss Ihr Kind lernen. Am besten geschieht dies durch ein offenes Gespräch. Sagen Sie Ihrem Kind offen, was sein Verhalten bei Ihnen auslöst. Hilfreich ist es auch, die Kreativität Ihres Kindes anderweitig zu nutzen. Zum Beispiel in einer Theatergruppe oder einem Chor. Ein Kind, das viele Erfolgserlebnisse hat, gewinnt Selbstvertrauen. Dann ist der Drang nach immer mehr Aufmerksamkeit nicht mehr so groß. Zusätzlich kommt Ihr Kind los von falschen Vorbildern. Diese gibt es nämlich in Talkshows und anderen Fernsehsendungen zuhauf. Vielleicht kann Ihr Kind auch spezielle Aufgaben in der Schule übernehmen, die viel Kreativität erfordern. Hierfür muss es Einsatz und Verantwortung zeigen. Auch das tut dem Selbstbewusstsein gut.

Bildquelle: Klassenclown Syndrom