Eine Dyskalkulie ist eine Rechenschwäche. Kinder die darunter leiden, verwechseln Zahlen und haben mit den Grundrechenarten Schwierigkeiten. Unerkannt kann eine Dyskalkulie negativen Einfluss auf die schulischen Leistungen überhaupt nehmen. Mit individuellen Förderprogrammen können Sie einer Dyskalkulie aber effektiv begegnen. Alles über Dyskalkulie, Symptome und ihre Behandlung.

Eine Dyskalkulie ist eine Rechenschwäche. Diese darf jedoch nicht auf fehlende Intelligenz oder mangelhaften Unterricht zurückzuführen sein. Außerdem muss sie dem sonstigen Leistungsstand des Kindes widersprechen. Manche Kinder haben überall befriedigende bis sehr gute Leistungen, sind in Mathematik aber mangelhaft. Dann besteht die Möglichkeit, dass das Kind unter einer Dyskalkulie leidet.

Dyskalkulie Symptome

Es gibt keine typischen  Dyskalkulie Symptome . Im Gegenteil macht jedes Kind eine ganz eigene Art von Fehlern. Diese aber konsequent und immer. So kommt es vor, dass Kinder Zahlen verwechseln oder verdrehen. In der Regel sind es die Grundrechenarten, die einem Kind mit Dyskalkulie Schwierigkeiten machen. Darauf bauen die Schwierigkeiten in den höheren Klassen lediglich auf. Wer eine Dyskalkulie hat, kann Mengen und Größen schlecht unterscheiden. So versteht ein Kind mit einer Dyskalkulie nicht, warum 100 größer ist als 10. Entsprechend kann es schlechter abstrahieren. Rechenzeichen, Rechenoperationen und abstrakte Modelle fallen ihm schwer.
Wie entsteht eine Dyskalkulie?
Eine einzige, eindeutige Ursache für eine Dyskalkulie gibt es nicht. Vielmehr gibt es verschiedene Faktoren, die eine Dyskalkulie begünstigen können. Hierzu zählt zum Beispiel das Vier-Phasen-Modell der Entwicklungspsychologie. Es geht davon aus, dass mathematisches Lernen in vier Phasen erfolgt. 1. Dem Rechnen mit Gegenständen und Kästchen. 2. Der Verbildlichung solcher Rechenoperationen. 3. Der Abstraktion auf Gleichungen. 4. Das abstrakte Rechnen mit mathematischen Modellen. Ist nun eine dieser Phasen gestört, können auch die anderen nicht erreicht werden.
Ein anderer Ansatz geht davon aus, dass Dyskalkulie eine Teilleistungsstörung ist. Im Entwicklungsprozess des Kindes fehlt ein wichtiger Baustein. Beispielsweise das räumliche Sehen. Weil dieser nicht ausgeprägt ist, kommt es zur Rechenschwäche.
Gelegentlich ist eine Dyskalkulie lediglich auf einen Mangel an Erfahrungen zurückzuführen. Ein Kind hat noch nicht genügend Zeit gehabt, bestimmte Rechenoperationen zu verstehen. Vielleicht ist ihm auch nur ein früherer mathematischer Aspekt unverständlich geblieben. Aus diesem leiten sich nun die Folgeprobleme ab. Eine solche Dyskalkulie lässt sich durch gezielte, individuelle Fördermaßnahmen beheben.
Weitere Faktoren, die eine Dyskalkulie begünstigen können sind: Häufiger Lehrerwechsel, unterschiedliche Lehrmethoden von Lehrer und Eltern, Förderung des Lesens und Schreibens auf Kosten des Rechnens, eine zu große Klasse oder Beschämungen durch Mitschüler, Lehrer und Eltern.

So entdecken Sie eine Rechenschwäche

Vermuten Sie bei Ihrem Kind eine Dyskalkulie? Dann sollten Sie mit seinem Klassen- oder Mathematiklehrer darüber sprechen. Eine konkrete Diagnose kann aber nur ein Schulpsychologe stellen. Dieser wird einen Intelligenztest bei Ihrem Kind machen und ihm Rechenaufgaben stellen. Auf diese Weise schließt er andere Ursachen für die Rechenschwäche aus. Zudem kann er sich ein eigenes Bild über den Stand Ihres Kindes machen. Des Weiteren wird er die Fehler Ihres Kindes individuell untersuchen. So können gezielte Fördermaßnahmen erarbeitet werden. Gegebenenfalls werden auch Übungen für die Motorik und die visuelle Wahrnehmung durchgeführt.

Wie Sie Ihrem Kind helfen

Fördermaßnahmen für ein Kind mit Dyskalkulie müssen individuell entwickelt werden. Im Zentrum steht zunächst der Aufbau des Selbstwertgefühls. Denn viele Kinder leiden unter ihren schlechten Noten. Nicht wenige werden sogar von ihren Mitschülern gehänselt. Dann müssen die Aspekte behandelt werden, die Ihr Kind nicht verstanden hat. Es gibt verschiedene Übungen für Kinder mit Dyskalkulie. Die einzelnen Rechenarten können so gezielt eingeübt werden. Dies passiert im Rahmen einer Therapie in kleinen Gruppen. Doch auch zu Hause sollte immer wieder spielerisch geübt werden. Geduld spielt hierbei eine große Rolle. Muten Sie Ihrem Kind nicht zu viel zu. Loben Sie es bereits für kleine Erfolge. Und hören Sie mit dem Üben immer dann auf, wenn Ihr Kind ein Erfolgserlebnis hatte. Eine Rechenschwäche wird zwar in den meisten Fällen ein Leben lang bestehen bleiben. Viele Kinder können aber sehr gute Fortschritte erzielen.

Bildquelle: Informationen zu Dyskalkulie