Ein Kind in Not! – Was tun? Klar, der letzte Erste-Hilfe-Kurs liegt schon eine ganze Weile zurück. Hatte sogar richtig Spaß gemacht. Aber wer rechnet schon damit, dass man tatsächlich einmal mit einem Ernstfall konfrontiert wird? Und dann auch noch ausgerechnet ein Kind! Da waren ein paar Dinge doch anders bei der Versorgung …

Stößt man auf einen Notfall, dann ist das Leisten von Erster Hilfe nie eine leichte oder einfache Angelegenheit. Zumeist ist der letzte Erste-Hilfe-Kurs – wenn man einen solchen überhaupt jemals, z.B. als Fahrschüler, absolviert hat – schon lange her, man fürchtet sich davor, vielleicht etwas falsch zu machen, ist nervös und ein bisschen in Panik und hat Angst vor der immer wieder beschworenen „unterlassenen Hilfeleistung“ … Und dann ist da ja auch noch die sensationsgierig gaffende Zuschauermenge, nicht das beste Publikum sozusagen … Handelt es sich bei der verletzten oder erkrankten Person dann auch noch um ein Kind, wird die Situation für den Ersthelfer nicht gerade leichter, denn bei Kindern gelten versorgungstechnisch zum Teil Ausnahmen von den üblichen Regeln. Dazu im Folgenden – zur Erinnerung? – zwei Beispiele, bei denen aber natürlich auch selbstverständlich gilt, dass immer so schnell wie möglich echte medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden sollte.

Beispiel Verschlucken

Verschlucken von zu großen Bissen oder auch von Fremdkörpern irgendwelcher Art ist wahrscheinlich eine der am häufigsten vorkommenden Situationen, in der ein Kleinkind dringend Hilfe benötigt. Im Gegensatz zum Erwachsenen hat man hier bei einer bestehenden Atemnot – falls andere Maßnahmen nichts genützt haben – beim Kind auch die Möglichkeit, es mit herunterhängendem Oberkörper übers Knie oder den Arm zu legen und einige Male auf die Schulter, genauer: zwischen die Schulterblätter, zu hauen. Mit etwas Glück kann es so zum Aushusten des Fremdkörpers kommen, der zuvor die Atmung erschwert hat.

Beispiel Reanimation

Als zweites Beispiel sei hier eine der schwerwiegendsten und anstrengendsten Hilfemaßnahmen erwähnt: die auch Reanimation genannte Herz-Lungen-Wiederbelebung. Wahrscheinlich werden die Leser an dieser Stelle gleich versuchen, sich an die jeweilige Anzahl der dabei abwechselnd durchzuführenden Beatmungen und Herzdruckmassagen zu erinnern. Doch außer am Anfang der Reanimation, die beim Kind mit fünf Beatmungen beginnen sollte, gibt es beim dann folgenden Rhythmus keinen Unterschied zur Behandlung eines Erwachsenen: Ein einzelner Ersthelfer sollte jeweils abwechselnd 30 Herzdruckmassagen und zwei Beatmungen durchführen.
Der eigentliche Unterschied liegt hierbei nämlich vor allem in der Handhabung. Während Erwachsene entweder über Mund oder eher Nase beatmet werden sollten, wird bei Säuglingen und Kleinkindern empfohlen, beides gleichzeitig zu beatmen. Und bei der Herzdruckmassage soll eben nicht wie beim erwachsenen Menschen mit beiden Handballen massiert werden, sondern die Massage sollte beim Kind nur mit einem Handballen und beim Säugling mit zwei Fingern bzw. Daumen, wenn zwei Helfer am Ort sind, erfolgen.
Und? Hätten Sie das (noch) gewusst? Jedenfalls, versucht zu helfen hätten Sie doch sicher, oder?
Linktipp: http://www.netdoktor.de/baby_und_kind/notfaelle_kind/verschlucken_fremdkoerper.htm)

Bildquelle: Erste Hilfe im Notfall