Die häufigste Erkrankung während der Schwangerschaft ist die sogenannte Schwangerschaftsdiabetes oder Gestationsdiabetes. Sie verschwindet meist von selbst oder durch eine Ernährungsumstellung wieder, kann jedoch zu einer Gefahr für Mutter und Kind werden. Hier erfahren Sie, wie Sie mit einem Schwangerschaftsdiabetes am besten umgehen, um sich und Ihr Kind zu schützen.

Bei Schwangerschaftsdiabetes, Gestationsdiabetes oder Typ-4-Diabetes handelt es sich um eine Zuckerkrankheit, bei der der Blutzuckerspiegel der Mutter massiv ansteigt. Häufig verschwindet die Krankheit nach der Schwangerschaft wieder, kann bis dahin aber zu Wachstumsstörungen des Kindes führen. Keine Krankheit tritt während einer Schwangerschaft so häufig auf wie Schwangerschaftsdiabetes: Etwa 1-5% aller Schwangeren ist hiervon betroffen. Besonders häufig ist Schwangerschaftsdiabetes jedoch bei Frauen über 30 Jahren, bei Übergewichtigen und bei Frauen mit erblichen Vorbelastungen anzutreffen.

Ursachen und Symptome von Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes wird üblicherweise durch eine Umstellung im Hormonhaushalt der Frau verursacht. Hierdurch steigt der Blutzuckerspiegel an und die Bauchspeicheldrüse kann nicht mehr genügend Insulin produzieren, um dem Bedarf gerecht zu werden. Es ist jedoch auch möglich, dass Schwangerschaftsdiabetes durch eine falsche Ernährung, zu wenig Bewegung und eine übermäßige Gewichtszunahme ausgelöst wird. Üblicherweise bleiben die Folgen dieser Krankheit unbemerkt. Es kann jedoch dazu kommen, dass die Betroffene einen unbändigen Durst verspürt und sich die Harnwege und Nieren entzünden. In einigen Fällen kommt es zu einer unerklärlichen Gewichtszunahme und einem steigenden Blutdruck. Das Kind reagiert auf den Diabetes mit einer erhöhten Absonderung von Urin. Hierdurch kommt es regelmäßig zu starken Schwankungen bei der Fruchtwassermenge.

Diagnose und Therapie von Gestationsdiabetes

Um zu prüfen, ob ein Risiko auf Schwangerschaftsdiabetes besteht, wird im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt der Urin der Schwangeren auf Zucker untersucht. Liegt dieser vor, müssen weitere Tests durchgeführt werden. Hierzu zählt ein sogenannter Screeningtest. Noch genauer und deshalb für Frauen mit erblichen Vorbelastungen geeignet ist ein Glukosetoleranztest. Liegt Typ-4-Diabetes vor, muss die Schwangere ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen. So sollten möglichst Fette gemieden und Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffen gegessen werden. Im Rahmen der Möglichkeiten sollte zudem mehr Sport getrieben werden, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. In ernsten Fällen, bei denen diese Maßnahmen keine Besserung zeigen, ist eine Insulintherapie angesagt. In der Regel ist diese nur für die Dauer der Schwangerschaft notwendig. Danach verschwindet der Schwangerschaftsdiabetes meist von selbst.

Ist Schwangerschaftsdiabetes gefährlich für Mutter und Kind?

Das größte Risiko bei Schwangerschaftsdiabetes betrifft das Wachstum des Kindes. Dieses produziert durch die Krankheit nämlich eine übermäßig große Menge an Insulin, was zu Fettablagerungen und Wachstumsschüben führt. Hieraus ergeben sich immer wieder Wachstumsstörungen, die insbesondere die Lungenentwicklung betreffen. Hinzu kommt, dass der Diabetes eine Fehlentwicklung der Plazenta auslösen kann, wodurch das werdende Kind nicht ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird.
Außerdem kommt es immer wieder vor, dass aus Schwangerschaftsdiabetes eine Frühgeburt folgt. Für die Frauen besteht die Gefahr, dass aus dem zeitlich begrenzten Schwangerschaftsdiabetes ein Typ-2-Diabetes wird. Nicht zuletzt kommt es bei Frauen mit dieser Krankheit zu einer überdurchschnittlich hohen Rate von Kaiserschnitten. Das Risiko, das die oben genannten Komplikationen bei einer weiteren Schwangerschaft erneut auftreten, ist bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes massiv erhöht.

Bildquelle: Richtiger Umgang mit Diabetes ist entscheidend