Der Gleichgewichtssinn ist entscheidend für ein Kind. Die motorischen Fähigkeiten hängen davon ab. Doch auch auf die Rechtschreibung und das räumliche Sehen nimmt er Einfluss. Kinder mit einem ausgeprägten Gleichgewichtssinn haben es später leichter. Sie als Eltern können diesen Sinn spielerisch mit ihrem Kind trainieren. Wir bieten Ihnen hierzu einige Anregungen.

Der Bewegungsradius Ihres Kindes hängt maßgeblich von seinem Gleichgewichtssinn ab. Sein räumliches Sehen und seine Koordination müssen möglichst gut funktionieren. Dann hat es keine Schwierigkeiten beim Laufen, Klettern, Radfahren oder Hüpfen. Ebenfalls wird das Gehirn durch einen gesunden Gleichgewichtssinn angeregt. Auf lange Sicht ist dies für die Rechtschreibung und Mathematik förderlich. Durch dieses Plus an Fähigkeiten wird Ihr Kind selbstbewusster. Es weiß einzuschätzen, was es kann und was nicht. Die Bedeutung des Gleichgewichtssinnes kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Entsprechend gut sollte er trainiert werden. Dies ist durchaus möglich. Der Gleichgewichtssinn ist nämlich nur bedingt vererbt. Durch regelmäßige Bewegung und genügend Freiraum kann Ihr Kind ihn trainieren. Dies sollte möglichst spielerisch geschehen. Ein tatsächliches „Training“ ist nicht nötig und kommt bei Kindern nicht gut an.  

Wie sich der Gleichgewichtssinn ausprägt

 
Die Förderung des Gleichgewichtssinnes beginnt im Mutterleib. Und zwar bereits in der 7. Schwangerschaftswoche. Ihr Kind bewegt sich im Mutterleib hin und her. Es dreht sich in alle Richtungen und steht teilweise Kopf. Durch diese Bewegungen wird der Gleichgewichtssinn im Ohr angeregt. Je mehr Sie sich in der Schwangerschaft bewegen, desto mehr passiert auch mit dem Gleichgewichtssinn Ihres Kindes. Nach der Geburt geht es weiter. Learning by doing ist das Motto der Stunde. Bewegung fördert den Gleichgewichtssinn. Das beginnt bereits beim Aufnehmen. Heben Sie Ihr Kind auf unterschiedliche Weisen hoch. Einmal direkt, einmal über die Seite. Sie können ihr Kind auch ein Stück weit von Ihrem Körper entfernt halten. Es muss sich hierdurch immer wieder neu im Raum orientieren. Es erfährt die Schwerkraft und lernt mit ihr umzugehen. Hierdurch bildet sich der Gleichgewichtssinn aus. Kommen mit den Monaten robben, krabbeln und laufen dazu, ist das Training perfekt.  

Was Sie als Eltern tun können

 
Ihre Förderung sollte indirekt erfolgen. Ein Trainingsprogramm ist weder unterhaltsam noch förderlich. Spielerisch entwickelt sich der Gleichgewichtssinn am besten. In Pekipgruppen wird verstärkt mit unterschiedlichen Böden gearbeitet. Beispielsweise mit Teppich, Schaumstoffmatten, einem Bällebad, Kissen oder Holz. Die Kinder können hierüber krabbeln oder laufen. Sie können auch kleinere Hindernisse aufbauen. Um diese herumzulaufen erfordert einiges an Koordination. Wenn Ihr Kind schon besser laufen kann, können Sie ihm beim Laufen einen Ball zuwerfen. Mit etwa zwei Jahren ist das Laufen bereits Routine. Neue Herausforderungen werden gesucht. Ihr Kind liebt es jetzt vermutlich zu rutschen, zu schaukeln oder sich zu rollen. Auch balancieren, hüpfen und springen sind jetzt angesagt. Ihr Kind sorgt in der Regel für seine eigene Abwechslung. Sie müssen für genügend Raum und Zeit zum Tollen sorgen. Sie können ihrem Kind auch Hilfsmittel zur Seite stellen. Ein Laufrad übt den Gleichgewichtssinn ungemein. Das Fahrradfahren gelingt dann schneller und leichter. Rennen und Toben übt hingegen das Schlittschuhlaufen. Manche Kinder bevorzugen einen Roller oder Pedalos. Wichtig ist, dass Ihr Kind sich gerne und viel bewegt. Dann wird es sich auch später gerne bewegen und einen Ausgleich zur Arbeit (in der Schule) finden. Lassen Sie Ihr Kind ruhig etwas alleine laufen. Hierdurch üben sich die Selbständigkeit und das Selbstvertrauen. Es muss ja nicht gerade an der Hauptverkehrsstraße sein. Ihr Kind merkt, dass es seinen Körper und den Raum um sich herum beherrscht. Ein erfüllenderes Gefühl als diese Selbständigkeit gibt es kaum.
Vertrauen Sie auf Ihr Kind und darauf, dass es weiß, was es braucht. Wie von selbst wird sich der Gleichgewichtssinn durch Ihre spielerische Unterstützung entwickeln. Und damit die motorischen sowie geistigen Fähigkeiten voranbringen.

Bildquelle: Kinder lieben Bewegung