Bewegung ist für eine gesunde Kindesentwicklung unerlässlich. Denn Bewegung schult die körperlichen und die geistigen Fähigkeiten gleichermaßen. Ein Bewegungskindergarten nimmt auf diese Tatsache Rücksicht. Er bietet den Kindern immer ausreichend Möglichkeit, sich auszuleben und zu bewegen. Was genau einen Bewegungskindergarten ausmacht und warum er für Kinder so ungemein wichtig ist, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Bewegung fördert bei Kindern drei wesentliche Eigenschaften: Die Gesundheit, die Motorik und das Sozialverhalten. Eingeschränkte Bewegung führt zu Fettansätzen, fehlenden Muskeln und gelegentlich zu Haltungsschäden. Ein Kind, das sich regelmäßig bewegt, ist hingegen gesund und sein Körper entwickelt sich altersgemäß. Zudem wird die Hand-Augen-Koordination durch Bewegung verbessert. Durch Rennen, Klettern und Toben bekommt ein Kind ein viel besseres räumliches Verständnis.
Dann fällt es ihm auch leichter, Stifte zu halten, mit Scheren zu schneiden und Schreiben zu lernen. Nicht zuletzt ist ein Kind, das häufig auf dem Spielplatz ist, kollegialer. Es hat gelernt, Rücksicht auf andere Kinder zu nehmen. Es kann an der Rutsche warten, rennt niemanden um und spielt gemeinsam mit anderen Kindern.

Merkmale eines Bewegungskindergarten

Ein Bewegungskindergarten nimmt diesen Bewegungsdrang der Kinder ernst. Er bietet ihnen viel Platz, um sich zu bewegen und ihre Umwelt aktiv zu entdecken. Einerseits wird es dem Kind selbst überlassen, was es spielen und ausprobieren möchte. Andererseits machen die Erzieher gewisse Übungen, welche die Motorik schulen und verbessern können. Doch auch diese Übungen werden in Spielform und angelehnt an die Interessen der Kinder durchgeführt. Die Kinder lernen schnell, dass Sie ein Teil der Welt sind, in der Sie leben. Sie können sich selbst und ihre Umgebung besser begreifen und lernen, Gedanken und Gefühle miteinander in Einklang zu bringen. Das stärkt das Selbstwertgefühl und weckt Freude am Entdecken.
Hierfür ist es wichtig, dass der Bewegungskindergarten sehr viele Freiräume bietet. Sowohl im tatsächlichen als auch im übertragenen Sinn. Bereits in der Krippe können Kindern Taue, schiefe Ebenen, Böden mit unterschiedlichem Belag, Geländer und Ähnliches angeboten werden. Wenn sie diese Dinge dann ungezwungen ausprobieren dürfen, entwickeln sich die motorischen Fähigkeiten ganz von selbst. Kinder, die hierbei Schwierigkeiten haben, können von der Erzieherin angeleitet werden. Im Idealfall entdeckt das Kind im Bewegungskindergarten seine Umgebung jedoch eigenständig.
Je größer die Kinder werden, desto mehr Bewegungsangebote brauchen sie. Mit 3-4 Jahren sind daher ein großer Außenspielbereich und ein Gymnastikraum wichtig. Hier hat das Kind von Bällen über Schaufeln bis hin zu Matten, Seilen, Schaumstoffelementen und Klettergeräten alles zur Verfügung, was es zum Spielen und Lernen braucht. Im Bewegungskindergarten laden diese Dinge zum Ausprobieren ein. Sie stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung und sind nicht versteckt. Auf diese Weise wird Bewegung zum natürlichen und wesentlichen Bestandteil der Lebenswelt der Kinder.

Kinder lernen voneinander

Nicht zuletzt zeichnet sich der Bewegungskindergarten durch Praxis aus. Lange Erklärungen vor den einzelnen Übungen werden vermieden. Vielmehr können größere Kinder den Kleinen vormachen, wie es geht. Auf diese Weise verstehen die Kinder viel besser, wie bestimmte Spiele funktionieren. Zudem lernen sie, miteinander zu reden und sich gegenseitig zu helfen. Neben der Bewegung steht also auch das Sozialverhalten im Vordergrund. Die Erzieher geben im Bedarf Hilfestellungen und kümmern sich um die Sicherheit. Zum Beispiel auch, indem Sie auf die Gefahren bestimmter Materialien und Übungen aufmerksam machen.

Bildquelle: Informationen zum Bewegungskindergarten