Bilderbücher, Märchenbücher, Abenteuerbücher… Die Welt der Kinderbücher ist reich und vielfältig. Aus gutem Grund. Durch Bücher trainieren Kinder nämlich ihre Sprache und ihre Fantasie. Am besten gelingt dies, wenn die Eltern gemeinsam mit ihnen Geschichten lesen. Mit einer solchen Förderung kann man gar nicht früh genug beginnen. Wie man Kinder fördern und für das lesen begeistern kann.

Schon die Kleinsten sind begeistert von Büchern. Bei ihrer Erforschung nutzen sie alle Sinne. Sie kauen auf den Seiten, befühlen die Bilder und schauen sie sich an. Manchmal macht ein Buch sogar Geräusche oder ist parfümiert. Durch das Umblättern verbessern sie zusätzlich ihre Feinmotorik. Lassen sie ihr Kind ruhig auf seinen Bilderbüchern herumkauen. Ganz kleine Kinder bilden Beziehungen noch über den Mund. Wenn sie einen solchen Kontakt unterbinden, wird das Kind Bücher langweilig finden. Allerdings sollten Sie verhindern, dass Ihre eigenen Bücher angesabbert und zerrissen werden.
Lernprozesse werden von der Buchindustrie auch bewusst in Gang gesetzt. Es gibt Bücher, in denen verschiedene Stoffe von rau bis weich eingearbeitet sind. Das Kind kann hierdurch sein Fühlen einsetzen. In manchen Büchern kann man Bilder in Bewegung setzen. Fahrende Autos und sich öffnende Jalousien sind nur einige Beispiele. Dann gibt es Bücher, die auf Knopfdruck Musik machen. Auch Gummibücher für die Badewanne gibt es. Es wird versucht, die Bücher voll in die Alltagswelt des Kindes zu integrieren. Je älter die Kinder werden, desto mehr haben sie von einem Buch. Sie lernen, dass in Büchern die Wirklichkeit abgebildet wird. Mit der Zeit verstehen sie dann die Zusammenhänge. Manchmal sehen Kinder vom Bus aus beispielsweise einen Kran. Begeistert werden sie auf den Kran im Bilderbuch zeigen. Noch etwas später, wird das Kind die Zusammenhänge greifbar machen. Zum Beispiel, wenn es in einem Bilderbuch einen Staubsauger sieht. Juchzend wird es sie bei der Hand nehmen und zum Staubsauger führen.
Nicht zuletzt wird auch das Sprachvermögen des Kindes angesprochen. Viele Kinderbücher haben bereits kleine Reime oder Sätze. Wenn Kinder diese hören, bekommen sie Lautfolgen mit und lernen neue Wörter.  

Eltern sind Vorbilder

Die Vorbildfunktion der Eltern ist bei Büchern enorm. Wenn Eltern viel lesen, dann wollen Kinder das auch tun. Sie sollten die Kinder jedoch nicht alleine mit den Büchern lassen. Zum einen können sie die Texte nicht selber lesen. Zum anderen macht es zusammen viel mehr Spaß. Sehr wichtig ist, dass Sie mit den Kindern sprechen. Erklären Sie ihnen, was auf den Bildern zu sehen ist. Lesen Sie ihnen die Texte vor oder denken sie sich eigene Geschichten zu den Bildern aus. Versuchen Sie herauszufinden, welche Bilder oder Geschichten das Kind am meisten interessieren. Hieran erkennen sie, wie es die Wirklichkeit aufnimmt und begreift. Viele Kinder zeigen erstaunliche Gedächtnisleistungen beim Lesen. So setzen sie sich gerne mit einem Buch hin und lesen eine Geschichte vor. Die Eltern sind überrascht, dass ihr Kind lesen kann. Doch in Wahrheit hat es die Geschichte auswendig gelernt. Nun werden die Vorbilder kopiert. Das Kind liest vor, wie die Eltern es ihm gezeigt haben.
Doch auch die eigene Fantasie und Sprache setzen sie ein. So erfinden sie während des „Lesens“ eine Geschichte. Diese variiert natürlich sehr stark. Die Geschichte der Eltern bleibt hingegen immer gleich. Kinder wundern sich hierüber. Irgendwann halten sie dann beim Lesen den Text zu. Die Eltern können nicht weiter lesen. Das Kind will Sie mit Sicherheit nicht ärgern. Im Gegenteil. Es hat erkannt, dass zwischen den Buchstaben und Ihrer Geschichte ein Zusammenhang besteht. Es erschließt sich ein weiteres Stück Realität. Dies ist gleichzeitig ein erster Schritt zum selbständigen Lesen. Für eine Förderung durch Bücher ist es also niemals zu früh. Bauen sie die Bücher und Geschichten möglichst in die Alltagswelt des Kindes ein. Sie werden sehen, welche Lernfortschritte es in kurzer Zeit macht. Seien sie dabei für das Kind da. So macht lesen Spaß und fördert gleichzeitig Ihr Kind.

Bildquelle: Bücher fördern alle Sinne